12./13.06.2021 | Rif | Eine kleine, aber feine Abordnung mit vier weiblichen und sechs männlichen Athleten machte sich auf den Weg, um in Salzburg um Meisterschaftsehren zu kämpfen. Für einige der Angetretenen waren diese Meisterschaften altersbedingt dafür die letzte Möglichkeit. Die meisten gehören dieser Altersgruppe jedoch auch in den nächsten Jahren noch weiter an.
Tag 1:
Den Start machten unsere Hürdensprinterinnen Anja Dlauhy und Pauline Leger. Während Anja mit 14,62 Sekunden im Vorlauf Bestleistung lief und souverän ins Finale einzog, musste Pauline aufgrund von Rückenschmerzen ihren Start leider kurzfristig absagen. Das Finale war dann von kräftigem Gegenwind gekennzeichnet. Hinter den Favoritinnen errang Anja in erneut starken 14,83 Sekunden letztlich Platz 4.
Am frühen Abend gab es dann den ersten richtigen Grund, um lauthals zu jubeln. Marcel Tobler zeigte in einem spannenden 800 Meter Lauf erneut seine Sprintstärke. 300 Meter vor Schluss löste sich Marcel aus dem Pulk und ließ sich bis zum Schluss nicht mehr einfangen. In 1:56,21 Minuten errang er souverän den Meistertitel. Im letzten Bewerb des Tages matchten sich dann die Viertelmeiler um den Titel. In einem Herzschlagfinale holte sich Nicolas Schwaiger bei schwierigen und stürmischen Windverhältnissen in 51,08 s mit Platz 3 den erhofften Stockerlplatz. Tobias Lugstein wurde noch knapp vor der Ziellinie abgefangen, durfte sich aber über Platz 5 freuen.
 
Tag2:
Gleich im ersten Bewerb des Tages gab es erneut Grund zur Freude. Anja Dlauhy ersprang in guten 1,72 Meter Platz zwei und musste sich nur der drei Jahre älteren Favoritin geschlagen geben.
Dann wurde es für die Kurzsprinter ernst. Gleich vorweg: Alle Läufe wurden bei teils sehr starkem Gegenwind ausgetragen, was die wahre Leistung in Zeiten nicht widerspiegelte.
Leonie Springer qualifizierte sich zunächst in 12,60 Sekunden sicher für das Finale, in dem sie dann in 12,53 Sekunden (-2,0 m/s) auf den undankbaren vierten Platz lief. Besser sollte es Chukwuma Nnamdi ergehen. Auch er qualifizierte sich in 11,18 (-2,5 m/s) souverän für das Finale. Dort machte er es dann aber spannend, als nach einem guten Start seine Konkurrenten gegen Ende doch noch stark aufkamen. Letztlich reichten aber 11,14 (-2,8 m/s) und ein Vorsprung von 6/100 Sekunden, um sich erneut österreichischer U23-Meister nennen zu können.
Gleich danach jubelte die Mödlinger Abordnung erneut, als Ben Henkes in einem ebenso spannenden Hochsprungwettkampf die Fäuste als Sieger ballen konnte. Auch dieser Wettkampf war aufgrund des Windes nicht leicht zu absolvieren. Gesprungene 2 Meter sollten an diesem Wettkampftag zu Gold reichen.
Diesen beiden Goldenen sollte aber noch eine Dritte folgen. Marcel Tobler gelang das Kunststück, nach den gestrigen 800 Meter, heute über 1.500 Meter nachzudoppeln. Heute siegte er nicht nur einfach – er lief die Konkurrenz in Grund und Boden. Trotz des heftigen Windes versuchte Marcel einen Angriff auf das U20-EM-Limit. Daher lief er vom ersten Schritt weg ein Solorennen, das ihm teilweise einen Vorsprung von knapp 100 Meter auf den Rest des Feldes bescherte. In 3:58,13 Minuten bestätigte er seine sehr gute Form und darf sich heuer U23-Doppelstaatsmeister nennen.
Nach so viel Grund zur Freude gingen die 4 x 100 Meter Staffel-Teams in die letzten Bewerbe des Tages – jedoch mit unterschiedlichen Erwartungshaltungen. Nach einigen Ausfällen waren die Mädchen überhaupt froh, eine Staffel an den Start zu bekommen. In der Besetzung Leger, Dlauhy, Springer und Lea Scholze trat man überhaupt erst zum ersten Mal an. Das Quartett machte seine Sache aber außerordentlich gut und rang den Konkurrentinnen bis zum letzten Meter alles ab. Leider wurde diese sensationelle Leistung nicht mit einem Stockerlplatz belohnt. Lächerliche 4/100 s trennten die Staffel letztlich vom Podest.
Die Burschen wollten es besser machen und machten sich aufgrund der Vorleistungen auch berechtigte Hoffnungen auf diesen Podestplatz. In der Reihenfolge Chinomnso Nnamdi, Chukwuma Nnamdi, Tobias Lugstein und Nicolas Schwaiger ging es in den Abschlussbewerb. Auch hier blieb es bis auf den letzten Meter spannend, da fünf Staffeln bei der letzten Übergabe dicht beisammen lagen. Die Mödlinger schafften zwar eine tolle Schlussgerade, Platz 3 wurde aber auch hier um eine läppische Zehntelsekunde verpasst. Wie bei den Damen waren heute auch bei den Herren die Hundertstel leider gegen uns.
 
Mit vier Meistertiteln, je einem zweiten und einem dritten Platz und gleich vier (!) „Blechernen“ kann man aber als Verein durchaus positiv bilanzieren. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass einige hoffnungsvolle Athletinnen und Athleten die Reise verletzungsbedingt leider erst gar nicht antreten konnten.
Gratulation an die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler. Diese Meisterschaft war eine tolle Werbung für den ULC Riverside Mödling!
 
Bericht von Christoph Pöstinger
 
 
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