01.-02.07.2023 | Rif/Hallein | Bei typisch salzburgerischem Wetter – Wolken, Nieseln und Sonne mit zeitweise sommerlicher Hitze am ersten Tag, Regen, kühlen Temperaturen bis hin zu sonnigen Phasen am 2. Tag – gingen die Österreichischen Meisterschaften der U18- und U23-Klasse auf der Universitätssportanlage in Rif über die Bühne. Der ULC ging dabei mit einem 26-köpfigen Team an den Start, das durch beachtliche Erfolge zu glänzen wusste:
Tag 1: 3x Gold, 4x Silber und 5x Bronze
Anja Dlauhy begann die U23-Meisterschaft gleich mit zwei Bewerben, die beinahe zugleich stattfanden. Im Hochsprung übersprang sie alle Höhe bis einschließlich 1,63 Meter im ersten Versuch. Danach hieß es schnell Spikes umziehen und den Vorlauf über die 100 Meter Hürden zu laufen. Nach einer sicheren Qualifikation fürs Finale ging es zurück zum Hochsprung. Nachdem sie durch den Hürdenvorlauf die 1,66 Meter verpasst hatte, musste sie als nächstes 1,69 Meter angehen. Mit noch etwas schweren Beinen gelang dies auch im zweiten Versuch, was ihr in diesem Bewerb die Bronzemedaille brachte. Im Hürdenfinale konnte sie sich im Vergleich zum Vorlauf nochmal deutlich steigern. Mit Saisonbestleistung von 14,27 Sekunden belegte sie hier den vierten Platz. Im Hochsprung hatte Anja Gesellschaft von Leonie Bisanz. Diese begann ihr Wochenende mit einem fünften Platz und übersprungenen 1,45 Metern in dieser Disziplin. Kurz darauf ging Leonie Zoe Haller, quasi „zum Aufwärmen“ für ihre Hauptdisziplin Speerwurf, im Kugelstoß der U18 an den Start. Nachdem sie gleich bei mehreren Versuchen ihre erst vor einer Woche aufgestellte Bestleistung überbieten konnte, holte sie sich in der Endabrechnung mit 11,87 Meter die Silbermedaille. Im U23-Weitsprung wurde der ULC durch Leia Nemeskeri vertreten. Bei schwierigen Bedingungen (Wind, Regen) erreichte Sie 5,07 Meter und damit Platz 10. Klara Dünser war an diesem Wochenende über 800 Meter und 1.500 Meter im Einsatz. Nach vielen Verletzungsproblemen in den letzten Jahren konnte sie in den letzten Monaten ohne Probleme durchtrainieren. Gleich in ihrem Samstags-Bewerb, dem 800-Meter-Lauf, wurde sie mit der Bronzemedaille in Saisonbestleistung von 2:20,56 Minuten belohnt. Lucas Gschier vertrat den ULC in der U18-Klasse über dieselbe Strecke. Durch eine Muskelverletzung noch etwas gehandicapt, lief er ein kluges Rennen und beendete dieses mit 2:08,74 Minuten auf Rang neun. Extrem spannend verlief der 800-Meter-Lauf der U23-Herren. Es war über lange Zeit ein taktisches Rennen. Erst 150 Meter vor dem Ziel drehte Marcel Tobler auf und lief einem ungefährdeten Sieg in einer Zeit von 1:57,19 Minuten entgegen. Sein Kollege Stefan Klefasz (er absolvierte die Vorbereitung auf die Meisterschaften in Österreich, nach seiner ersten Saison an der Northwestern State University in den USA, in den letzten Wochen nach den Trainingsplänen seines letztjährigen Trainers Christian Jaeger in Österreich) zeigte eine sehr starke kämpferische Leistung auf der Zielgerade. Das wurde in der gelaufenen Zeit von 1:59,35 Minuten mit der Bronzemedaille belohnt.
