(LAZ Wien, 15.06.2017) Nur vier Tage nach der U14 rückte diesmal das U14-Team zu den österreichischen Mehrkampfmeisterschaften aus. Schauplatz war erneut das Wiener Leichtathletikzentrum (LAZ Wien). Zur Erinnerung: Bei den ÖM Mehrkampf der U16-Klasse trat das Team die Heimreise mit Gold von Pauline Leger und der Goldmedaille in den Mannschaftswertungen (Mädchen und Burschen) an. Das U14-Team konnte aber bereits im Vorfeld durch gute Leistungen auf sich aufmerksam machen und konnte deswegen durchaus zu den Mitfavoriten gezählt werden. Die Details folgen umseitig:
Mädchen U14 (8 Starterinnen):
Um 11:00 Uhr begann die Mädchen ihren Fünfkampf mit dem Hochsprung. Alle unsere Athletinnen fanden sich in Gruppe 1 wieder - und der Wunsch, dass gleich mit der Wackeldisziplin Hochsprung begonnen werden konnte, wurde vom Leichtathletikgott auch erhört. Zu tollen Höhenflügen setzten Leonie Bisanz und Anja Hofmann an. Leonie kämpfte letzte Woche noch mit Knieproblemen, erholte sich jedoch rechtzeitig und übersprang gleich im ersten Versuch 1,40 Meter. Danach riss der Faden etwas ab. Anja überquerte dieselbe Höhe im zweiten Versuch und scheiterte an der folgenden Höhe von 1,44 Meter nur minimal. Lisa Lenhart und Maxima Krause, die mit dem Hochsprung noch nicht so richtig warm geworden sind, kamen jeweils auf 1,32 Meter. Lisa schraubte dabei sogar ihre Bestmarke um acht Zentimeter nach oben. Ein solider Auftakt gelang mit also und einem erfolgreichen Wettkampf stand nichts mehr im Wege.
In der zweiten Disziplin sollten dann zum ersten Mal die Stärken ausgespielt werden. In ihrer Spezialdisziplin, dem 60 Meter Hürdenlauf, sprintete Maxima zu 8,72 Sekunden. Wenn man den Aufzeichnung des ÖLV vertrauen darf, gab es bis dato noch keine österreichische U14-Athletin, die diese Strecke jemals schneller zurücklegte. Ein weiterer Beweis für die Qualität dieser Leistung war der Vorsprung - die zweitschnellste Athletin benötigte genau eine halbe Sekunde mehr. Dritte in dieser Disziplin wurde mit Livia Varga, die in 9,30 Sekunden ebenfalls einen neuen Hausrekord markierte, eine zweite Mödlingerin. Die schnellen Mödlinger Hürdendamen werden immer mehr. Leonie lief mit 9,58 Sekunden so wie ihre Trainingskolleginnen Christina Halla (9,63 Sekunden) und Anja (9,65 Sekunden) zu einer persönlichen Bestleistung. Insgesamt klassierten sich fünf Mödlingerinnen unter den Top 10 im Hürdensprint. Lisa mit 9,71 Sekunden und Muriel Wohlrab blieben ebenfalls noch unter der 10-Sekunden-Schallmauer. Nach zwei Bewerben übernahm Maxima erstmals die Zwischenführung.
Bewerb Nummer drei war der Vortexwurf. Den Schwung des Hürdenbewerbs nahmen die Mädchen auch in die Wurfdisziplin mit. Maxima eröffnete für die Mödlinger Mannschaft. Gleich der erste Wurf gelang besonders gut und landete erst nach 42,24 Metern. Die alte Bestleistung konnte somit um fast drei Meter verbessert werden. Diese Bestleistung widmete sie ihrem Trainer Raphael Asamer, der ihr schon seit einigen Wochen den ersten 40 Meter-Wurf versicherte. Im Vortexwurf war Leonie mit 43,35 Meter noch ein Ticken besser. Für die beiden gab es die Plätze fünf (Leonie) und sieben (Maxima). Erfreulich war auch die erneute Bestleistung von Lisa, die im Vortexwurf auf 32,87 Meter kam. Sophie Honetz kam in ihrer dritten Disziplin auf 28,91 Meter. Christina, die als U12-Athletin sicherlich eine der jüngsten Starterinnen war, verbesserte ihren Hausrekord um fast sieben Meter auf 26,27 Meter. Auch nach dem Vortexwurf blieb die Führung bei Maxima, auch wenn der Vorsprung wieder etwas schmolz.
