(Wien, 27.2.2016) Wie schon in der Vorschau angekündigt, war am letzten Februarwochenende wieder einmal Großeinsatz für den ULC Riverside Mödling angesagt. Bereits am Samstag baute sich die nationale Hallensaison ein letztes Mal auf, ehe sie für die Crosslaufsaison und in weiterer Folge die Freiluftsaison Platz macht. Mit von der Partie war eine relativ große ULC-Truppe, die im Kampf um gute Leistungen und vor allem auch Edelmetall alles geben wollte. Die Details findet ihr umseitig:
U20 weiblich:
"Mit einem guten Rennen und einer Goldmedaille die kurze Hallensaison beenden" - so oder so ähnlich lautete mit Sicherheit die Devise von Lena Millonig. Ihr sollte dieses Projekt durch die sehr starke Kärnterin Cornelia Wohlfahrt schwer gemacht werden. Lena konnte nach ihrem österreichischen U20-Hallenrekord, den sie vor drei Wochen gelaufen war, jedoch mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen an den Start gehen. Das Rennen entwickelte sich direkt nach dem Startschuss zu dem prognostizierten Zweikampf zwischen Lena und der Kärnterin. Mit einer Attack etwa 900 Meter vor dem Ziel konnte sich die Mödlinger etwas lösen. Eingangs der Schlussrunde betrug der Vorsprung etwa 15-20 Meter, der Titel schien bereits sehr sehr sicher. In der Zielkurve wurde das Duell noch einmal spannend, Wohlfahrt konnte die Lücke Meter für Meter schließen. Am Ende sollte es trotzdem reichen, Lena siegte bei ihrer ersten österreichischen Meisterschaft in diesem Jahr in 9:44,83 Minuten und war somit auch um ca. eine Sekunden schneller als der Sieger der männlichen U20 (!!). Der Vorsprung auf die Zweitplatzierte betrug am Ende 36 Hundertstelsekunden.
Einiges vorgenommen hatte sich auch die Neo-Mödlingerin Marlene Linzer für den Kugelstoßbewerb. Nachdem beim U18-Bewerb in der Vorwoche keine restlose Zufriedenheit erkennbar war, wollte es Marlene diesmal bei der älteren Altersklasse besser machen. Bereits der Auftakt mit 11,62 Metern bedeutete neuer ULC-Vereinsrekord und eine persönliche Bestleistung. Hier muss man gleich noch einmal hinzufügen, dass es für Marlene der erste Wettkampf überhaupt mit dem schwereren vier Kilogramm Wurfgerät war. Im zweiten Versuch konnte sich die Athletin des ÖLSZ Südstadt weiter steigern - 12,03 Meter, erneuter Vereinsrekord und dann auch noch die 12-Meter-Marke geknackt. Die Spannung lief auch im dritten Versuch nicht wirklich nach; es sollten 11,87 Meter folgen. Die Versuche vier und fünf waren ungültig, ehe Marlene im sechsten und letzten Versuch noch einmal alles mobilisierte. Mit 12,06 Metern konnte sie zum bereits dritten Mal in diesem Bewerb den Vereinsrekord nach oben schrauben. Der Lohn für diese beeindruckende Wurfshow war die Silbermedaille in der U20-Klasse.
Leonie Springer, bei der die Hallensaison aufgrund einer hartnäckigen Krankheit ein Auf-Und-Ab war, wollte mit einem Erfolgserlebnis die Hallensaison beenden und Motivation für die nächste Trainingsphase sammeln. Bereits im ersten Meisterschaftsbewerb des Tages - um 12:00 Uhr - begann Leonie mit den 60 Metern ihren Wettkampftag. In 8,21 Sekunden konnte sie aber diesmal nicht an bereits gezeigte Leistungen anknüpfen. Die Leistung bedeutete Platz sieben im U20-Finale.
Etwas später am Nachmittag durften wir Leonie auch noch über die 200 Meter beobachten. Auf der Hallenstadionrunde sollte es aber wesentlich besser klappen. Leonie kam gut aus den Startblöcken und konnte schon in der Startkurve ordentlich Geschwindigkeit aufnehmen. Obwohl die 16-Jährige am Ende die Kräfte etwas verließen, überquerte die Vösendorferin in Saisonbestleistung von 26,39 Sekunden die Ziellinie. Mit dieser Leistung darf Leonie sehr zufrieden sein, brachte sie ihr mit Platz fünf einen Top-6-Platz und einen Motivationsschub für die bevorstehenden Aufgaben ein.
