02.-03.07.2022 | Amstetten | Püntklich zu Beginn der Sommerferien im Osten Österreichs waren die Athletinnen und Athleten des ULC Riverside Mödling so fleißige Medaillenhamster wie schon lange nicht mehr. Bei den Landesmeisterschaften der Altersklasse U18 und der Allgemeinen Klasse konnte das 31-köpfige Athletenteam sage und schreibe 40 Medaillen gewinnen - 18 davon glänzten in Gold, 8 in Silber und 14 in Bronze. Zu den Medaillen gesellten sich noch weitere 27 Top-6 Platzierungen. Die Details findet ihr umseitig:
Tag 1 beginnt wie wir uns ein Meisterschaftswochenende wünschen - 22 Medaillen und 13 Top-6-Platzierungen
Allgemeine Klasse
Die Sprinter starteten den ersten Tag der Landesmeisterschaften bekanntermaßen mit den 100 Metern. Diese konnte Andreas Meyer mit 10,90 Sekunden für sich entscheiden (Vorlauf: 10,90 Sekunden). Knapp am Podest lief Theo Stallmeister mit 11,33 Sekunden - immerhin in persönlicher Bestleistung (Vorlauf: 11,35 Sekunden).
Nach dem 100 Metern legte Theo nochmals nach und holte sich über die Stadionrunde in 50,27 Sekunden den guten zweiten Platz. Ebenfalls Zweiter wurde Manuel Peczar über die 800 Meter in hart erkämpften 1:57,13 Minuten.
Bei den Sprinterinnen siegte Maxima Krause in 12,55 Sekunden. Dritte wurde überraschend Lea Scholze in 13,55 Sekunden, was ebenfalls persönliche Bestleistung bedeutete. Die Springerinnen in Form von Leia Nemeskeri sollten am ersten Tag für einen Landesmeistertitel (10,88 Meter) im Dreisprung sorgen.
Nach einer coronabedingten Wettkampfpause startete Leonie Bisanz wieder gut in das Wettkampfgeschehen. Trotz fehlenden Trainings warf sie den Frauenspeer auf die neue pB-Weite von 31,10 Meter und gewann Bronze. Pauline Leger, die ebenfalls aus der Trainingsgruppe von Victoria Schreibeis ist, sprintete hinter Ivona Dadic in 15,02 Sekunden zur Silbermedaille über 100 Meter Hürden. In der zweiten Hälfte des Hürdensprints gibt es für die kommenden Wettkämpfe noch einige Reserven. Neben den Hürden griff Pauline auch im Hochsprung zu Edelmetall. Obwohl sie nur ein Training in den Beinen hatte, sprang sie beim "Comeback" gute 1,60 Meter. Leichte muskuläre Probleme im Absprungbein verhinderten weitere Höhenflüge an diesem Tag. Weiters konnte Emily Kotzian im Hochsprung brillieren, wo sie sich im Anlauf und Absprung stark verbessert präsentierte. Sie konnte ihre persönliche Bestleistung um zehn Zentimeter auf 1,55 Meter steigern und damit den guten vierten Platz belegen.
Eine klare Angelegenheit war der 5.000 Meter-Lauf für Larissa Matz. Nach den starken Leistungen bei den ÖM U23 und den ÖSTM Freiluft, konnte Larissa es etwas "gemütlicher" angehen lassen. Am Ende der 12,5 Stadionrunden standen 18:06,41 Minuten und der Landesmeistertitel mit 59 Sekunden Vorsprung zu Buche.
U18
Ein wahrlich verrücktes Wochenende durfte Daniel Seidl durchleben. Am Samstag startete der U18-Athlet eine Medaillensammlung, die am Sonntag nach nicht weniger als sechs (!!) Goldmedaillen endete. Am ersten Tag holte er sich zunächst den Titel über 110 Meter Hürden (16,20 Sekunden). Danach ließ er einen Titel im Dreisprung mit 12,08 Metern folgen. Den Schlusspunkt am ersten Tag setzte er mit der dritten Goldmedaille - diesmal über 400 Meter (54,19 Sekunden), wo er vor seinen Vereinskollegen Matthias Chen, der seinen ersten Wettkampfstart im ULC-Dress überhaupt absolvierte, und Quentin Cserveny einen ULC-Clean-Sweep anführte.