Der vorletzte Bewerb des Tages war der 60 Meter-Flachsprint der Mädchen. Die schnellste Zeit einer U14-Athletin in diesem Jahr hatte Maxima am vergangenen Wochenende in Amstetten aufgestellt. Im fünften von insgesamt neun Zeitläufen verschlief Maxima den Start etwas, fand danach sofort in ihren Rhythmus und stoppte die Zeitnehmung nach 8,08 Sekunden. Diese Zeit ist die zweitschnellste 60 Meter-Zeit in Österreich, die je eine U14-Athletin gelaufen ist und neue NÖLV-U14-Bestleistung. Fünf weitere Mödlingerinnen blieben unter 9 Sekunden-Schallmauer. Livia war nach den Hürden auch hier zweitschnellste ULC-Athletin (8,50 Sekunden). Lisa sprintete zu 8,68 Sekunden, Leonie blieb fünf Hundertstelsekunden dahinter. Christina zeigte in 8,82 Sekunden erneut einen bärenstarken Auftritt. Muriel, die zu diesem Zeitpunkt mit starken Bauchschmerzen zu kämpfen hatte, sprintete die 60 Meter in 8,86 Sekunden. Anja sprintete in 9,07 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestleistung. Sophie kam auf 9,16 Sekunden. Vor dem abschließenden Crosslauf über 1.200 Meter lag Maxima mit 3.154 Punkten bereits deutlich in Front (196 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierte). Nur ein Sturz und/oder eine Verletzung konnten einen Sieg verhindern, wusste man doch, dass Maxima als Sechstplatzierte ÖM Crosslauf auch laufen kann. Leonie lag mit 2.883 Punkten auf Platz sieben, Lisa mit 2.601 Punkten auf Platz 14. Das 1er-Team der Mädchen musste mit mehr als 600 Punkten Vorsprung nur den Crosslauf beenden um den Titel nach Mödling zu holen.
Im ersten der drei abschließenden Zeitläufe über 1.200 Meter zeigte Sophie ein taktisch sehr kluges Rennen. Sie teilte sich ihre Kräfte auf den ersten eineinhalb Runden einer sehr anspruchsvollen Strecke gut ein und konnte im Zielsprint noch zwei Athletinnen überholen. Im zweiten Zeitlauf sollte dann für das 2er-Team zum Generalangriff geblasen werden. Anja bekam die Aufgabe mit der starken Amstettnerin Livia Wurzer solange mitzulaufen wie es geht. Christina, die sich bei den Laufbewerben selbst immer etwas unterschätzt, wurde mental vom Trainerteam bearbeitet. Anja zeigte eine sehr kämpferische Leistung und setzte die Aufgaben perfekt um. Auf den letzten 300 Metern übernahm sie die Führung und holte sich den Laufsieg. Christina überraschte sich selbst wohl am meisten und zeigte nach vier persönlichen Bestleistungen einmal mehr, dass hier ein neuer Rohdiamant heranwächst.
Im finalen dritten Zeitlauf gab es dann den Showdown der Favoritinnen. Erneut wollte eine Amstettnerin - die bis dato Zweitplatzierte Sophie Gruber-Pandion attackieren. Maxima und Lisa bekamen die Aufgabe sich an der Amstettenerin zu orientieren. Maxima - mit der Goldmedaille vor Augen - biss sich an den Fersen fest und absolvierte den Großteil der Strecke im Windschatten. Erst auf der Zielgeraden, wo die Gewissheit da war, dass sie den Vorsprung nicht mehr verlieren konnte, schaltete sie einen Gang zurück und nutzte Zielgerade um sich bereits mental auf den Sieg einzustellen. Lisa sprintete auf der Zielgeraden noch an Maxima vorbei und wurde Lauf- und Disziplinenzweite. Livia blieb etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück, Leonie kämpfte sich tapfer bis ins Ziel.
