29.-30.08.2020 | Götzis | Nach Absage des Hypomeetings in Götzis, das Jahr für Jahr dafür sogar, dass sich die besten Mehrkämpfer der Welt in Österreich versammeln, durften die heimischen Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer Wettkampfluft im Mösle-Stadion schnuppern. Bei sehr widrigen Witterungsbedingungen wurde den Athletinnen und Athleten des ULC Riverside Mödling diesmal nicht nur sportlich, sondern eben auch physisch und psychisch alles abverlangt.
Anja verbessert erst kürzlich aufgestellten NÖLV U18-Rekord
Bereits der erste von insgesamt sieben Bewerben wurde im Regen durchgeführt. Anja Dlauhy eröffnete ihren Siebenkampf in soliden 14,97 Sekunden, eine Zeit, die aufgrund des verletzungsbedingten Trainingsrückstands hoch einzuschätzen ist. Der Hochsprung, Anjas Spezialdisziplin verlief, wie erwartet, ausgezeichnet. Mit 1,66 Meter sprang sie bis auf vier Zentimeter an ihren persönlichen Hausrekord heran und setzte sich auf Position zwei der Zwischenwertung. Im Kugelstoß gelang der Traiskirchnerin mit 10,02 Metern der erste 10-Meter-Stoß ihrer Karriere. Den ersten Tag beendete Anja dann mit 26,47 Sekunden über 200 Meter.
Noch vielversprechender verlief der Auftakt in den zweiten Wettkampftag. Mit 5,36 Meter trotzte die 17-Jährige den nach wie vor widrigen Bedingungen am besten und sicherte sich den Disziplinensieg. Im Speerwurf schleuderte die Schülerin des ÖLSZ Südstadt das 500 Gramm schwere Wurfgerät auf 33,68 Meter. Trotz kalter und müder Beine zeigte sie zum Abschluss der beiden Meisterschaftstage mit 2:31,57 Minuten nochmals eine ansprechende Leistung. Nach sieben Disziplinen hatte Anja ausgezeichnete 4.819 Punkte auf dem Konto – damit schnappte sie ihrer Vereinskollegin Selina Müller nach nur fünf Wochen den NÖLV U18-Reokrd weg.
An dieser Stelle wollen wir aber auch nicht auf Selina vergessen. In Götzis zeigte sie, dass der ihre Leistung aus Leibnitz keine Eintagsfliege war, sondern das Selina konstant auf einem hohen Level Lesitungen erbringen kann. Nach dem NÖ-U18-Rekord im Juli, zählte Selina auch in Götzis zu den Medaillenkandidatinnen der U18-Klasse. Eine persönliche Bestleistung gab es für die Maria Lanzendorferin zwar „nur“ im abschließenden 800 Meter-Lauf in 2:39,46 Minuten. In den restlichen Bewerben fehlte aber oft nicht viel auf die eigenen Bestmarken. Unter anderem auch deswegen blieb Selina bei diesen widrigen äußeren Bedingungen mit 4.687 Punkten weniger als 100 Punkte hinter ihrer eigenen Bestmarke zurück. Die Einzelleistungen von Selina in den sieben Disziplinen (100 Meter Hürden – Hochsprung – Kugelstoß – 200 Meter – Weitsprung – Speerwurf – 800 Meter) lauten: 15,44 Sekunden – 1,54 Meter – 11,83 Meter – 27,24 Sekunden – 5,09 Meter – 43,38 Meter – 2:39,46 Minuten. Für einen erneut ausgezeichneten Mehrkampf wurde Müller mit der Bronzemedaille belohnt.
Komplettiert wurde das starke mannschaftliche Auftreten der ULC-U18-Mädchen durch Pauline Leger, die trotz sehr starker Leistung im Hürdensprint (14,58 Sekunden) und im Hochsprung (1,60 Meter) sehr mit dem Wetter haderte und ihrem Mehrkampf gar nicht beenden wollte. Nach einigen aufbauenden Gesprächen mit ihren Trainerinnen stieß Pauline die Kugel 8,36 Meter weit und legte die 200 Meter in 26,76 Minuten zurück. Am zweiten Tag glänzte Pauline mit pB im Speerwurf (28,80 Meter) und dem Disziplinensieg im 800 Meter-Lauf (2:29,21 Minuten) abermals und stieß in der Endabrechnung bis auf Platz fünf nach vorne. Mit 4.489 Punkten durfte die Brunnerin über eine neue Siebenkampfbestleistung jubeln.
Zusammen durften Anja, Selina und Pauline auch über den souveränen Gewinn der Goldmedaille in der Mannschaftswertung jubeln. Mit 13.995 Punkten konnte die drei Mädchen auch den bestehenden ULC-Vereinsrekord förmlich pulverisieren. Die alte Bestmarke wurde um nicht weniger als 2.988 Punkte nach oben geschraubt.
Im Zehnkampf der U18-Jungs schaffte Daniel Muster als Neunter ebenfalls eine Top Ten-Platzierung. Neben der Witterung verhinderte einige noch nicht ganz ausgeheilte Wehwehchen eine noch bessere Leistung. Über 100 Meter kam nach leicht verschlafenem Start auf solide 12,26 Sekunden. Im Weitsprung ließ Daniel 5,65 Meter folgen. Im Kugelstoß (10,42 Meter) verhinderte der durch den Regen "spiegelglatte" Wurfkreis eine bessere Weite. Im Hochsprung standen letzten Endes 1,55 Meter zu Buche. Den ersten Tag besiegelte Daniel mit 58,73 Sekunden über die 400 Meter-Stadionrunde.
Der zweite Tag ging solide weiter. Im Hürdensprint über 110 Meter benötigte Daniel 16,93 Sekunden. Mit Disziplin sieben, dem Diskuswurf, wurde der Regen aber immer stärker. Mit 31,67 Meter kam im vorletzten Wurfbewerb des Zehnkampfes noch eine sehr solide Leistung in die Wertung. Der Stabhochsprung stand bereits kurz vor dem Abbruch, weil an einen fairen Bewerb nicht mehr zu denken war. Daniel übersprang 3,10 Meter. Trotz Handicaps im Wurfarm - eine Entzündung im Ellbogen - flog der Speer 38,30 Meter weit. Im abschließenden 1.500 Meter-Lauf waren 5:35,52 Minuten gut, um in der Gesamtwertung einen Score von 4.817 Punkten zu erzielen.
Bei den Mädchen wollen wir auch unsere weiteren Starterinnen außen vor lassen. Alle vier, Leticia Scherr, Livia Varga, Mireille Scherr und Sophie Honetz konnten trotz der widrigen Bedingungen persönliche Bestleistungen erzielen. Leticia, Livia und Mireille belegten in der Mannschaftswertung hinter unserem Goldenen 1er-Team den zweiten Platz und sorgten somit für Medaille Nummer vier an diesem Wochenende.
Bericht von Raphael Asamer
Fotos von ULC/Manfred Müller