29.-30.06.2019 | Linz, Österreich | Die Sommerferien haben endlich begonnen. Und wie danken unsere Athletinnen und Athleten das dem ULC? Mit einer Flut an Medaillen bei den österreichischen Meisterschaften der U18 und U23. Bevor es für viele unserer Nachwuchssportlerinnen und -sportler in den wohlverdienten Urlaub geht, zeigten sie, dass durch das Ende des Schuljahrs auch die Leichtigkeit zurückkommt. Insgesamt zwölf Medaillen konnte unsere Sportlerinnen und Sportler erobern. Deswegen gibt es auch wie gewohnt viel zu berichten:
Leonie krönt sich zum ersten Mal zur österreichischen Freiluftmeisterin
Zwei Medaillen streifte die weibliche U23 ein. Dass die Ausbeute ausgezeichnet ist, zeigt die Tatsache, dass die ULCler nur in drei Bewerben mit von der Partie waren. Leonie Springer konnte in einer ohnehin schon erfolgreichen Saison ein weiteres Erfolgskapitel schreiben. Nach der mehrmaligen Verbesserung des Vereinsrekords siegte sie vergangene Woche zum ersten Mal bei den Landesmeisteschaften über 100 Meter. Die nächste Premiere gelang Leonie nur drei Wochen nach dem erfolgreichen Bestehen der Matura an der Liese Prokop-Privatschule. In Linz lief Leonie im Vorlauf in 12,08 Sekunden zu einem souveränen Sieg. Somit ging es für die 19-Jährige als Favoritin und große Gejagte ins Finale. Dass Leonie am Sonntag aber keinen Zweifel an ihrer Form und ihren Goldambitionen aufkommen ließ, stellte sie eindrucksvoll unter Beweis. In 11,97 Sekunden war sie die einzige Athletin, die im Finale die 12-Sekunden-Schallmauer durchbrechen konnte. Bei minimalen Rückenwind von +0,4m/s verpasste Leonie zwar das angepeilte U20-EM-Limit um 0,07 Sekunden, jedoch durfte sie sich über ihren ersten österreichischen Freilufteinzeltitel überhaupt freuen. Und wir freuen uns mit.
Ebenfalls stark war der Auftritt von U20-Speerwerferin Anna Neunteufl, die sich wie auch Leonie in den letzten Wochen in Topform präsentierte. Als Fünfte der Meldeliste war Anna nach Linz angereist. Dass es am Ende Silber werden würde, wäre doch etwas verwegen zu erwarten gewesen. Nach soliden Würfen auf 42,86 Meter und 41,96 Meter in den Versuchen eins und zwei folgte ein ungültiger Versuch. Auf Position vier liegend begann das Finale der besten acht Athletinnen. Anna legte direkt im vierten Versuch mit starken 45,32 Metern nach. Nur etwa 40 Zentimeter fehlten ihr auf ihren Hausrekord. Im fünften Versuch bestätige sie Versuch Nummer vier mit der exakt selben Weite. Am Ende konnte keine der Konkurrentinnen mehr nachlegen und Anna durfte über Silber jubeln.
Die 4x100 Meter Staffel mit Luna Pajer, Nicole Hidy, Sandra Krenn und Leonie blieb als Neunte doch etwas hinter den Erwartungen zurück.
Alle Bewerbe am zweiten Tag mit Pauline enden mit Vereinsrekorden
Das Highlight der U18-Mädchen war zweifelsfrei der Vereinsrekord der 4x100 Meter-Staffel im letzten Bewerb des Wochenendes. Im Vergleich zu den Landesmeisterschaften wurde auf den ersten beiden Position etwas verändert. Anstelle von Leonie Bisanz kam Amelie Brunner in die Staffel und Pauline Leger wurde als Startläuferin eingesetzt. Auf Position drei lief wie gehabt Anja Dlauhy und Maxima Krause folgte als Schlussläuferin. Die vier U18-Athletinnen trommelten die Stadionrunde in nur 49,08 Sekunden herunter. Sie belohnten sich damit mit der Goldmedaille. Darüber hinaus verbesserten sie den zehn Jahre alten Vereinsrekord von 49,45 Sekunden.
