07/08.09.2019 | Rif | Zu einem der letzten Saisonhöhepunkte, nämlich den österreichischen Staatsmeisterschaften der U16/U20 Altersklasse, war der Sommer vorüber und die Delegation des ULC Riverside Mödling musste warme und vor allem regenfeste Kleidung einpacken. Wie es den Athleten und Athletinnen ergangen ist könnt ihr umseitig lesen …

Der erste große Schock ereilte uns, als man den mitten im Umbau befindlichen Tribünentrakt, der dadurch komplett gesperrt war, erspähte. Weder Athleten noch Trainer noch Zuschauer konnten Platz zum Taschen ablegen, sitzen oder einfach zum Zuschauen finden. Gott sei Dank besitzt das Gelände eine Leichtathletikhalle, in der sich zumindest die Athleten warmhalten konnten. Die relativ weiten Wege und keine Infos über die Lautsprecheranlage in der Halle machten aber auch dies nicht gerade zur idealen Sportstätte. Dennoch der Veranstalter war bemüht und die Bewerbe wurden bestens organisiert durchgeführt. Wir möchten diesmal den Bericht mit einem Zitat auf der ÖLV Homepage (Link zum ÖLV Artikel) beginnen, der die tollen Leistungen schon mal ankündigt, bevor wir die Ereignisse chronologisch in Erinnerung rufen:

ULC Riverside Mödling im Medaillenspiegel voran

Wenn man den Medaillenspiegel der Österr. U20-/U16-Meisterschaften betrachtet, dann liegen die Mödlinger mit 5 x Gold, 5 x Silber, 6 x Bronze voran, wobei 56% ihrer Medaillen in der U16-Klasse errungen wurden. 

Aber nun der Reihe nach. Gleich der nächste Schock beim ersten Bewerb des Tages dem 80 Meter Hürdenvorlauf der WU16. Maxima Krause spürte wieder einen Stich im Oberschenkel, musste beim Einlaufen bereits passen und meldet sich auch gleich für den Weitsprung am selben Tag ab. Von den übrigen Mödlinger Starterinnen verfehlt Leonie Bisanz als 9. knapp das Finale. Die weiteren Starterinnen Selina Müller und Muriel Wohlrab belegen die Plätze 14. und 15. und wärmen sich bei Regen und Gegenwind für die weiteren Bewerbe auf. Über 100 Meter Hürden WU20 ist Leonie Springer als erste Medaillenhoffnung am Start. Sie zeigt bei ebenfalls schwierigen Bedingungen einen konstanten Lauf und holt in 14,77 Sekunden mit Platz 2 die erste Medaille für Mödling. Um bei den Hürden zu bleiben lief Chinomnso Nnamdi, der ein Monsterprogamm zu absolvieren hatte, souverän hinter dem "unschlagbaren" Enzo Dießl über die 100 Meter Hürden souverän zu seiner ersten Medaille in der Farbe Silber.
  
Inzwischen hatten sich Pauline Leger und Leonie Tasch zum Weitsprung WU20 begeben. Unter unwirtlichen Verhältnissen konnten beide zwar das Finale erreichen, waren aber jenseits ihrer Bestleistungen mit Platz 5 und 8 nicht ganz zufrieden. Immerhin aber zwei weitere Top 8 Platzierungen, die für den ÖLV-Cup gute Punkte bringen. Ihre Bestleistung stellte Lea Vancl im Stabhochsprung ein und erreichte mit überquerten 2,40 Metern den 7. Gesamtrang. Über die längeren Sprintdistanz von 200 Metern in den U20 Klassen waren Tobias Lugstein und Anja Dlauhy im Einsatz. Bei ordentlichem Gegenwind kämpften die beiden bis zum Schluss. Anja erreicht den guten 5. Platz und somit einen Top 6 Platzierung. Auch Tobi konnte bei den Verhältnissen nicht an seine pB heranlaufen und musste sich mit dem 13. Platz begnügen.