Die Sprintwettkämpfe wurden durch die 200 Meter Sprinterinnen eröffnet. Carolina Calvo Villalain wurde mit Ihrer Zeit von 27,09 Sekunden 13. im Feld. Eine neue persönliche Bestleistung gab es durch Jasmin Ungersböck, die ihre Bestmarke auf nunmehr 26,46 Sekunden drückte und damit Rang elf belegte. Bei den männlichen Sprintern erreichte Nicolas Pöstinger den sechsten Rang (23,85 Sekunden). Christoph Gruber lief starke 23,11 Sekunden und holte mit Platz zwei den ersten Podestplatz. Muriel Wohlrab und Anja nahmen die 200 Meter in der weiblichen U23 in Angriff. Anja konnte nach etwas Rückstand in der Kurve auf der Zielgeraden Meter um Meter aufholen. Mit der Einstellung ihrer Bestleistung von 25,01 Sekunden holte sie ihre zweite Medaille an diesem Tag – diesmal in Silber. Muriel kam in ebenfalls guten 25,78 Sekunden als siebente ins Ziel. Währenddessen ging auch der Kugelstoß der U18 männlich über die Bühne, in dem Mario Muster die Fahnen des ULC hochhielt. In einem sehr starken Feld konnte er seine kürzlich aufgestellte Bestleistung noch einmal etwas auf 11,58 Meter steigern, um um die Medaillen mitzukämpfen fehlten jedoch ein paar Kilo, Platz neun war dennoch ein gutes Ergebnis. ULC-Laufass Tabea Schmid lief anschließend über 3.000 Meter ein recht flottes Rennen und probierte es von vorne. Nach einem guten ersten Kilometer schlief das Tempo ein wenig ein, Tabea ließ es locker ausrollen und in 10:10,38 Minuten zu einem ungefährdeten Sieg in der U18-Klasse. Noch-U16-Athlet Callum Nussbaumer lief bei seinen ersten Österreichischen Jugendmeisterschaften ein exzellentes Rennen, machte alles richtig und sicherte sich im Finish überraschend die Bronzemedaille. Mit 9:38,53 Minuten stellte er zudem eine neue persönliche Bestleistung auf. Im Kugelstoß hatte Leonie B. ihren zweiten Einsatz an diesem Tag. Hier kam sie mit der vier Kilogramm-Kugel in der weiblichen U23 ganz nahe an ihre Bestleistung heran und belegte am Ende mit guten 11,19 Metern den sechsten Platz. Den Meisterschafts-Abschluss von Tag 1 machten die 400 Meter Läufer. In der weiblichen U18 nahmen Nicola Schönauer, Nikola Jörgl und Mara Müller die Stadionrunde in Angriff. Die beiden Nic(k)olas konnten ein super Rennen hinlegen und landeten beide auf dem Podest. Nicola konnte sich den österreichischen U18-Titel mit einer neuen PB von 58,88 Sekunden sichern und Nikola lief auf Rang drei mit einer Zeit von 59,35 Sekunden, nur drei Hundertstelsekunden über ihrer Bestleistung. Ein gutes Rennen gelang auch Mara, die mit der Zeit von 61,48 Sekunden Platz 7 im 400-Meter-Finale erringen konnte. Den Medaillensatz in dieser Disziplin komplettierte Stefan. Er konnte über 400 Meter in neuer Bestleistung von 49,41 Sekunden sogar zu Platz zwei und Silber sprinten. Zu guter Letzt gab es noch einen Einsatz für Maxima Krause, die mit der weiblichen U20-Nationalstaffel an den Start gehen durfte. Nachdem hier das Ziel ist, das Limit für die U20-Europameisterschaften zu erbringen, durften sie im Zuge der Meisterschaften einen Limitversuch starten. Maxima lief in Staffel zwei auf Position eins und konnte einen deutlichen Vorsprung auf die andere Staffel herausholen. Das angepeilte Ziel wurde dieses Mal ganz knapp verfehlt.
Tag 2: 3x Gold, 1x Silber, 1x Bronze – und ein U23-EM-Limit für Anja!!