Danach begann der große Jubel: Maxima krönte sich mit 3.796 Punkten zur österreichischen Meisterin im U14-Mehrkampf. Der Vorsprung von 190 Punkten zeugte von ihrer Dominanz an diesem Tag. Lisa überholte mit ihrem starken Crosslauf noch einige Konkurrentinnen inklusive Leonie und beendete ihren Mehrkampf auf dem sechsten Platz. Leonie kam nur elf Punkte dahinter Platz sieben. Diese drei Mädchen kamen 10.317 Punkte und hatten am Ende 1.244 Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierten Leibnitzer.
Die weiteren Mädchen lieferten folgende Gesamtergebnisse ab: Anja machte im Klassement nach dem Crosslauf noch einen großen Sprung und kam auf Platz 15. Livia erzielte ebenso wie die ersten vier Mädchen eine neue Mehrkampfbestleistung und kam auf Platz 19. Platz 27 und ein erste Ausrufezeichen für die Jahre 2018 und 2019 setzte Christina. Sophie kam 2.432 Punkten wie alle Mödlinger zu einer Bestleistung.
Das zweite Mädchenteam schaffte als Fünfte ebenfalls noch den Sprung unter die Top 6 und somit den Sprung zur Siegerehrung.
Burschen U14 (7 Starter):
Bei den Burschen kamen die Favoriten nicht aus den Mödlinger Reihen. Das sollte die Burschen jedoch nicht davon abhalten im Sog der Favoriten Topleistung während des gesamten Wettkampfes abzurufen. In Gruppe 2 ging es für die Jungs mit dem Sprint über 60 Meter Hürden los. Insgesamt gab es 14 Zeitläufe bei den Jungs. Das erste Ausrufezeichen setzte Maxim Gerhartl im sechsten Lauf. In 9,48 Sekunden pulverisierte Maxi seine Bestleistung um eine halbe Sekunde, nachdem er sie vor fünf Tagen in Amstetten bereits um eine halbe Sekunde verbesserte. Daniel Seidl sprintete in 10,65 Sekunden ebenfalls zu einer neuen Bestleistung. Einen Lauf später holten Aryan Modaress und Benedikt Wamprechtshammer ebenfalls aus, um neue Bestleistungen zu laufen. Aryan gewann seinen Zeitlauf in 9,58 Sekunden, Benedikt sprintete in 9,82 Sekunden nur unwesentlich langsamer. Leon Vedra kam auf 10,90 Sekunden. Im neunten Zeitlauf sorgte Chinomnso "Nono" Nnamdi in 8,78 Sekunden für die zweitschnellste Zeit des Tages. Er markierte damit auch eine neue persönliche Bestleistung. Luca Korosec kam in seinem zweiten Hürdenrennen auf 10,87 Sekunden und so wie alle anderen Burschen zu einer neuen persönlichen Bestleistung.
Weiter ging es mit dem Vortexwurf und einigen weiteren Bestleistungen. Keiner der Mödlinger war im absoluten Spitzenfeld zu finden, Nono war diesmal nicht der Beste der unsrigen und kam auf 41,14 Meter. Überraschenderweise zeigte Leon tolle Würfe und kam auf 42,50 Meter. Dafür durfte er sich über den elften Platz in dieser Disziplin freuen. Über neue Bestmarken durften sich Benedikt und Aryan freuen. Ersterer verbesserte sich mit 40,50 Metern um über acht Metern. Aryan warf zum ersten Mal über die 40 Meter-Marke und blieb nur zwei Zentimeter hinter Benedikt zurück. Maxim schrammte mit 39,92 Meter knapp an dieser Marke vorbei und war darüber nicht sehr erfreut.