Nachdem es in der Vorwoche noch nicht mit dem Durchbrechen der 60-Sekunden-Schallmauer geklappt hat, wollte Astrid Hafner ihr Glück ein weiteres Mal versuchen. Es ist erst Astrids viertes 400 Meter Rennen überhaupt und auch in Wien kämpft Astrid wie eine routinierte 400 Meter Läuferin. Am Ende sollte die Zeit bei 60,32 Sekunden stehen bleiben - keine Zeit unter 60 Sekunden jedoch mit Platz sechs eine weitere Meisterschaftsplatzierung für den ULC.
U20 männlich:
Die Jungs wollten es den Mädchen natürlich nachmachen - am besten mit ein paar Medaillen. Den Auftakt machten die Dreispringer. Mit von der Partie der österreichische U18-Meister Samuel Szihn und Trainingskollege und ebenfalls noch U18-Athlet Richard Weiss. Samuel startete diesmal nicht so fulminant wie in Linz, nach zwei Versuchen standen 12,78 Meter und ein ungültiger Versuch zu Buche. Im dritten Versuch sollte aber dann wieder ein Knaller folgen. Obwohl Samuel das Absprungbrett nicht einmal berührt hat landete er nach drei flüssigen Sprüngen bei der Marke von 13,48 Meter. Er verbessert damit seine eigene Bestleistung und die ULC-Vereinsrekorde der Klassen U18 und U20 und rückt damit auch dem Vereinsrekord der Männer und seines Trainer Leo Brensberger verdächtig nahe. Gleich im Anschluss ließ Samuel 13,20 Meter folgen, danach war die Luft mit jedoch heraußen - Silber durfte Samuel tortzdem mit nach Hause nehmen.
Richard machte es Samuel gleich, ließ sich jedoch mit seinem besten Sprung einen Versuch länger Zeit. Im vierten Versuch steigerte Richard seinen persönlichen Hausrekord, den er in der Vorwoche aufgestellt hat, um zwölf Zentimeter auf 12,18 Meter. Auch Richard konnte als Sechstplatzierte an der Siegerehrung teilnehmen.
Der einzige "echte" U20-Athlet vom ULC war Andreas Futterknecht. Andi nahm die 60 Meter Hürden in Angriff. Im zweiten von zwei Vorläufen konnte sich Andi mit einem starken Start und einem noch stärkeren Rennen ein Kopf-an-Kopf-Duell mit seinem Dauerkonkurrenten Gordon Skalvy vom ULV Krems liefern. In 8,22 Sekunden markierte unser Breitenfurter eine deutliche persönliche Bestmarke und einen neuen ULC-Vereinsrekord. Andi konnte somit auch seine Stellung als schnellster Kurzhürdensprinter festigen. Zusätzlich war die Qualifikation für das Finale souverän geglückt.
Etwa eine Stunde später gab es eine Neuauflage des Duells Futterknecht gegen Skalvy. Andi musste zwar auch hier dem Kremser den Vortritt lassen. In 8,25 Sekunden sprintete der 18-Jährige jedoch wieder eine starke Zeit über die Hürden und sichert sich und dem ULC eine weitere Silberne an diesem Wochenende.
Damit wir den Medaillensatz an diesem Wochenende noch komplettieren konnten, benötigten wir Chukwuma Nnamdi über 60 Meter. Im Vorlauf ließ Chuk in 7,15 Sekunden nichts anbrennen und qualifizierte sich ohne gröbere Probleme für das Finale. In letzterem konnte der U18-Meister der Vorwoche jedoch nicht an die Zeiten der Vorwoche anknüpfen. Chuk konnte seine Vorlaufzeit auf 7,13 Sekunden verbessern und durfte damit die nächste österreichische Meisterschaftsmedaille mit nach Hause nehmen.
Im Weitsprung ist Chuk eher als wandelnde Wundertüte bekannt. Nach Bestleistung von 6,40 Meter zum Auftakt der Hallensaison konnte er bei den beiden Wettkämpfen danach bei Weitem nicht an diese Leistung anknüpfen. Nach zwei Versuchen schien es auch diesmal schwierig, der dritte war ungültig. Im vierten Versuch konnte sich Chuk dann aber wieder steigern und sprang mit 6,15 Metern als Sechster zu seiner zweiten Siegerehrung an diesem Tag.
Neben den tollen Erfolgen bei den U20-Hallenmeisterschaften sollen auch noch die Bestleistung der ULC-AthletInnen, die an den Rahmenbewerben teilgenommen haben, hervorgehoben werden. Stephanie Schrotter konnte ihr persönliche Bestleistung über 1.500 Meter auf 5:11,53 Minuten verbessern. Stark war auch die Leistung von Robin Cserveny, der seinen Hausrekord über 200 Meter um fast eine halbe Sekunde auf 24,40 Sekunden verbessern konnte.