Drei Starts am ersten Tag hatte auch Mario Muster zu absolvieren. Im ersten Bewerb, dem Kugelstoß mit der 5-Kilogramm-Kugel hat Mario seine pB knapp verfehlt, klassierte sich mit 10,30 Meter dennoch auf den vierten Platz. Beim Aufwärmen zum Hochsprung machte sich eine längere Einschränkung am Knie wieder bemerkbar, dafür war die Überquerung von 1,55 Meter und erneut Platz vier erfreulich. Im Speerwurf wurde die Belastung für das verletzte Knie deutlich sichtbar, doch Mario kämpfte sich dank technisch guter Würfe auf den dritten Endrang. Mit 36,65 Meter blieb er rund fünf Meter hinter seiner pB, doch Bronze linderte die Schmerzen.
Knapp hinter Mario durfte sich Quentin im Kugelstoßbewerb über seinen ersten 10-Meter-Stoß freuen. Mit pB von 10,07 Metern wurde er guter Fünfter. Matthias stieß die Kugel auf 7,76 Meter. Wie auch Daniel nutzte Quentin die Landesmeisterschaften für einen Multistart. Neben Bronze über 400 Meter ließ er sich nach seinem ersten U18-Hürdenrennen (16,78 Sekunden) die Bronzemedaille umhängen. Eine weitere pB gelang ihm im Hochsprung (1,65 Meter), wo er sich erneut mit Bronze veredeln lassen durfte.Trainingskollege Matthias kam hier auf 1,45 Meter und den siebten Platz.
Grund zu jubeln hatte auch der von Christian Jaeger gecoachte Simon Ritzer, der sich über 800 Meter weiter steigern und seinen konstanten Aufwärtstrend diese Saison untermauern konnte. Die Zeit von Simon lautete 2:26,78 Minuten. Über 100 Meter qualifizierte sich neben den Vielstartern Quentin und Matthias auch Christoph Gruber (11,93 Sekunden) für das Finale. In diesem konnte keiner der Jungs - aufgrund des stärker aufkommenden Gegenwinds - an die jeweiligen Bestmarken herankommen. Christoph wurde Vierter, Quentin Fünter und Matthias Sechster.
Eine weitere pB gelang Quentin im Speerwurf (33,73 Meter), wo er Vereinskollege Mario erneut den Vortritt lassen musste und am Ende Platz vier belegte.
Über 800 Meter der weiblichen U18 präsentierte der ULC eine mannschaftliche Geschlossenheit wie man sie selten erlebt. Klara Dünser, die nach nur wenigen Trainingswochen ein starkes Wettkampfcomeback ablieferte, positionierte sich während des gesamten Rennens taktisch geschickt. Auf der Zielgeraden startete sie ihren finalen Angriff und konnte in starken 2:24,62 Minuten den Landesmeistertitel nach Mödling holen. In ihrem Sog konnten Mara Müller, Lilly Rezny und Carolina Calvo Villalain mit neuen pBs und den Plätzen vier, fünf und sechs aufzeigen.
Einen ähnlich starken Wettkampf zeigte Leonie Zoe Haller im Hochsprung. In diesem konnte sie ein sehr enges Rennen um die Medaillen für sich entscheiden und mit 1,51 Meter Silber gewinnen. An der neuen Bestleistungshöhe von 1,54 Meter scheiterte sie nur minimalst. Trainingskollegin Nikola Jörgl kam auf solide 1,40 Meter hat jedoch mit einer besseren Lattenüberquerung, woran in den nächsten Wochen eifrig gearbeitet wird, noch viel Potential nach oben.
Obwohl Lea Vancl, die die ganze Woche etwas gekränkelt hatte, wollte sie dennoch bei diesen Meisterschaften dabei sein - echter Kampfgeist! Immerhin gelang ihr trotz mäßigen 18,02 Sekunden im 100 Meter Hürden-Bewerb ein sechster und mit 1,40 Meter im Hochsprung ein achter Platz.
Über 100 Meter konnte sich Christina Halla - nach vielen Trainingsausfällen wieder besser in Schwung aber noch mit einigen fehlenden "Körnern" - nach 13,27 Sekunden zusammen mit Mara fürs das Finale qualifizieren. Mara pulverisierte ihre pB dabei um nicht weniger als vier Zehntelsekunden (!!) und konnte laut Trainer Christian Ielchici ihre Trainingsleistungen endlich im Wettkampf umsetzen. Nikola verkrampfte etwas zu sehr und scheiterte im Vorlauf nach 13,52 Sekunden. Carolina (13,72 Sekunden, SB) und Lilly (13,74 Sekunden, PB) sowie Leonie (14,06 Sekunden, SB) und Madeleine Papst (16,21 Sekunden) zeigten ebenfalls ansprechende Leistungen. Im Finale konnte sich Christina auf 13,07 Sekunden steigern und Mara bestätigte ihre Vorlaufzeit mit 13,40 Sekunden. Das bedeutete am Ende die Plätze sechs bzw. acht.