Nono hatte schon im Vorfeld angekündigt im Weitsprung Gold holen zu wollen, was ich mit einem "wird nicht leicht" quittierte, lagen doch die Jahresbesten nur um wenige Zentimeter auseinander. Nono legte mit einem 6,09 Meter Sprung los, traf aber noch nicht das Brett. Damit nicht in Führung liegend musste Nono nachlegen und schaffte im 2. Versuch 6,24 Meter, was immer noch 3 Zentimeter hinter dem Führenden bedeutete. Im 3. Versuch war es dann soweit, Balken getroffen und gewaltiger Absprung. 6,44 Meter bedeuteten eine Verbesserung der pB um 30 Zentimeter und der Sieg war ihm damit nicht mehr zu nehmen. Damit hatte Nono nun auch Gold in der Tasche.

Im 400 Meter Hürden Lauf der WU20 kam Pauline mit dem kühlen Wetter nicht zurecht und blieb mit Platz 6 hinter ihren Möglichkeiten zurück. Auch Sophie Honetz kam mit den Bedingungen im Diskuswurf nicht zurecht und blieb als 11. hinter ihren Erwartungen zurück.
 
Eine der ganz großen Sensationen gelang dann U20 Athlet Manuel Peczar, der ein taktisch hervorragendes Rennen lief. Bereits im Winter in der Halle überraschender 800 Meter Staatsmeister, war er vom Meldewert nur im erweiterten Medaillenkreis anzusiedeln. Manuel versuchte von Anfang an an der Spitze dranzubleiben und dies gelang ihm auch trotz relativ schnellen Beginn der Konkurrenz. Nach der ersten Runde konnte er eine kleine Lücke auf der Gegengerade wieder schließen und setzte zu seinen berühmten letzten 150 Metern an. Und tatsächlich: Mit unbändigen Einsatz und Willen übersprintete Manuel noch die beiden Führenden Holzinger und Schusser um ein paar Hunderstel Sekunden und stellte zudem eine neue pB von 1:56,99 Sekunden auf. Dem Jubel der Trainer entwich noch ein Kommentar, der da lautete: "Ab jetzt werden die Sprecher deinen Namen richtig aussprechen lernen".

Leonie Bisanz als einzige Vertreterin des ULC Riverside Mödling im WU16 Weitsprung angetreten, musste mit enttäuschenden 4,70 Meter ohne Finalteilnahme das Auslangen finden.
Anja Dlauhy war im Hochsprung der WU20 in Einsatz und konnte den hervorragenden 2. Platz belegen. Sie sicherte sich mit überquerten 1,66 Meter ihre erste U20 Medaille und verbesserte sogar trotz der schwierigen Verhältnisse ihre pB um einen Zentimeter.

Letzter Einsatz eines Mödlinger Athleten am ersten Wettkampftag waren dann die 5000 Meter von Benjamin Urbaniak der diese in der MU20 in Angriff nahm. Als einer von zwei 2003er Athleten spulte Beni Runde für Runde sehr konstant ab. Am Ende konnte er noch zulegen und erreichte sein Ziel erstmals unter 16 Minuten zu bleiben mit guten 15:58:65 Minuten, was im Endklassement den hervorragenden 3. Platz und Bronze bedeutete.

Der Abschluss des ersten Tages bildete dann eine Physiosession für unsere angeschlagenen U16 Athletinnen Maxima und Muriel, die der Ex-Sprinter Lukas Reiter übernahm. Dann ging es Richtung Essen ins gut gewählte Quartier um frisch für den 2. Wettkampftag zu sein. Gott sei Dank waren die Vorhersagen für Sonntag nicht ganz korrekt und der Regen setzte erst am Nachmittag ein. Nonos nächster Bewerb indem er zum Favoritenkreis zählte, war der Speerwurf. Mit für sein weniges Training guten 45,98 Meter holte sich Nono die nächste Silbern in seiner Sammlung.

Die viele 100 Meter Bewerbe aller Klassen mussten zwar durchwegs bei Gegenwind aber relativ trocken absolviert werden. Zuerst qualifizierte sich Leonie locker für das U20 Finale. Gespannt auf das Abschneiden bei den Vorläufen war man bei den U16 Athletinnen Maxima und Muriel nach ihren muskulären Problemen vom Vortag. Doch überraschend (Dank der Physiobehandlung) qualifizierten sich beiden für den Endlauf. Maxima sogar als Vorlaufschnellste und auch Muriel, nach dem Meldewert nicht Top Ten, schaffte den Finaleinzug. Auch Nono kam souverän in den Endlauf, wo er seine nächste Medaille holen wollte.
 