Amelie hatte auch schon am ersten Tag viel Grund zu jubeln. Aufgrund taktischer Überlegungen verzichtete sie auf den 800 Meter-Lauf, in dem sie vermutlich auch zu den Medaillenanwärterinnen gezahlt hat, denn die 400 Meter - ihre derzeit stärkere Disziplin - fand nur wenig später statt. Diese Überlegung machte sich auch absolut bezahlt. Lediglich die haushohe Favoritin Anna Mager aus Vorarlberg enteilte Amelie. Dahinter kam aber niemand an die Mödlingerin heran. In 58,15 Sekunde konnte Amelie die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere erzielen und Silber gewinnen.
Mehr als erfreulich ist auch die Tatsache, dass es bei Maxima wieder bergauf geht. Nach einem zähem Winter und Frühjahr findet das Sprinttalent wieder in die Spur zurück. Dies zeigte sie mit 12,63 Sekunden und Saisonbestleistung bereits im Vorlauf, in dem sie sich als Fünftschnellste locker für das Finale qualifizieren konnte. Dort legte Maxima noch einmal nach. In 12,50 Sekunden nutzte sie die schnelle Linzer Bahn für eine weitere SB aus. In einem spannenden Dreikampf konnte sie sich die Bronzemedaille sichern.
Zu den drei Medaillen gesellten sich noch drei vierte Plätze dazu. Jene von Pauline und Anja sind aufgrund der extremen Dichte in ihren Bewerben fast wie Medaillen einzustufen. Pauline pulverisierte ihre pB über 400 Meter förmlich - sie war gleich eine ganze Sekunde schneller als beim Bundesländercup in Wolfsberg. Damit verbesserte sie auch ihren eigenen U18-Vereinsrekord von 65,56 Sekunden auf 64,56 Sekunden.
Anja sprang im Hochsprung mit 1,61 Meter bis auf vier Zentimeter an ihren Hausrekord heran. Am Ende sollten eine Höhe zu Edelmetall fehlen. Leonie kam nach übersprungenen 1,55 Meter sogar bis auf zwei Zentimeter an ihre pB heran und kam auf den achten Endrang. Leticia Scherr und Mireille Scherr schafften es zwar nicht ganz an ihre Leistungen der Landesmeisterschaften anzuknüpfen, jedoch gaben sie in Linz auch ihr Debut bei einer österreichischen Meisterschaft.
Den dritten vierten Platz erlief Amelie Sattler über 3.000 Meter. In 11:24,40 Minuten überzeugte Amelie ebenfalls mit einer starken Leistung, denn sie lief eine persönliche Bestleistung. Auf Bronze fehlten am Ende etwas mehr als zwölf Sekunden.
Weitere Bewerbe mit ULC-Beteiligung waren die 100 Meter Hürden. Pauline kommt auch über die kürzere Hürdenstrecke besser in Form. Im Vorlauf markierte sie mit 14,84 Sekunden eine deutliche pB. Auch Anja folgte ihr ins Finale. In diesem belegten beide Mädchen mit 14,95 Sekunden (Pauline) und 14,98 Sekunden (Anja) die Plätze sechs und acht.
Im Weitsprung belegte Leonie mit 4,93 Metern den 14. Platz. Im Kugelstoß kam Leonie bis auf 20 Zentimeter an ihre pB heran. Damit landete sie auf den elften Platz. Den selben Platz belegte auch Sandra im Diskuswurf. Amelie Sattler holte sich nach dem vierten Platz über 3.000 Meter noch den neunten Platz über 1.500 Meter.
Nico mutiert mit 3 Medaillen als ULC-Medaillenhamster
Gar nicht oft genug vom Podium bekam Nicolas Schwaiger. Gleich dreimal „musste“ der Breitenfurter eine der Stufen des Podiums erklimmen. Zuerst knallte er eine deutliche neue Bestzeit über 800 Meter auf die Bahn. Mit 1:56,19 Sekunden war Nico nach Linz gekommen - verlassen hat der die oberösterreichische Landeshauptstadt mit starken 1:54,52 Minuten. Für diesen Lauf wurde er mit Silber belohnt. Nur etwa zwei Stunden später ließ er über 400 Meter die nächste Medaille folgen. In 49,87 Sekunden gab es hier zwar keine pB, angesichts der 800 Meter-Vorbelastung kann man die zweite aber ziemlich hoch einstufen.
