(Grosseto/ITA, 22.07.2017) Wir schreiben den dritten Wettkampftag in Grosseto. Gleichzeitig ist es auch der dritte Tag bei den U20-Europameisterschaften, der mit Beteiligung des ULC Riverside Mödling über die Bühne geht. Zur Erinnerung: Tag 1 mit dem Vorlauf und der Finalqualifikation von Lena Millonig über 3.000 Meter Hindernis; Tag 2 mit dem Vorlauf und der überraschenden Finalqualifikation von Ylvi Traxler über 1.500 Meter; und heute Tag 3 mit dem Finallauf von Lena über die Hindernisse. Eine kurze Vorschau sowie die Startliste für das Finale haben wir bereits im Bericht des ersten Tages geschrieben (U20-EM Grosseto 2017 (Tag 1)). Am dritten Tag ging es aber nun wirklich ans Eingemachte. Wie es Lena bei ihrem zweiten Auftritt in der Toskana ergangen ist, lest ihr umseitig:
Im Vergleich mit dem Vorlauf fand das Finale deutlich früher statt. Am Donnerstag startete Lena um 19:25 Uhr das Abenteuer U20-EM mit ihrem Vorlauf. MIt Startschuss am Samstag um 17:50 Uhr sollte dieses Abenteuer einen glorreichen Abschluss finden. 15 Athletinnen fanden sich auf der Startliste des Finallaufs wider. Unter ihnen auch Lena, die sich am Donnerstag als Siebstschnellste souverän für den heutigen Endlauf qualifizieren konnte.
Die Mädchen fanden diesmal deutlich windigere Bedingungen als noch donnerstags vor. Wahrscheinlich war auch das ein Grund, warum das Tempo zu Beginn des Rennens - vor allem auf den ersten beiden Runden - noch etwas langsamer war. Nach etwa 800 Meter setzte sich die hochfavorisierte Ungarin Lili Ana Tóth an die Spitze des Feldes und erhöhte das Tempo schlagartig. Zu diesem Zeitpunkt begann sich das Feld auch in die Länge zu ziehen. Zu Beginn war das Feld eher als Pulk angeordnet; Lena lief konzentriert und versuchte sich vor den Hindernissen und Wassergräben immer genug Platz zu verschaffen, um diese sauber überqueren zu können.
Die Führung der Ungarin währte jedoch nur für knapp eine Runde - beim ersten Hindernis der viertletzten Runde blieb die Favoritin mit ihrem Nachzugsbein hängen und kam in weiterer Folge hart zu Sturz und musste das Rennen beenden. Zu diesem Zeitpunkt lief Lena noch immer gut versteckt im Feld, um den Windschatten der Konkurrenz ausnutzen zu können. Auf den folgenden 300 Metern nahm das Rennen dann eine weitere Entwicklung. An der Spitze forcierte nun die Weißrussin das Tempo und eine sechsköpfige Gruppe, an dessen Ende Lena mitlief, konnte sich etwas vom Rest des Feldes absetzen. Eine weitere Runde später wurde es noch einmal schneller und es bildeten sich zwei Trios: das erste Trio mit der Weißrussin, der späteren Siegerin aus Deutschland und einer Türkin; ein paar Meter dahinter Trio Nummer zwei mit einer Französin, einer zweiten Türkin und Lena.
Die 2.000 Meter Marke wurde in etwa 6:50 Minuten passiert. Nach dem Rennen merkte Lena auch an, dass das für ihre Verhältnisse ziemlich flott war, entspricht 6:50 Minuten doch ziemlich genau ihrer persönlichen Bestleistung über 2.000 Meter Hindernis. Zwei Runden vor Schluss begann das Führungstrio zu zerfallen, vor allem die auf Platz drei laufende Türkin musste dem hohen Tempo Tribut zollen. Lena kam mit jedem Meter wieder näher an die Viert- und Fünftplatzierte heran.
Als es auf die letzten 400 Meter ging, klebte Lena wieder im Windschatten der Französin und der zweiten Türkin. Die drittplatzierte lief ca. 45-50 Meter vor dieser Dreiergruppe. Auf der Gegengerade wollte Lena das Tempo ein erstes Mal erhöhen und die beiden Konkurrentinnen stehen lassen. Eine konnte jedoch kontern und ihrerseits etwas davon laufen. MIt einem blitzsauberen letzten Wassergraben verkleinerte Lena die Lücke wieder etwas und war wieder auf Tuchfühlung zu Platz vier. Auf der Zielgerade und speziell nach dem letzten Hindernis erhöhte Lena noch ein letztes Mal das Tempo und mobilisierte ihre letzten Kräfte. Sie ließ die bis dato Viertplatzierte links stehen und sprintete auf Platz vier über die Ziellinie. MIt ihrer Zeit von 10:22,97 Minuten kam Lena wieder in den Bereich ihrer persönlichen Bestleistung. Sie selbst sagte kurz nach dem Finale, dass der Vorlauf schon einiges an Kraft gekostet hat und der Körper nicht mehr hergeben wollte.
Wie fällt nun das Resümé von Lenas Finalteilnahme bei der U20-EM aus? Zuerst einmal die Fakten: Lena belegt Platz vier. Nach einem flotten Vorlauf als Siebtschnellste bestätigt sie ihre Zeit im Finale ein weiteres Mal.
Unsere persönliche Einschätzung: Unglaublich, Geil, Sensationell, Stolz, Freude. Diese Liste könnte man noch um einiges erweitern, würde aber den Rahmen sprengen.
Lena, wir sind stolz, dass du Teil der Familie des ULC Riverside Mödling bist, und jedes Mal aufs Neue unglaubliche Leistungen zeigst. Genieße die nächsten Stunden und Momente, Platz vier bei einer U20-EM gelingt auch nicht jeden Tag.
Natürlich gelten die Glückwünsche auch Trainer Hubert Millonig und Papa Dietmar Millonig.
Fotos: Copyright ÖLV/Eric von Leeuwen
Ergebnis (3.000 Meter Hindernis Finale) U20-Europameisterschaft 2017, Grosseto/ITA, 2017
Bericht (ÖLV, Tag 3) U20-EM Grosseto 2017, Grosseto/ITA, 2017