28.-29.09.2019 | Wien, Österreich | Am letzten Wochenende im September fanden auch die letzten Niederösterreichischen Meisterschaften auf der Bahn für die Saison 2019 statt. Das Wetter zeigte sich an diesem Wochenende herbstlich wechselhaft – nach Regen und kühlen Temperaturen am ersten Tag, folgten am zweiten Tag Sonnenschein und leichter Wind. Das Team des ULC Riverside Mödling war zwar im Vergleich zur Meldeliste aufgrund von Erkrankungen und Verletzungen etwas dezimiert, dennoch gab es zum Abschluss einer sehr langen Saison noch sehr schöne Leistungen.
Weibliche Klassen:
In der weiblichen U16 nahmen letztendlich fünf Mädchen aus Mödling den Mehrkampf in Angriff.
Muriel Wohlrab konnte schließlich als Dritte eine Bronzemedaille holen und war an diesem Wochenende die beste Mödlingerin. Muriel zeigte zum Abschluss der Saison mit Bestleistungen im Speerwurf (26,77 Meter), Kugelstoß (8,14 Meter) und über die abschließenden 800 Meter (2:37,11 Minuten) auf. Auch die guten Sprintleistungen zum Ende der langen Saison und der Sieg über die 800 Meter trugen zur guten neuen Mehrkampfbestleistung von 3.673 Punkten bei.
Maxima Krause hatte leider, wie schon öfter in dieser Saison, mit muskulären Problemen am Oberschenkel zu kämpfen. Bei den 80 Meter Hürden konnte sie mit ihren stärksten Konkurrentinnen noch gut mithalten und lief in 12,33 Sekunden zu einer sehr guten Hürdenzeit, aber während dieses Laufes machte sie der Oberschenkel wieder bemerkbar, der die restlichen Bewerbe leider stark beeinträchtigte. Trotzdem schaffte sie noch eine Bestleistung mit der Kugel (9,64 Meter) und kämpfte sich auch im 800 Meter-Lauf mit einer guten Zeit bis ins Ziel durch. Letztendlich ergab das für Maxima Platz fünf mit 3.553 Punkten - und das mit einem Nuller im Hochsprung (!!).
Drittbeste Mödlingerin wurde an diesem Wochenende Lea Vancl bei ihrem Debut im Siebenkampf. Lea zeigte einen gleichmäßig guten Mehrkampf mit kleinen Wurfschwächen, aber einigen neuen Bestleistungen. Sie erreichte mit 2.924 Punkten den guten elften Platz unter 20 Starterinnen und sicherte sich somit den Platz in der Mannschaft der Mödlingerinnen.
Muriel, Maxima und Lea kamen mit guten Leistungen in den letzten beiden Bewerben am Ende noch sehr nahe an die Mädels vom ATSV OMV Auersthal heran, zum Sieg fehlten letztendlich nur 103 Punkte. Trotzdem war die Silbermedaille angesichts der Ausfälle und gesundheitlicher Probleme ein guter Erfolg zum Abschluss der Saison.
Ebenfalls am Start in der U16 waren Sabrina Tobler und Sophie Honetz. Sabrina konnte vor allem in den Sprungbewerben ihre Bestleistungen steigern (Hochsprung: 1,30 Meter, Weitsprung: 4,32 Meter), musste sich über 800 Meter nur knapp Lea geschlagen geben und erreichte schlussendlich mit 2.872 Punkten den 13. Platz. Sophie konnte gleich im ersten Bewerb, dem Speerwurf, ihre Bestleistung um zwei Meter auf 28,55 Meter steigern und war damit in diesem Bewerb sogar Drittbeste des gesamten Feldes. Am Ende machten ihr Sprunggelenksprobleme zu schaffen und im 800 Meter-Lauf stieg ihr auch noch eine Konkurrentin unabsichtlich von hinten auf den Fuß. Trotzdem kämpfte sich Sophie ins Ziel und wurde mit 2.794 Punkten gute 15.
1x Gold – 2x Silber – 1x Bronze bei den Niederösterreichischen Mehrkampfmeisterschaften
28./29.9.2019 / Wien
Männliche Klassen:
Drei Mödlinger U16-Jungs machten sich daran, im letzten Bewerb des Wettkampfjahres 2019 noch einmal ihr Bestes zu geben.
