25./26.05.20024 | Salzburg RIF | ÖM Mehrkampf
Einer ist´s geblieben …
Von vier qualifizierten AthletInnen hat nur Daniel Muster, U23-Athlet, den Weg nach Salzburg zu den ÖM im Mehrkampf angetreten, die heuer kalenderbedingt ungewöhnlich früh stattfanden.
Die Vorbereitung hierzu verlief nach einer recht passablen Hallensaison eher schleppend, da die Ausbildung sehr zeitraubend ist - geregeltes Training und möglichst viele Trainingseinheiten sind nur Wunschträume. Andererseits haben sich seit Ende April existierende Rückenprobleme trotz intensiver Physiotherapie nicht wegtherapieren lassen.
So startete nun Daniel am ersten Tag in den 100 Meter-Sprint mit geringen Erwartungen. Die langsame Bahn und der böige Gegenwind auf der Zielgeraden ließen in 11,99 Sekunden eine schadensbegrenzende Eröffnung zu. Im Weitsprung konnte Daniel mit 6,41 Metern hingegen sehr knapp (2cm) an seine persönliche Bestleistung heranspringen.
Der Kugelstoß war schon bei den Vereinemeisterschaften durch die Rückenschmerzen schwierig, hier in Salzburg überwand Daniel sich und konnte im letzten Versuch sogar mit 11,03 Metern eine herzeigbare Saisonbestleistung erzielen. Die vierte Disziplin Hochsprung zählt nicht gerade zu den Lieblingsdisziplinen des noch 20-jährigen Athleten, mit übersprungen 1,67 Metern konnte Daniel sogar eine neue persönliche Bestleistung erzielen, bei 1,70 Meter streifte er die Latte nur hauchdünn ab.Abschluss des ersten Tages ist traditionell der 400 Meter Langsprint. 300 Meter voll im Plan auf eine Endzeit von etwa 54 Sekunden blies der Gegenwind zur Attacke und ließ die letzten 100 Meter für Daniel zum Kampf werden. 55,25 Sekunden (so steht es in der ÖLV-Datenbank, im offiziellen Ergebnis wäre es eine Spur langsamer gewesen) stehen nun als neue pB zu Buche.
Der 110 Meter Hürdensprint hat sich zu einer „Bank“ für Daniel entwickelt, so begann er den ersten Wettkampf am 2. Tag auch forsch, doch ein Krampf nach der 8. Hürde zwang Daniel zum mehrmaligen Rhythmuswechsel für die letzten beiden Hürden, dennoch blieb die Uhr nach 16,89 Sekunden (seine drittbeste Hürdenzeit über die Männerhürden) stehen.
Im Diskuswurf konnte Daniel trotz Anlaufschwierigkeiten die 2 Kilo-Scheibe dann auf gute 32,59 Meter wuchten, und auch der zuletzt wackelige Stabsprung lief den Umständen entsprechend gut. Mit übersprungen 4,10 Meter konnte Daniel sich wieder in der Spitze der Zehnkämpfer etablieren.
Eine gröbere Abweichung zwischen der für Athleten und Zuseher kommunizierter und tatsächlich eingetragener Leistung gab es dann im Speerwurf. Der schon seit Jahren zwickende Ellenbogen war hier eher Spielverderber großer Weiten, 41,36 Meter stehen hier nun mal als Saisonbestleistung zu Buche.
Vor allem der mitgereisten Masseur-Mutter Bettina ist es zu verdanken, dass Daniel immer wieder neuen Mutes sich von einer Disziplin in die nächste mit schweren Beinen und schmerzenden Körperstellen hinein begab, nun war es sein Freund, und spätere Sieger des U23 Bewerbes, Mika Voss, der Daniel zum Start im abschließenden 1500 Meter Lauf überreden konnte. 1000 Meter des Weges war Daniel sogar am Weg zu einer Endzeit nahe seiner eigenen Bestleistung, die letzten 500 Meter ließ er es dann langsamer angehen, um zumindest nach 5:44,21 Minuten sicher ins Ziel zu kommen.
Fazit des Zehnkampfes: Für Daniel war es mit 5.578 Punkten ein neuer Punkterekord für einen herausfordernden Saisoneinstieg namens Mehrkampfstaatsmeisterschaften. Überdies durfte er zwei Siegerehrungen über sich ergehen lassen: 4. Platz bei den Männern der U23, 5. Platz in der Allgemeinen Klasse der männlichen Athleten.
Wir wünsche gute, vollständige und rasche Erholung!
Bericht von Manfred Muster
Bilder von Bettina Muster & ÖLV © ÖLV / Alfred Nevsimal