Den Sonntag eröffnete aus ULC-Sicht U18-Athlet Mario im Hochsprung. Bei nassen Bedingungen verfehlte er seine Bestleistung von 1,70 Meter zweimal äußerst knapp. Ein Fehlversuch entschied bei drei Athleten über die Teilnahme an der Siegerehrung, die Mario als letztendlich Siebenter haarscharf verpasste. Für Anja begann der zweite Tag gleich mit einem Paukenschlag. Nachdem sie erst vor einer Woche bei den Landesmeisterschaften zum ersten Mal die 400 Meter Hürden gelaufen war, gelang ihr hier ein sensationeller Lauf. Nach starkem Beginn konnte sie diesmal auch am Ende den Rhythmus viel besser durchziehen. Bis zur letzten Hürde lag sie auch noch in Führung. Diese konnte sie zwar knapp nicht ins Ziel bringen, aber sie kämpfte bis zum letzten Meter und belohnte sich mit einer Steigerung um über drei Sekunden auf 60,07 Sekunden. Damit holte sie nicht nur Silber, sondern schaffte außerdem in ihrem erst zweiten 400 Meter Hürden-Rennen das Limit für die U23-Europameisterschaften, die von 13.-16. Juli in Espoo (FIN) stattfinden werden! Eine schöne persönliche Bestleistung gab es über diese Distanz für Daniel Seidl. Als einer der jüngsten Läufer erzielte er 56,31 Sekunden und beendete damit das Rennen auf Platz fünf. Danach waren die 100 Meter-Läuferinnen der U18 im Einsatz. Nicola konnte ihren Lauf durch leichte Oberschenkelschmerzen nicht beenden. Nikola kam in ihrem Vorlauf als Fünfte mit einer Zeit von 13,01 Sekunden ins Ziel. Jasmin lief in ihrem 100 Meter Vorlauf wiederum bei unfreundlichen Bedingungen 13,09 Sekunden. Bei den älteren Damen waren Maxima und Muriel über die 100 Meter am Start. Maxima konnte im Vorlauf mit einem soliden Lauf 12,54 Sekunden erbringen, was den Finaleinzug bedeutete. Im Finale musste sie aufgrund von Schmerzen leider auf ihren Start verzichten. Muriel lief im Vorlauf 12,70 Sekunden, was ebenfalls den Finaleinzug bedeutete. Im Finale kam sie dann bei schlechten Windbedingungen auf eine Zeit von 12,89 Sekunden und somit auf Rang sechs. Bei den U23-Sprintern war lediglich Chinomnso Nnamdi am Start, der für die kürzeste Sprintstrecke 11,32 Sekunden benötigte. Besser erging es Christoph im U18-Bewerb. Nach einem kontrollierten Vorlauf, benötigte er im Endlauf 11,66 Sekunden (-1,0) und platzierte sich damit im Schlussklassement als Fünfter. Im 100 Meter Einlagelauf benötigte Matthias Chen 12,04 Sekunden.