Während den Sprintbewerben schaffte Nicole Hidy im Dreisprung der WU20 mit 10,38 Metern den guten 7. Platz. Leider gab es im Kugelstoß der WU16 nach enttäuschendem Ausscheiden nochmals Tränen im ULC Team. Selina Müller, die nach zwei ungültigen Stößen im 3. Versuch für sie enttäuschende 10,31 Meter stieß, verpasste das Finale und somit drei weitere Stöße und wurde "nur" 10. Leonie Bisanz kam mit 10,90 Metern im Finale auf den guten 5. Endrang in diesem Bewerb.

Als erste war Leonie beim 100 Meter Endlauf im Einsatz. Und sie machte es spannend. In einem Fotofinish sicherte sich Leonie ex aequo mit Katharina Mahlfleisch die nächste Medaille in Silber. Als nächste war Maxima dran, die ja unbedingt ihren Vorjahrestitel aus Dornbirn verteidigen wollte. Am Start noch gleich auf konnte Maxima aber bis zur Hälfte des Rennens eine Vorsprung herauslaufen, den sie souverän bis in Ziel halten konnte. Am Ende sichert sich Maxima mit der exakt selben Zeit von 12,62 Sekunden wie im Vorlauf (allerdings bei 1,3 Meter/Sekunde Gegenwind) erneut den Titel. Muriel, die noch an einem verspannten Rückenmuskel laboriert, wird 8. und pausiert die 300 Meter um für die Staffel fit zu bleiben. Nono, als letzter Mödlinger in den 100 Meter Finalläufen im Einsatz, sichert sich auch in diesem Bewerb eine Medaille, diesmal in Bronze gehalten. 

Inzwischen gingen Leonie Bisanz und die beiden Zwillinge Leticia und Mireille Scherr in die Hochsprungkonkurrenz der WU16. Leonie zeigte großen Kampfgeist und meistert zwei Höhen im letzten Versuch, ehe sie als 7. mit gesprungen 1,53 Metern ausscheidet. Mit der selben Höhe aber ohne vorherigen Fehlversuch erreicht Mireille den tollen 5. Platz. Pech hat Leticia, die mit drei anderen Athletinnen bis zu Platz zwei, 1,59 Meter überspringt, aber trotzdem "nur" 4. wird, aufgrund der höheren Anzahl an Fehlversuchen. 

Dann kam unser starkes 3-er Team über die 1000 Meter in der WU16 an die Reihe. Im ersten Lauf waren mit Tabea Schmid und Leonie Zoe Haller zwei U14 Athletinnen im Einsatz. Die beiden reihten sich gut im Feld ein und liefen an der Spitze mit. Tabea zog dann das Tempo Ende der zweiten Runde an und sicherte sich mit einer pB von 3:20,88 Minuten den Laufsieg. In ihrem Sog erreichte auch Leonie im Endspurt den tollen 3. Platz. Im 2. Lauf waren dann die Jahresschnellsten an der Reihe und mit von der Partie Anja Hofmann, der Trainer Christian Jaeger zwar eine pB aber nicht ungedingt eine Medaille zutraute, wie er nachher erzählte. Anja lief aber, obwohl sie nachher das Bewusstsein dazu dementierte, ein hervorragendes Rennen. Sie hielt sich immer in der Verfolgergruppe (Nicole Prauchner lief alleine vorne weg) auf und sparte jedes mögliche Korn für die Schlussrunde. Und tatsächlich setzte sie bei der 500 Meter Marke zu einer langezogenen Tempoverschärfung an, setzte sich von der Verfolgergruppe ab um keinen Windschatten zu bieten und hielt das Tempo bis ins Ziel konstant hoch, sodass ihr die Silbermedaille nicht mehr zu nehmen war. Sie finishte in persönlicher Bestleistung von 3:09,24 Sekunden. Tabea und Leonie belegen in der Endwertung die guten Plätze 12 und 14. Im 1500m Lauf der WU20 holte Amelie Sattler mit Platz 8 ebenfalls gute Punkte für den ÖLV-Cup.

Nono holte sich einstweilen beim Kugelstoß die nächste Medaille, diesmal mit 13,19 Metern im Kugelstoß in Bronze gehalten. Gleiches gelang auch Anna Neuteufl im Speerwurf der WU20 mit 42,58 Metern.