Chinomnso „Nono“ Nnamdi, Titelverteidiger aus dem Jahr 2018 und im Jahr 2019 schon Vize-Staatsmeister im Mehrkampf, zeigte ab dem ersten Bewerb, dem 100 Meter-Sprint, seine Ambitionen, auch im Jahr 2019 den Landestitel im Mehrkampf gewinnen zu wollen. In tollen 11,56 Sekunden hängt er seine Verfolger bereits um etwa eine halbe Sekunde ab und baut einen schönen Punktepolster zu den übrigen Athleten auf. Mit ebenso starken 1,66 Metern im Hochsprung, überragenden 48,22 Metern im Speerwurf - fast zehn Meter weiter als die nächstbesten U16-Athleten (!!) - und soliden 5,73 Metern im Weitsprung lag Nono am Ende des ersten Wettkampftages bereits rund 400 Punkte vor dem Zweitplatzierten. Nebenbei holte er Tagessiege in den Einzelbewerben 100 Meter, Speerwurf und Weitsprung.
Maxim Gerhartl startete den ersten Mehrkampftag mit guten 12,66 Sekunden im Sprint, dies bedeutete gleichzeitig auch eine neue pB. Im Hochsprung lief es an diesem Tag nicht so gut in Maxims „Paradedisziplin“, musste er sich (bei für alle widrigen, äußeren Bedingungen mit Regen und kühlen Temperaturen) mit einer übersprungenen Höhe von 1,50 Metern zufrieden geben. Etwas besser lief es im Speerwurf, wo er das 600 Gramm schwere Wurfgerät mit 26,72 Metern doch knapp an seine Bestleistung heran werfen konnte. Erfreulich verlief der Abschlussbewerb des ersten Tages, im Weitsprung konnte Maxim mit 5,46 Metern seine Bestleistung einstellen und damit die viertbeste Weite erspringen. Zusammengefasst brachten all diese Teilleistungen Maxim am Ende des ersten Tages unter die Top 6.
Daniel Seidl, der durch einige Blessuren gehandicapt dennoch an den Start gehen wollte, konnte mit 14,14 Sekunden seine Bestleistung fast erreichen. Etwas mehr haderte Daniel mit dem Hochsprung, wobei er hier auch mit 1,38 Metern ein gutes Ergebnis erzielen konnte und dem Speerwurf, in welchem er sich enorm überwinden und seine Schmerzen im Arm ausblenden konnte und dadurch auf eine Weite von 19,39 kommt. Auch im Weitsprung lief es nicht so rund und so sprang Daniel lediglich auf 3,92 Metern im besten Versuch.
Schon der erste Bewerb brachte eigentlich die endgültige Entscheidung im Mehrkampf – im 100 Meter Hürden-Lauf kam Nono mit 13,97 Sekunden seiner persönlichen Bestleistung sehr nahe, aber darüber hinaus hängt er auch in diesem Bewerb die Konkurrenz um Längen ab und baute seinen Punktevorsprung immer weiter aus. Schon im nächsten und vorletzten Bewerb, dem Kugelstoß mit der 4-Kilo-Kugel, gelang Nono der nächste Disziplinensieg in neuer, sensationeller Bestleistung mit 14,73 Metern. Diese Weite von Nono bedeutete zudem auch noch neuen U16-Vereinsrekord im Kugelstoß. Bisheriger Rekordhalter war niemand geringerer als sein älterer Bruder Chukwuma Nnamdi.
Nun durfte er zum abschließenden 1000 Meter-Lauf genussvolle zweieinhalb Stadionrunden laufen, was ihm in einer Zeit von 3:00,93 Minuten auch gelingt und sich auf sein Siegerehrung zum Mehrkampflandesmeister vorbereiten - in neuer pB von 4.754 Punkten, knapp 800 Punkte vor dem zweitbesten Mehrkämpfer in Niederösterreich. Zudem durfte sich der Wiener auch noch über einen neuen U16-Vereinsrekord im Siebenkampf freuen. Das war das i-Tüpfelchen auf einer ohnehin schon mehr als erfolgreichen Saison.
Maxim erläuft im 100 Meter Hürden-Bewerb in 15,79 Sekunden den fünften Rang, was ihn näher an die Top 4 heranbrachte. Auch wenn er im Kugelbewerb mit 10,01 Metern ein bisschen vergisst, sein Potenzial auszuschöpfen, rückte er Punkt für Punkt an den vor ihm liegenden Viertplatzierten heran, doch dann kommt ja noch der Ausdauerbeweb.
Ein paar Sekündchen schneller, dann hätte Maxim doch noch zumindest zur Ehrung der sechs besten Mehrkämpfer antreten dürfen, so musste er sich nach neuer persönlicher Bestleistung in 3:22,50 Minuten und toller Überwindung mit dem siebten (aber dennoch guten) Endrang begnügen.