Zwei Medaillen (Silber und Bronze) durften Leonie und Nikola bejubeln. Im Kugelstoß versuchte Leonie mit zu viel Gewalt aus dem Oberkörper heraus eine größere Weite als 10,39 Meter zu erzielen. Das wollte nicht wirklich gelingen. Hinter ihr konnte sich Nikola in Szene setzen. Sie konnte ihren Hausrekord von 9,62 Meter direkt um 74 Zentimeter auf 10,36 Meter verbessern und kam mit Platz 3 und drei Zentimetern Leonie so nahe wie noch nie.
Weitere 18 Medaillen und 14 Top-6-Platzierungen an Tag 2
Allgemeine Klasse
Am zweiten Tag gab es direkt einen Doppelsieg durch die 200 Meter-Sprinter Andi (22,14 Sekunden) und Theo (22,39 Sekunden, pB). In Mitten des Doppelsiegreigens gab es einen fünften Platz durch Markus Hummelbrunner im Diskuswurf (34,02 Meter). Den erfreulichen Abschluss der Sprinterinnen und Sprinter bildete die 4x100 Meter Staffel. In der Besetzung Chukwuma Nnamdi, Theo, Andi und Manuel wurde der Konkurrenz keine Chance gelassen. Gute 43,37 Sekunden reichten zum klaren Sieg.
Daniel Muster konzentrierte sich lediglich auf das Wiedergewinnen von Sicherheit im Stabhochsprung - die diesjährige Verletzungsserie zehrte an seinen Nerven und Selbstvertrauen. 3,60 Meter und 3,80 Meter meisterte er souverän im ersten Versuch, erst im dritten Anlauf schaffte er, mit einigem Platz zur Latte, die Einstellung seiner pB von 4,00 Metern. Aufgrund der guten Trainingsleistungen war es auch nur eine Frage der Zeit, dass Daniel die nächste Höhe von 4,10 Meter überspringen konnte, was bei ihm und den mitfiebernden Angehörigen riesige Freude auslöste. Beinahe wäre ihm auch noch die Überquerung von 4,20 Meter geglückt, eine leichte Berührung ließ die Latte nach Überquerung herunterfallen.
Den Bericht der Männer wollen wir mit 1.500 Meter-Läufer Jakob Walzhofer beschließen. Jakob hat sich im Laufe der Jahre konstant in allen Bereichen steigern können. So gelang ihm dies auch diesmal über 1.500 Meter, wo er in 4:25,12 Minuten eine erfreuliche neue Bestleistung aufstellen konnte.
Den Schwung der Hochsprungbestleistung nahm Emily auch am zweiten Tag mit. Dass sie Freude an Stoß-/Wurfbewerben entwickelt hat, ist manchen im Verein schon bekannt, im Diskuswurf konnte sie ebenfalls den vierten Rang erreichen - mit 29,37 Meter blieb sie jedoch knapp einen Meter hinter ihrer pB zurück. Dafür konnte Emily im Kugelstoß das vier Kilogramm schwere Wettkampfgerät auf eine neue persönliche Bestleistung von 10,67 Meter wuchten. Leider blieb hier zum dritten Mal an diesem Wochenende nur der undankbare vierte Endrang - dennoch eine tolle Leistung. Hinter Emily kam Leonie nach einem etwas kraftlosen Kugelbewerb auf den fünften Rang.
Über 400 Meter Hürden lief Angela Bauer in 79,50 Sekunden zum fünften Platz. Die Weitspringerinnen zogen nach dem 200 Meter-Doppelsieg der Männer nach und holten sich ebenso ungefährdet den nächsten Doppelsieg. Leia siegte mit 5,10 Metern vor Lea, die auf 4,98 Meter kam. Über 1.500 Meter war es abermals Larissa, die ihre gute Form ausnutzen konnte und in 4:58,08 Minuten die Silbermedaille eroberte. Angela belegte hier Platz sechs.
Als Vorbereitung für den Staffelbewerbe bestritt Maxima ihren ersten 200er in diesem Jahr. Zuerst lief sie eine gute Kurve und kam bereits mit einem großen Vorsprung auf die Zielgerade. Auch wenn aufgrund fehlender Läufe noch etwas Stehvermögen fehlt, kann sich die erste angeschriebene Zeit in diesem Jahr (25,80 Sekunden) und der Landesmeistertitel durchaus sehen lassen.