Inzwischen hatte starker Regen eingesetzt und die Athleten mussten wie Maxim Gerhartl im Hochsprung der MU16 immer wieder in die Nässe hinaus. Doch Maxim machte seine Sache ausgezeichet und übersprang ohne Fehlversuch jede Höhe bis zur Einstellung seiner pB von 1,60 Metern. Belohnt wurde er dafür mit dem ausgezeichneten 5. Platz.

Die 300 Meter der WU16 nahmen Anja und Maxima in Angriff. Anja,die bereits die 1000 Meter in den Beinen hatte, wurde mit Saisonbestleistung gute 8. Im letzten Lauf waren dann Maxima und die Läuferinnen mit den besten pBs aber ohne Saisonleistung an der Reihe. Maxima ging das Rennen etwas zaghaft an, spürte aber ausgangs der Zielkurve die Konkurrenz enteilen und setze zu einem tollen Finish an. Mit viel Kampfgeist konnte sie in pB von 42,25 Sekunden die zweite Goldmedaille an diesem Tag erringen.
 
Ebenfalls bei stömenden Regen war dann noch ein Highlight aus Mödlinger Sicht an der Reihe. Im Speerwurf der U16 weiblich wollten Selina und Leonie nochmal so richtig aufzeigen. Leonie gelang gleich im ersten Versuch mit 35,30 eine tolle pB, die ihr am Ende auch den tollen 4. Platz einbrachte. Selina begann mit soliden 35,55 Metern, steigerte sich aber gleich im 2. Versuch auf 37,18 was ihr auch die Führung einbrachte. Voll Selbstvertrauen gelangen ihr bei den Würfen 3 und 5 zwei 39 Meter-Würfe. Mit toller pB von 39,42 Meter gewinnt sie mit über 2 Meter Vorsprung überlegen und holt sich noch "ihre" Goldmedaille.
   
Im letzten Bewerb vor den abschließenden Staffeln holt sich Manuel als Draufgabe mit SB von 50,95 Sekunden noch eine Bronzene über die 400 Meter der MU20. Tobi schafft auch hier mit Platz 5 eine Top 6 Platzierung.
 
Pech im der abschließenden 4x 100 Meter Staffel hat unser Quartett in der WU20. Nach guten Beginn von Leonie Tasch und Anja Dlauhy kommt Leonie Springer unter den Top 3 aus der Kurve, als plötzlich die Übergabe auf Pauline Leger nicht klappt und die Zone ohne Übergabe überschritten wird. Aufrung von Krankheiten ist die Besetzung in der MU20 ist mit einem Mehrkämpfer und zwei Mittelsteckler bzw. Langsprintern nicht als stärkste Staffel einzustufen. Trotzdem zeigen Nono, der in jedem Einzelstart eine Medaille macht, Manuel, Tobi und Daniel Muster ein gutes Rennen und werden 8. Als Favoritenteam und Jahresschnellste ist die WU16 Besetzung mit Livia Varga, Leonie Bisanz, Maxima und Muriel gestartet. Und mit einer Zeit von 50,26 Sekunden holen sie auch überlegen den Titel und verteidigen die Sprintvormachtstellung des ULC Riverside Mödling erfolgreich. Livia konnte als Starterin sehr gut mit der stakren Konkurrenz mithalten, Leonie übergab fast gleichauf an Maxima, die dann in der Kurve schon einen deutlichen Vorsprung herauslaufen konnte und Muriel fixierte mit einer starken Schlußgerade die Goldene. Als sprintstarker Verein hatten wir mit Leticia Scherr, Selina Müller, Lea Vancl und Sopie Honetz noch ein 2. Team am Werk, welches sich bei 19 gestarteten Vereinen mit Platz 9 ebenfalls hervorragend schlug. 
 
Zuletzt noch ein großes Lob an das erfolgreiche Trainerteam bestehend aus Christian Jaeger, Victoria Schreibeis, Christoph Pöstinger, Leo Brensberger, Manfred Muster und Jörg Vancl und auch an die zahlreichen Eltern und Helfer die mit Besorgungen, Schirmen und Autofahrten beigetragen haben, erfolgreichster Verein dieser Meisterschaften zu werden.

Bericht von Otto Krause

 

Ergebnisse von den ÖM U16/U20 in Rif

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