(Azusa, Kalifornien/USA, 18.04.2019) In Österreich wird es endlich wärmer und unsere Leichtathleten erwachen langsam aber sicher aus der "Winterstarre". In Amerika ist Ylvi Traxler gefühlt schon eine Jahreszeit weiter - so stark sind ihre Leistungen, dass man glauben mag sie befindet sich schon kurz vor ihrem Saisonhöhepunkt. Nicht einmal eine Woche nach dem starken Auftritt über 1.500 Meter in Oxford, Mississippi, stand diesmal ein 5.000 Meter-Rennen auf dem Menü. Wie es ihr dabei erging, könnt ihr umseitig nachlesen:
Dass die Uhren in Amerika ein wenig anders ticken - allein schon wegen der Zeitverschiebung - ist gefühlt jedem klar. Weniger klar wird den meisten sein, dass die Freiluftsaison Mitte April, wo man in Österreich erst auf Ostertrainingslager fährt und die Grundlage für die Freiluftsaison legt, schon auf Hochtouren läuft. Vergangene Woche stürmte unser 20-jähriger US-Export Ylvi Traxler bei ihrem Heimmeeting in 4:26,04 Minuten zu einer neuen persönlichen Bestzeit, einem neuen ULC-Vereinsrekord und zum vermeintlichen U23-EM-Limit (Bericht: Ylvi stürmt zum U23-EM-Limit - zu früh!).
Diese Form wollte Ylvi natürlich auch diese Woche bei ihrem nächsten Auftritt weiter unter Beweis stellen. Dafür ging es mit einem "kurzen" Flug von Oxford, im US-Bundesstaats Mississippi, nach Azusa in Kalifornien. Mit dem Auto würde diese kleine Reise immerhin fast 3.000 Kilomter und ca. 27 Stunden in Anspruch nehmen. Beim bekannten Bryan Clay Invitational gab die Maria Enzersdorferin ihr Debut über 5.000 Meter-Strecke auf einer Leichtathletikrundbahn. Sie kannte diese Distanz bereits von zwei Auftritten beim Frauenlauf, dennoch sind die zu absolvierenden 12,5 Stadionrunden noch einmal etwas Anderes.
Das Feld war lange Zeit geschlossen unterwegs. Auf der vorletzten Runde erhöhte Ylvi's Trainingskollegin an der Ole Miss University, Chelsea Drum, das Tempo und zog somit die bis dahin dicht geschlossene Führungsgruppe auseinander. Ob ihres ersten 5.000ers auf der Bahn, zögerte Ylvi gleich das Tempo mitzugehen und hielt sich auf Position sechs/sieben noch bedeckt. Auf den letzten 300 Metern forcierte auch Ylvi dann noch einmal und konnte bis zur Ziellinie noch ein paar Plätze gut machen. Nach zwölf und einer halben Stadionrunde stoppte die Zeitnehmung Ylvi mit ausgezeichneten 16:34,07 Minuten. Wie kann man diese Zeit nun aber abgesehen von "Das ist schon eine verdammt gute Zeit." einordnen?
16:34,07 Minuten sind klarerweise persönliche Bestleistung - wäre auch ein Kunststück gewesen, dass bei einem Debut nicht zu schaffen #sarkasmus. Darüber hinaus sicherte sich Ylvi nur sechs Tage nach dem Vereinsrekord über 1.500 Meter, den sie davor aber auch schon inne hatte, nun auch über 5.000 Meter den Vereinsrekord. Der alte Rekord von Lena Millonig bestand auch erst seit vergangenem Sommer. Zusätzlich würde diese Zeit das zweite Limit für die U23-EM bedeuten (Limit: 16:40,00 Minuten) - jedoch war sie auch diese Woche noch immer eine Woche zu früh dran. Trotz des verpassten Limits zeugt auch das Rennen in Kalifornien, dass Ylvi dieses Saison ausgezeichnet in Form ist. Das Augenmerk bei den nächsten Rennen wird auf der Qualifikation für NCAA Regionals und dann der Qualifikation für die NCAA Finals liegen. Wir werden euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Bericht von Raphael Asamer
Ergebnis Bryan Clay Invitational 2019, Azusa/USA, 2019
Bericht (Ole Miss Sports, englisch) Bryan Clay Invitational 2019, Azusa/USA, 2019