Im 60 Meter-Sprint schlug Nono zurück und holte sich Platz fünf in dieser Disziplin. Für die Sprintstrecke benötigte der Meidlinger 8, 30 Sekunden und kam bis auf fünf Hundertstelsekunden an seine persönliche Bestleistung heran. Bestmarken gab es auch für die drei nächstplatzierten Mödlinger Burschen. Benedikt, der bei diesem Wettkampf in jeder Disziplin über sich hinauswuchs und auf ein neues Level kam, sprintete starke 8,62 Sekunden. Aryan lief 8,71 Sekunden, Maxim sprintete nach Amstetten zum zweiten Mal in seiner Karriere unter der 9 Sekunden-Marke und war nach 8,79 Sekunden im Ziel. Daniel kam im Sprintbewerb auf 9,56 Sekunden und zeigte bereits die zweite Bestleistung an diesem Tag.
Bei den Jungs war der Hochsprung der eine Gefühlsachterbahn. Während Nono mit 1,40 Metern im Rahmen seiner Möglichkeiten sprang und weiter unter den besten sechs Athleten platziert war, wuchs Benedikt abermals über sich hinaus und steigerte seine Bestmarke um zehn Zentimeter auf 1,32 Meter. Leon kam auf 1,28 Meter und holte sich bereits die dritte Bestmarke im vierten Bewerb. Aryan kam ebenso auf 1,28 Meter und war ähnlich wie Maxim (1,20 Meter) und Daniel (1,12 Meter) nicht zufrieden. Luca sprang mit 1,16 Meter trotz Fersenproblemen einen guten Wettkampf und durfte über einen neuen Hausrekord jubeln. Vor dem abschließenden Crosslauf lag Nono auf dem sechsten Platz, die Mannschaft mit Nono, Benedikt und Aryan lag hinter dem Team von SVS-Leichtathletik auf Platz zwei.
Im ersten von drei Zeitläufen bei den Burschen starteten Daniel und Luca in ihren abschließenden Crosslauf. Daniel hatte sich schon den ganzen Tag auf seinen eigentlichen Lieblingsbewerb gefreut. Als Athlet des jüngeren 2005er-Jahrgangs zeigte Daniel eine sehr ansprechende Laufleistung. In 4:37,18 Minuten kam er in dieser Disziplin auf den zwanzigsten Platz. Luca kämpfte sich bis ins Ziel und finishte nach 4:54 Minuten. Im zweiten Lauf war Leon der einzige ULC-Vertreter. Manchmal ist man sich bei Leon nicht sicher, ob er immer 100 Prozent gibt, in Wien jedoch konnte man sich sicher sein. In seinem Lauf kam Leon auf den 13. Platz und lief hoch einzuschätzende 4:40,50 Minuten.
Im abschließenden dritten Lauf konnte Nono sich zum vierten Mal an diesem Tag weit vorne klassieren. Mit einer Gewaltleistung lief er sehr starke 4:20,88 Minuten und wurde Bewerbssechster. Dahinter überraschte vor allem Maxim mit einem unglaublichen Lauf - ansonsten immer eher jammernd, wenn es um das Thema Laufen geht, lief Maxim 4:47 Minuten. Mit dieser Leistung schaffte er es noch Benedikt aus dem Team zu verdrängen und sich nach vorne zu arbeiten. Aryan zeigte ebenfalls einen großartigen, im Speziellen auf der letzten der beiden Runden. Benedikt hat im Laufbereich noch etwas Aufholbedarf, jedoch kann man daran dann ordentlich arbeiten.
In der Endwertung sicherte sich Nono den starken fünften Platz. Er kam dabei auf gute 3.106 Punkte. Der Fokus für die Sommermonate wird sicherlich auf dem Hochsprung und dem Vortexwurf liegen, wo es einige Punkte aufzuholen gilt. Aryan als 18. (2.539 Punkte) schaffte ebenso wie Maxim (2.503 Punkte) noch den Sprung in die Top 20. Zusammen schafften die drei Jungs mit 8.148 Punkten einen unerwarteten aber nicht minder erfreulichen zweiten Platz in der Teamwertung. Die weiteren Platzierungen: Benedikt wurde 26., Leon kam auf Platz 34, Daniel wurde 42. und Luca 45.
Ergebnis ÖM Mehrkampf U14, LAZ Wien, 2017