08./09.06.2024 | Wien LAZ | Bei den österreichischen Meisterschaften im Mehrkampf der Klassen U16/U18 war zumindest die jüngere Klasse fest in der Händen des ULC Riverside Mödling. Mit 3 Gold und 2 Bronzemedaillen wurde die jüngere Klasse klar dominiert. Ebenfalls zur Austragung kamen die ÖM der Langstaffeln aller Klassen. Details dazu könnt ihr im nachfolgenden Bericht lesen …
Gruppe Vici/Leonie:
Die österreichischen Meistertitel im Mehrkampf der Altersklasse U16 gingen beide an die Trainingsgruppe von Victoria Schreibeis und Leonie Springer. Theresa Holzer sicherte sich den Titel in der weiblich U16, Lucas Gschier machte es ihr in der männlichen U16 nach. Dazu kam auch noch eine Bronzemedaille durch Karem Ahmed.
Theresa Holzer wurde ihrer Favoritinnenrolle gerecht und zeigte einen tollen Siebenkampf mit vielen neuen Bestleistungen.
Los ging es über die Hürden: Theresa zeigte einen starken Lauf im Bereich ihrer Bestleistung – mit sehr guten 12,21 Sekunden lief sie die drittschnellste Zeit unter 36 Teilnehmerinnen. Im Weitsprung folgte dann, trotz Knieschmerzen im Absprungbein, mit 4,98 Metern die erste Bestleistung. Noch besser lief es in ihrer Zitterdisziplin, dem Speerwurf. Gleich im ersten Versuch schleuderte sie den 400 Gramm schweren Speer auf 32,73 Meter und steigerte damit ihre Bestleistung gleich um 5 Meter. Zum Abschluss des ersten Tages galt es noch die 100m zu absolvieren. Mit 13,33 Sekunden gab es die dritte Bestleistung an diesem Tag.
Auch am zweiten Tag ging es erfolgreich weiter. Los ging es mit der stärksten Disziplin von Theresa, dem Hochsprung. Aufgrund der Knieschmerzen war es aber zu Beginn nicht sicher, ob sie hier ihre Stärke voll ausspielen würde können. Sie zeigte aber auch hier einen fokussierten Wettkampf, übersprang 1,63 Meter und scheiterte erst an der neuen Bestleistung von 1,66 Metern. Damit sprang sie um 9 Zentimeter höher als die nächstbesten Mehrkämpferinnen in dieser Altersklasse. Im Kugelstoß kam sie erst zum zweiten Mal über 9m – mit 9,02 Metern hatte sie nach sechs Disziplinen um 99 Punkte mehr gesammelt als die zweitbeste Siebenkämpferin der Klasse U16. Mit diesem doch beruhigendem Vorsprung ging es in die abschließenden 800 Meter. Mit 2:36,77 Minuten beendete sie den Mehrkampf mit ihrer vierten Bestleistung an diesem Wochenende. Gesamt ergab das für Theresa 4506 Punkte im Siebenkampf der weiblichen U16 – damit holte sie sich nicht nur ihren ersten Österreichischen Meistertitel, sondern auch den Vereinsrekord im Siebenkampf (den vorher Leonie Springer innehatte).
Lucas Gschier und Karem Ahmed starteten in ihren Siebenkampf mit dem 100 Meter Sprint. Bei einem Gegenwind von 2,1 Metern pro Sekunden siegte Lucas in sehr starken 11,25 Sekunden vor Karem, der 11,74 Sekunden lief. Im Weitsprung zeigten beide ihre beste Leistung im dritten Versuch. Für Lucas gab es mit 6,15 Metern sogar eine neue Bestleistung, Karem sprang solide 5,79 Meter. Im Kugelstoß gab es Bestleistungen für beide Athleten. Lucas steigerte sich, auch hier im dritten Versuch, auf 12,25 Meter. Karem steigerte seine Bestleistung auf 11,02 Meter, womit er zeigte, dass er nach seiner Unterarmverletzung, auch hier auf dem Weg zurück ist. Der letzte Bewerb des Tages, der Hochsprung gelang dann bei beiden nicht nach Wunsch, trotzdem sammelten sie weitere wichtige Punkte für die Gesamtwertung (Lucas: 1,58 Meter, Karem: 1,49 Meter).
Zu Beginn des zweiten Tages drehte Karem den Spieß einmal um und platzierte sich mit neuer Hürden-Bestleistung von 13,62 Sekunden vor Lucas, der in 13,70 Sekunden seine Bestleistung einstellte. Im Speerwurf gab es für Karem mit 35,44 Metern die nächste Bestleistung (und auch zugleich das Einzellimit im Speer für die ÖM U16). Lucas kam mit 49,26 Metern knapp an seine Bestleistung heran und hatte somit 7 Meter Vorsprung auf den nächstbesten Speerwerfer. Im abschließenden 1000 Meter Lauf ging es für Karem darum sich mit einem starken Lauf noch auf den Bronzerang vorzuschieben – was ihm mit neuer Bestleistung 2:56,58 Minuten auch gelang. Lucas half mit Karem zu einer starken Zeit zu pushen und beendete seinen Mehrkampf mit starken 2:53,87 Minuten. Damit waren beide Medaillen abgesichert. Lucas siegte mit neuer Mehrkampf Bestleistung von 4821 Punkten und 350 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Karem verbesserte seine Bestleistung um über 400 Punkte und holte sich mit 4280 Punkten die Bronzemedaille.