Anschließend sollte nach Zeitplan der Stabhochsprungbewerb der U23 männlich beginnen. Starker Regen sorgte für eine fast 40 Minuten dauernde Unterbrechung des Einspringens, die einige Athleten schließlich zur Abmeldung verleitete. Nicht so Daniel Muster, der mit etwas Pech in den Bewerb startete. Gleich beim ersten Versuch blieb der Stab sekundenlang senkrecht stehen, bis er schlussendlich doch gegen die Latte fiel. Das Pech bleib ein wenig kleben, eine falsche Entscheidung führte zu 4 Metern Schlußhöhe, aber einem guten Platz fünf. Im ersten Wurfbewerb des Tages aus Mödlinger Sicht ging Emily Kotzian im Diskuswurf an den Start. Der erste Versuch war zugleich der beste – mit 30,12 Metern kam Emily fast an ihre pB Heran, danach war buchstäblich der Wurm drinnen und keine weitere Steigerung möglich. Platz sieben sind aber ein gutes Ergebnis für die U20-Athletin. Über die 1.500 Meter war Tabea - wie schon am Vortag im 3.000-Meter-Lauf - nicht zu schlagen. In einem taktischen Rennen lief sie mit schnellen letzten 600 Meter einem ungefährdeten Sieg (4:43,66 Minuten) und damit ihrer zweiten Goldmedaille an diesem Wochenende entgegen. Ihre Vereinskollegin Klara steigerte ihre Bestleistung um circa 5 Sekunden, blieb mit 4:56,49 Minuten erstmals unter der 5-Minuten-Schallmauer und holte sich mit dem sechsten Platz ihre zweite Platzierung bei dieser Meisterschaft in der Altersklasse U18. Callum lief wenig später über die gleiche Distanz ein cleveres Rennen, kämpfte lange im Spitzenfeld mit und belegte mit erneuter persönlichen Bestleistung von 4:19,19 Minuten in seinem zweiten U16-Jahr den tollen vierten Platz. Im letzten Technikbewerb des Tages stand dann der Speerwurf der U18-Mädchen mit Leonie am Programm. Nach gutem Einwerfen begann sie den Wettkampf mit einem weiten, aber leider ungültig gegebenen Versuch. Sie ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und setzte sich mit 40,97 Meter im zweiten Wurf gleich mal an die Spitze des Feldes. Im dritten Versuch steigerte sie sich nochmal deutlich auf 44,56 Meter, womit sie sich mit 5 Meter Vorsprung absetzte und somit den Meistertitel holte. Mit hohen Erwartungen gingen wir in die abschließenden Staffelläufe. Diese begannen jedoch gleich mit einer Hiobsbotschaft, da die WU23-Staffel verletzungsbedingt nicht antreten konnte. Die männliche U23-Staffelmannschaft, wollte dies ausmerzen, geriet aber in einem hektischen Lauf selbst in Schwierigkeiten. Letztlich konnte sich das Team (Matthias, Chinomnso, Daniel Seidl, Daniel Muster) aber auf Rang drei platzieren. Das Glück sollte aber auch bei der männlichen U18-Staffel nicht auf unserer Seite sein. Nach einem Wechselfehler wurde das Quartett letztlich disqualifiziert. Die Staffelehre sollte an diesem Tag aber durch die WU18-Staffel gerettet werden. Auch hier gab es große verletzungsbedingte Lücken zu beklagen. Die verbliebenen Läuferinnen Mara, Nikola, Jasmin und Caro wuchsen aber über sich hinaus und konnten mit Platz eins ein kleines Wunder vollbringen. Gegen deutlich höher eingestufte Staffeln konnte sich das Quartett im letzten Bewerb der Titel mit Meisterehren belohnen.
Gratulation an alle Athletinnen und Athleten zu ihren tollen Leistungen! Anja, die wünschen wir alles Gute für die Europameisterschaft! Zu guter Letzt wollen wir auch noch unserem Masseur Patrick Kellner für seinen Einsatz danken – zwei Tage lang knetete er unentwegt müde und verkrampfte Muskeln durch.
Otto bedankt sich ausdrücklich bei Christoph für die hervorrangende und komplexe Organisation des Wettkampfs.
Bericht von Bettina Muster (Input von Victoria Schreibeis, Leonie Springer, Christoph Pöstinger und Stefan Schmid)
Fotos von ÖLV/Alfred Nevsimal
Bericht (ÖLV, Tag 1) ÖM U18/U23, Rif/Hallein, 2023
Bericht (ÖLV, Tag 2) ÖM U18/U23, Rif/Hallein, 2023
Bericht (NÖLV) ÖM U18, Rif/Hallein, 2023
Bericht (NÖLV) ÖM U23, Rif/Hallein, 2023
Fotos (Copyright: ÖLV/Alfred Nevsimal) ÖM U18/U23, Rif/Hallein, 2023
Fotos (Copyright: ULC/Bettina Muster) ÖM U18/U23, Rif/Hallein, 2023
Fotos (Copyright: ULC/Andreas Wohlrab) ÖM U18/U23, Rif/Hallein, 2023
Ergebnis ÖM U18/U23, Rif/Hallein, 2023