Für Daniel war der zweite Tag des Mehrkampfes vor allem ein Sieg über seine Wehwehchen, worauf er durchaus stolz sein darf, denn hat er nicht wie manche andere Athleten aufgegeben. Den Hürdenlauf meisterte er in soliden 18,27 Sekunden, wie auch im Speerwurf brachte sein schmerzender Ellenbogen Einschränkungen im Kugelstoß, deshalb ist seine Weite von 4,85 Metern auch nur eine Notlösung gewesen, um eine „Null“ zu vermeiden.
Im abschließenden 1000 Meter-Lauf wirkt es sogar als würde Daniel für Maxim den Tempomacher spielen, seine 3:23,12 Minuten sind im Vergleich zu seiner Bestleistung von etwa 3:05 Minuten als aktives Auslaufen zu werten. Als positives Fazit ist für Daniel sein zweiter vollständig absolvierter Siebenkampf zu werten.
Als einziger U18-Vertreter war Daniel Muster am Start. Auch ihm ist die lange Saison anzumerken, doch auch überstandene Erkrankung und Verletzungspech in der letzten Vorbereitungsphase nagten an der Substanz.
Einem guten 100 Meter-Sprint in 12,71 Sekunden folgte im Kugelbewerb ein kleiner Rückschlag für Daniel. So konnte er die fünf Kilogramm schwere Kugel zwar mit 10,07 Metern weiter als beim Staatsmeisterschaftsmehrkampf stoßen, blieb aber über einen Meter hinter seiner Bestleistung zurück. Eine Steigerung erhoffte sich Daniel vor allem im Stabhochsprung, Bei seiner Einstiegshöhe von 2,50 Metern machte er es spannend und überquerte die Latte erst im dritten Versuch, bei 2,70 Metern gelingt dies schon leichter, was gleichzeitig eine neue persönliche Bestleistung bedeutet. An der nächsten Höhe von 2,90 Meter scheiterte er vor allem im dritten Versuch denkbar knapp. Gut verläuft auch der Weitsprung, als bester Versuch von drei Durchgängen steht wohl „nur“ die Weite von 5,48 Metern, aber man sieht schon eine deutliche Verbesserung seiner Sprungtechnik, die es in der nächsten Vorbereitungsphase noch zu stabilisieren gilt.
Der 400 Meter-Lauf stellte die Abschlussdisziplin des ersten Tages dar. Diesen erledigte Daniel als fünften Bewerb im Mehrkampf in guten 60,23 Sekunden. Am Ende des ersten Tages belegte Daniel hiermit den fünften Zwischenrang.
Die müden Beine sollten die Athleten gleich zu Beginn des zweiten Tages über die 110 Meter lange Hürdenstrecke tragen. Daniels taten dies in einer Zeit von 18,97 Sekunden, was erneut die fünftbeste Wertung darstellte. Endlich durfte Daniel seiner heurigen Lieblingsbeschäftigung nachgehen und den 700 Gramm schweren Speer soweit wie möglich in den ausgesteckten Wurfsektor schleudern. Mit einer Leistung von 41,35 Metern tat er das auch besser als alle anderen Teilnehmer, was ihm sowohl einen Disziplinensieg als auch ein Absichern seines fünften Gesamtranges einbrachte.
Im Hochsprung macht er sich wenig Hoffnung auf eine akzeptable Leistung, musste er doch wegen einer beim Hochsprungtraining zugezogenen leichten Knöchelverletzung die letzten Tage reduziert trainieren. So sind dann auch übersprungene 1,47 Meter Ausdruck seiner Verunsicherung.
Beim Aufwärmen zum Diskusbewerb strotzte Daniel noch vor Selbstvertrauen mit Würfen um die 32 Meter. Im Bewerb mühte er sich dann ab und er musste sich mit dennoch passablen 27,42 Metern begnügen. Vor dem Abschlusslauf über 1.500 Meter schien sein fünfter Gesamtrang gefestigt, ein Angriff auf den viertplatzierten Konkurrenten wurde überlegt. Ein wahrlich beherzter Lauf brachte Daniel in diesem Bewerb neben einer neuen pB von 5:11,48 Minuten auch den dritten Platz im Abschlusslauf, doch reichte sein Zeitvorsprung nicht aus, um den Punkteabstand ausreichend zu schließen. Der fünfte Endrang im Zehnkampf im Rahmen der niederösterreichischen Landesmeisterschaften ermöglichte ihm dennoch die Teilnahme an der Siegerehrung.
Allen Athleten (und natürlich auch Athletinnen) herzliche Gratulation zu einer tollen Saison und einem starken Saisonabschluss, jetzt ist Erholung angesagt und Kraft tanken für die neue Saison 2020!
Bericht von Victoria Schreibeis und Manfred Muster
Fotos von Bettina Muster
Ergebnis NÖM Mehrkampf U16-AK, Wien, 2019
Bericht (NÖLV) NÖM Mehrkampf U16-AK, Wien, 2019