Aber auch hier zog die 4x100 Meter-Frauenstaffel nach und gewann ebenso souverän in 50,62 Sekunden. Gratulation an Lea, Pauline, Maxima und Leia.
U18
Daniels Erfolgshunger war nach den drei Goldenen von Tag 1 noch nicht gestillt. In der Reihenfolge Stabhochsprung (3,20 Meter), Weitsprung (5,77 Meter) und 4x100 Meter Staffel sollten drei weitere Titel folgen. Die Staffel bestritt er zusammen mit Quentin, Christoph und Matthias. Lediglich einen "Ausfall" musste er im 200 Meter-Sprint verkraften, wo es am Ende "nur" (Achtung: Sarkasmus) zu Platz vier reichte. Hier merkte man ihm die Vielzahl der Bewerbe des Wochenendes an. Trotz der vielen Siege gab sich Daniel selbstkritisch und war nicht mit allen Leistungen 100%-ig zufrieden.
Aufgrund der Knieprobleme verzichtete Mario auf den Stabhochsprungbewerb. Im Diskuswurf mühte er sich auf sehr gute 31,60 Meter und belohnte sich auch hier mit der Bronzemedaille.
Nach vielen Bronzemedaillen wurde das Durchhaltevermögen von Quentin schließlich belohnt. Über 400 Meter Hürden lief er in 62,23 Sekunden zum Landesmeistertitel. Eine weitere Bronzene gewann er mit 5,35 Meter im Weitsprungbewerb der U18-Klasse. Matthias sprang hier 4,73 Meter.
Ebenfalls Bronze gab es für Christoph über 200 Meter. Der U16-Athlet sprintete die halbe Stadionrunde in neuer persönlicher Bestleistung von 24,13 Sekunden. Hinter ihm folgten wie schon erwähnt Daniel, Matthias nach 25,05 Sekunden auf Platz fünf und Quentin (25,34 Sekunden) auf Platz sieben.
Spannend verlief der Weitsprungbewerb der U18-Girls. Während Mara (4,65 Meter), Lilly (4,54 Meter) und Madeleine (3,87 Meter) sich nicht für das Finale der besten acht Athletinnen qualifizieren konnten und im Vorkampf ausschieden, machte Nikola ihren Bewerb sehr spannend. Nach mäßigen 4,32 Meter steigerte sie sich auf 4,71 Meter. Im Finale ließ sie in Runde fünf die pB-Weite von 4,94 Meter folgen. Den Schwung nahm sie in den letzten Versuch mit und sprang mit exakt 5,00 Meter erstmals eine 5er-Weite und zusätzlich noch zu Bronze.
Über 400 Meter Hürden gab Christina ihr Stell-dich-ein. Sie gewann nach 70,65 Sekunden Bronze in der U18. Für Lea begann der zweite Tag im Stabhochsprung nicht besser als der erste aufhörte. Der Anlauf war aufgrund der nicht vollständigen Fitness sehr unkonstant. Lea kämpfte sich trotzdem von Höhe zu Höhe und konnte schließlich den Bewerb mit guten 2,60 Meter überlegen gewinnen.
Die guten Leistungen spornten die Mädchen auch über 200 Meter an und trieben sie zu weiteren Bestleistungen. Nikola belegte nach einem starken Rennen, in dem sie auch Stehvermögen bewies, den vierten Platz (26,60 Sekunden, pB). Christina kam hinter ihr auf Platz fünf (26,92 Sekunden, SB). Über persönliche Bestleistungen durften sich vier weitere Mädchen freuen: Mara mit 27,30 Sekunden, Carolina mit 27,93 Sekunden, Maxine Springer mit 32,77 Sekunden und Madeleine mit 33,97 Sekunden.
Im Abschlussbewerb fand die Mädchenstaffel leider nicht den Weg in das Ziel.
An dieser Stelle wollen wir allen Athletinnen und Athleten zu den Erfolgen gratulieren!
Bericht von Raphael Asamer (Informationen von Victoria Schreibeis, Christian Ielchici, Manfred Muster, Christoph Pöstinger, Jörg Vancl)
Fotos von NÖLV/ Alfred Nevsimal
Bericht (NÖLV) NÖM U18/AK 2022, Amstetten, 2022
Fotos (Copyright: NÖLV/ Alfred Nevsimal) NÖM U18/AK 2022, Amstetten, 2022
Fotos (Copyright: ULC/ Bettina Muster) NÖM U18/AK 2022, Amstetten, 2022
Ergebnis NÖM U18/AK 2022, Amstetten, 2022