Ylvi Traxler, ULC Riverside Mödling, Ole Miss

(Oxford, Mississippi/USA, 12.04.2019) Es wäre vermutlich der sportliche Höhepunkt des Aprils gewesen und auch die passenden Schlagzeile hätte ich dazu schon im Kopf gehabt, wenn da nicht ein kleines aber doch recht störendes Detail wäre - der Limitzeitraum. Ylvi Traxler, die schnellste Mittelstrecklerin des ULC Riverside Mödling, hat am Freitag beim Heimmeeting ihrer US-Universität, dem Joe Walker Invitational 2019, eine ausgezeichnete Leistung gebracht. Ausgezeichnet deswegen, weil sie mit dieser Zeit bereits unter dem für die U23-EM geforderten Limit geblieben ist.

Schon bei ihren ersten Auftritten in der Freiluftsaison ließ Ylvi erkennen, dass sie sich nach den kleineren Verletzungen der Hallensaison vollkommen erholt hat und der Fahrplan hin zu neuen persönlichen Bestzeiten mehr als stimmt. Mit soliden 4:33 Minuten absolvierte sie ihren ersten 1.500 Meter Bewerb des Jahres 2019. Danach folgte ein starker 3.000 Meter-Lauf, wo sie sich mit 9:48 Minuten direkt an die dritte Position der ewigen ULC-Bestenliste setzen konnte. Während sich in der Südstadt Athleten und Trainer auf das Ostertrainingslager in Leibnitz vorbereiteten, nützte Ylvi die Chance beim Joe Walker Invitational auf der Leichtathletikanlage der Ole Miss University ihre Chance eine schnelle Zeit auf die rot-blaue Bahn zu knallen.

Die Tempoarbeit im Feld klappte vom Startschuss weg ausgezeichnet, die 700 Meter-Marke wurde nach 2:03 Minuten passiert. Schon zu diesem Zeitpunkt konnte man somit schon mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum 1.500er in Miami vor ein paar Wochen rechnen. Im Optimalfall konnte es sogar in Richtung U23-EM-Limit oder sogar persönliche Bestleistung gehen. Auf dem Abschnitt von 700 Meter bis 1.100 Meter wurde das Rennen eine Spur langsamer, Ylvi war jedoch noch immer in der Spitzengruppe zu finden. Eingangs der Schlussrunde zeigte die Zeitnehmung 3:16,02 Minuten. Mit einer schnellen Schlussrunde war noch alles möglich.
Die ersten drei Läuferinnen, darunter Ylvis Trainingskollegin Maddie King, forcierten auf den letzten 400 Metern das Tempo. Relativ schnell tat sich eine kleine Lücke zu Ylvi auf, die jedoch auch ihr eigenes Tempo noch einmal erhöhen konnte. Mit flotten 1:10,02 Minuten auf der Schlussrunde beendete unser 20-jähriger US-Export das Rennen nach 4:26,04 Minuten. Zur Erinnerung: Ylvis alte Bestleistung sowie der ULC-Vereinsrekord lag bei 4:26,30 Minuten, das U23-EM-Limit bei 4:27,00 Minuten.

Die einzige Downside - zu Neudeutsch oder Denglisch - ihrer Leistung war, dass ihre Zeit nicht als U23-EM-Limit gilt. Einige von euch werden sich jetzt sicherlich fragen: "Warum das?". Der Grund ist einfach und erscheint annäherend so lächerlich - für internationale Meisterschaften gibt es immer einen sogenannten Limitzeitraum. Dieser beginnt im Jahr 2019 erst am Samstag, den 27. April 2019.

Noch ein interessantes Detail am Rande, das auch zeigt, warum Ylvi sich an der Ole Miss so wohl fühlt. Die Tempomacherin des 1.500 Meter-Bewerbes war ihre Trainingskollegin Maddie McHugh, die selbst immerhin eine Bestleistung von 2:05 Minuten auf 800 Meter hat. Diese stellte sich ganz uneigennützig zur Verfügung und zog das Feld zu diesen schnellen Zeiten.

 

Bericht von Raphael Asamer (Informationen von Stefan Traxler)

 

Ergebnis Joe Walker Invitational 2019, Oxford/USA, 2019

Bericht (ÖLV) Joe Walker Invitational 2019, Oxford/USA, 2019

Bericht (Ole Miss Sports, englisch) Joe Walker Invitational 2019, Oxford/USA, 2019 

Bilder (Ole Miss Sports), Joe Walker Invitational 2019, Oxford/USA, 2019

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