09.02.2020 | Linz | Nur einen Tag nach dem beeindruckenden 60 Meter-Auftritt von Markus Fuchs wollten die U20-Athletinnen und -Athleten des ULC Riverside Mödling die schnelle Bahn der Linzer TipsArena bei den nationalen Titelkämpfen der U20-Klasse ausnutzen. Am Ende der Semesterferien überzeugte speziell die Hochsprung- und Mittelstreckenabteilung des ULC Riverside Mödling.
ULC Riverside Mödling als Hochsprungmacht
Sowohl bei den Mädchen als auch den Jungs der U20-Klasse ging der Titel nach Mödling. Bereits in einem der ersten Bewerbe war ÖLSZ Südstadt-Athletin Anja Dlauhy unantastbar. Damit hat Anja ihre Karriere auf das nächste Level gehoben, da sie erstmals einen österreichischen Einzeltitel gewinnen konnte. Als 17-Jährige ist sie auch in den beiden kommenden Jahren noch in dieser Altersklasse startberechtigt.
Bei den gleichaltrigen Jungs wollte Vereinskollege Ben Henkes um nichts nachstehen. Mit seinem Trainingskollegen Lionel Afan-Strasser (ATSV OMV Auersthal) absolvierten die Junioren den Wettkampf im Gleichschritt. Gültigen ersten Versuchen über 1,86 Meter und 1,92 Meter ließen die beiden auch in weiterer Folge nicht federn. Nach übersprungenen 1,98 Metern beendeten beide Athleten den Wettkampf und wurden ex-aequo als Sieger gefeiert. Ben kommentierte den ungewöhnlichen Schritt: „Wir hatten erst gestern in Tschechien ein langes und anstrengendes Meeting, wo wir beide mit 2,09 Meter NÖ-U20-Rekord gesprungen sind. Da wollten wir heute einfach Kräfte sparen, um bei den nächsten Wettkämpfen noch höher zu springen.“
Kevin Kamenschak verhindert zwei weitere Goldmedaillen
Neben den Hochspringern konnte mit Manuel Peczar und Marcel Tobler auch die ULC-Läufer jubeln. Beide Athleten konnten in ihren Bewerben Silber gewinnen. ULC-Siege verhinderte sowohl über 800 Meter als auch 3.000 Meter das Linzer Talent Kevin Kamenschak, der in beiden Bewerben knapp die Nase vorne hatte.
In einem taktisch geschickten Rennen über 800 Meter setzte sich Manuel an das Ende der Führungsgruppe. Im Vorjahr war ihm mit einem unwiderstehlichen Antritt ein Überraschungssieg gelungen. Dieses Jahr wusste die Konkurrenz um die Sprintstärke des Maria Enzersdorfers Bescheid und sorgte von Beginn an für ein schnelles Rennen. Manuel versuchte am Schluss alles um noch an den Führenden vorbeizukommen. In 1:57,51 Minuten lief Manuel eine neue Bestzeit unter dem Hallendach und verpasste die Titelwiederholung um 0,06 Sekunden.
In einem der letzten Bewerbe wollte Marcel Tobler, Schüler des ÖLSZ Südstadt, ebenfalls Edelmetall mit nach Hause nehmen. Im 3.000 Meter-Bewerb zählte der Liesinger wie Manuel zuvor zu den Favoriten. Das Rennen in Linz war für Marcel auch das Comebackrennen bei einer österreichischen Meisterschaft, nachdem er im Vorjahr aufgrund von Verletzungen fast das gesamte Jahr verpasste. Die ersten beiden Kilometer lief Marcel an der dritten Position der Führungsgruppe. Etwa einen Kilometer vor dem Ziel zog er das Tempo ein wenig an. Lediglich Kamenschak konnte folgen. Eingangs der Schlussrunde waren die beiden bereits allein auf weiter Flur. Die Attacke des Linzer war stark, Marcel riss eine kleine Lücke von drei Metern auf. Am Ende wurde diese jedoch kleiner, aber wie schon bei Manuel zuvor fehlten am Ende wenige Zentimeter auf Gold. In 8:42,93 Minuten steigerte der 18-Jährige seinen Hausrekord um knappe vier Sekunden.
Weitere Top-Platzierungen trotz teils müder Beine
Gleich dreimal schrammten ULC-Athletinnen oder -Athleten an Bronze vorbei. Am knappsten war es vermutlich bei Maxima Krause. Im Vorlauf qualifizierte sich die U18-Athletin mit 8,02 Sekunden ohne gröbere Probleme für das Finale. Im Finale konnte sich Maxima nochmals ein bisschen steigern und 7,98 Sekunden sprinten. Auf die erhoffte Medaille sollte lediglich eine Hundertstelsekunde fehlen. Etwas müde Beine vom vorangegangenen Skiurlaub machten sich vor allem beim Start bemerkbar. Mit dem vierten Platz musste auch U20-Sprinter Markus Grau Vorlieb nehmen. In 23,01 Sekunden setzte er sich zwar in seinem Zeitlauf durch, im dritten Zeitlauf unterboten drei der Favoriten seine Zeit jedoch. Die dritte Blecherne ging auf das Konto von 3.000 Meter-Läuferin Larissa Matz. Mit einem furiosen Beginn sorgte die Athletin von Mario Weiß vor allem auf dem Anfangskilometer für das Tempo. Nachdem die Favoritinnen das Tempo weiter erhöhten, konnte Larissa zwar nicht mehr folgen lief ihr Rennen aber solide zu Ende. In 10:48,65 Minuten blieb sie auch nur knapp fünf Sekunden hinter ihren Hausrekord zurück.
Nach seinem erfolgreichen Auftritt über 800 Meter war Manuel im letzten Bewerb des Tages auch noch einmal über 400 Meter am Start. Mit etwas müden Beinen fiel es ihm schwer mit den Schnellsten Schritt zu halten. Nach 51,64 Sekunden lief er als Fünfter über die Ziellinie. Dieselbe Platzierung erreichte Maxima auch über 200 Meter. In 26,90 Sekunden blieb die ÖLSZ Südstadt-Schülerin hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und zeigte sich mit ihrem zweiten Bewerb überhaupt nicht zufrieden.
Neben Larissa landete mit Amelie Sattler noch eine zweite Athletin unter den Top 6 über 3.000 Meter. Markus belegte über 60 Meter den siebten Lauf und durfte sich speziell nach dem Vorlauf über eine neue persönliche Bestleistung (7,21 Sekunden) freuen. Anja und Nicole Hidy waren mit ihren Leistungen im Weit- bzw. Dreisprung nicht ganz zufrieden. Sie kam wie Markus über 60 Meter auf den siebten Platz. Chinomnso Nnamdi (60 Meter), Pauline Leger (400 Meter) und Leonie Tasch (Weitsprung) rundeten das mannschaftlich kompakte Ergebnis des ULC Riverside Mödling ab.
Aus organisatorischer/sportlicher Sicht gab es auch zwei Neuheiten. Erstmals gingen alle gemeldeten Athletinnen und Athleten auch tatsächlich an den Start. Trotz vorangegangener Semesterferien gab es keine Verletzungen und Krankheiten zu beklagen. Und noch erfreulich ist, dass alle Starterinnen und Starter ihre Bewerbe unter den Top 8 beenden konnte. Die nächsten Wettkämpfe können also getrost so weitergehen.
Bericht von Raphael Asamer
Fotos von ÖLV/W. Benedik
Ergebnis ÖM Halle U20 2020, Linz, 2020