An Tag zwei war Nico nach 11,73 Sekunden im Extralauf über 100 Meter noch mit seinen Vereinskollegen Chukwuma Nnamdi, Levin Gottl und Thomas Frenkenberger im Staffelbewerb über 4x100 Meter erfolgreich. 43,37 Sekunden brachten den vier Jungs die Silbermedaille ein.
Neben Nico gab es mit Ben Henkes noch einen zweiten Mödlinger Einzelstarter, der für Edelmetall gut war. Im Hochsprung übersprang Ben 1,94 Meter - danach war dann leider schon Endstation. Hinter dem souveränen Andreas Steinmetz von der SVS-Leichtathletik gab es auch für Ben Silber.
Chuk war in Linz auch im Einzel über 100 Meter und 200 Meter am Start. In beiden Bewerben kam er nicht ganz an seine persönlichen Bestleistungen heran. Am ersten Tag holte er sich in 22,69 Sekunden und Saisonbestleistung den fünften Platz. Über 100 Meter finishte er nach 11,27 Sekunden auf dem selben Rang.
Markus sichert sich Doppelgold und Tobi zertrümmert seine 400m-Bestleistung erneut
Schwach präsentierte sich an diesem Wochenende Markus Grau - letzte Woche noch mit dem Sprint-Triple in Amstetten reichte es in Linz nur für ein Double (ACHTUNG SARKASMUS !!). Spaß beiseite: Markus war auch in Linz wieder das Aushängeschild der U18-Jungs. Am Samstag holte er sich etwas überraschend den Titel über 200 Meter. Dafür bedurfte es einer neuen Bestleistung. Markus drückte seinen Hausrekord von 22,63 Sekunden auf stark 22,47 Sekunden. Die zweite Goldene gab es im Staffelbewerb. In der Aufstellung Chinomnso Nnamdi, Markus, Tobias Lugstein und Daniel Muster steigerte sich das Quartett im Vergleich zu den Landesmeisterschaften um ein paar Hundertstelsekunden. In 45,06 Sekunden waren die vier Jungs erneut nicht zu schlagen.
Neben Staffelgold durfte Tobi ebenfalls über eine zweite Medaille jubeln. Auf der 400 Meter-Stadionrunde lieferte der Perchtoldsdorfer zum wiederholten Male in dieser Saison eine Topleistung ab. Nachdem er seine pB vor zwei Wochen auf 51,00 Sekunden steigerte, folgte nun die nächste Steigerung. In 50,47 Sekunden verbesserte er seinen Hausrekord abermals um mehr als eine halbe Sekunde. Auch der U18-Vereinsrekord von Andreas Meyer von 50,19 Sekunden rückt langsam aber sicher in die Nähe. Silber war der verdiente Lohn dafür.
Im Vorlauf über 100 Meter erzielte Tobi in 11,70 Sekunden ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung.
Einen ausgezeichneten Auftritt legte auch Benjamin Urbaniak hin. Benjamin ist eigentlich Triathlet im ÖLSZ Südstadt und startet ab und an auch wieder bei Leichtathletikmeisterschaften. Dass Laufen zu seinen Stärken gehört, zeigte er über 3.000 Meter, wo er seine persönliche Bestleistung aus dem Herbst um ziemlich genau 40 Sekunden auf ausgezeichnete 9:16,36 Minuten verbesserte.
Daniel schaffte im Speerwurf eine weitere Top 6-Platzierung für die U18-Jungs. Mit 40,99 Meter warf er fast eine neue persönliche Bestleistung. Mit einem weiteren Wurf über die 40-Meter-Marke war Platz sechs die erfreuliche Ausbeute. Im Kugelstoß beendete Daniel den Wettkampf nach nicht ganz zufriedenstellenden 10,68 Meter auf Platz zwölf.
Zwei achte Plätze - neben Staffelgold - durfte Nono bejubeln. Der Meidlinger egalisierte im Vorlauf über 100 Meter seinen Hausrekord. Im Finale legte er mit 11,59 Sekunden noch einmal nach und jubelte über eine neue pB. Doppelmeister Markus wurde in diesem 100 Meter-Finale guter Vierter. Den zweiten achten Platz holte sich Nono im Weitsprung mit soliden 5,92 Meter.
Bericht von Raphael Asamer
Fotos von Daniel Muster, Bettina Muster
Ergebnis ÖM U23/U18 2019, Linz, 2019
Bericht (ÖLV, Tag 1) ÖM U23/U18 2019, Linz, 2019