Gold gab es für die beiden dann auch noch gemeinsam mit Rafael Ramler in der Mannschaftswertung der männlichen U16. Theresa holte mit ihren Teamkolleginnen Lea und Marlene Bronze in der Teamwertung der weiblichen U16.
Gruppe Manfred/Christian:
Marlene Huber konnte sich heuer erstmals für eine derart große Veranstaltung wie ÖM qualifizieren. Zwar etwas angespannt, aber mit viel positiver Energie startete sie in 14,48 Sekunden in den Hürdensprint, welchen sie in einer neuen pB von 14,48 Sekunden beenden konnte.
Auch im 2. Bewerb, dem Weitsprung konnte sie mit 4,03 Metern eine weitere persönliche Bestleistung nachlegen. Ebenfalls um knapp 2 Meter konnte Marlene den Speer weiter schleudern, als sie bislang in vorangegangenen Wettbewerben geschafft hatte, 17,13 Meter stehen nun zu Buche.
Zum Abschluss des ersten Tages sprintete Marlene in 14,35 Sekunden knapp an ihre eigene Bestleistung heran. Mit übersprungenen 1,33 Meter und damit einer neuen Saisonbestleistung startete Marlene ambitioniert in den zweiten Wettkampftag. Diesen setzte sie schwung- und kraftvoll im Kugelstoß fort, in welchem sie die 3 Kilo-Kugel auf eine neue persönliche Bestleistung von 7,03 Meter wuchten konnte.
In 3:00,60 Minuten bewältigte Marlene (mit super starker 2. Stadionrunde) den abschließenden 800 Meter-Lauf. Damit blieb sie nur 4 Hundertstelsekunden hinter ihrer eigenen Bestleistung, sammelte aber noch kräftig Punkte und beendete ihren ersten österreichweiten Meisterschaftsbewerb mit neuer persönlicher Punktbestleistung von 2757 Punkten.
Als einziger Vertreter des ULC Riverside Mödling in dieser Altersklasse war Jakob Huber am Start.
Wie seine jüngere Schwester konnte auch Jakob gleich mit einer pB im 100 Meter-Sprint in 12,10 Sekunden aufwarten. Der zuletzt wackelige Weitsprung klappte dieses Mal recht gut und mit 5,32 Metern kam Jakob knapp an seine pB heran. Im Kugelstoß (mit der 5 Kilo Kugel) konnte Jakob seine aufsteigenden Trainingsleistungen zeigen, ganz knapp verpasste er seinen ersten „10er“ – 9,95 Meter sind dennoch neue persönliche Bestleistung.
Der einzig traurige, oder ärgerliche Bewerb eines sonst guten Wettkampfwochenendes stellte sich just in einer Lieblingsdisziplin ein – im eigentlich nahezu automatisierten Hochsprung scheiterte Jakob unglücklicherweise 3-mal an der Einstiegshöhe (die Nervosität war ihm leider auch anzusehen), dennoch wollte Jakob den Zehnkampf beenden und seine Leistungssteigerungen zeigen …
Und das gelang ihm eindrucksvoll gleich im 400 Meter Langsprint; in 54,99 Sekunden pulverisierte er eindrucksvoll seine bisherige Bestleistung.
Zu Beginn des 2. Wettkampftages steckte ihm noch die Müdigkeit in den Knochen, weswegen Jakob zur Sicherheit den Hürdensprint mit Rhythmuswechsel durchlief, dennoch nahe an seine pB herankam. Stabiler zeigte sich Jakob auch wieder im Diskuswurf – 24,06 Meter mit der 1,5 Kilo schweren Scheibe sind recht nahe an seiner pB.
Auch im Stabhochsprung konnte Jakob mit überquerten 3,10 Meter seine bisherigen Saisonergebnisse wiederholen und im Speerwurf mit dem 700 Gramm Wurfgerät schaffte Jakob gar eine neue persönliche Bestleistung mit 28,57 Metern.
All seine tollen kämpferischen Leistungen konnte Jakob noch ein letztes Mal überbieten: im abschließenden 1500 Meter-Lauf steigerte er seine Bestleistung auf 5:12,89 Minuten gar um mehr als 20 Sekunden, was ihm in der Endabrechnung eine neue Punktebestleistung von 4193 Punkten einbrachte – trotz des unglücklichen Ergebnisses im Hochsprung.
ÖM der Langstaffeln:
Schwierige Staffelbesetzungen (u.a. weil die U16 zugleich im Mehrkampf im Einsatz war) führten dann aber zu einem sehr erfolgreichen Staffelergebnis. Einen kompletten Medaillensatz und ein 4. waren die Ausbeute von vier Starts. Zeitlich der Reihenfolge nach starteten unsere Damen über die 3x800m und überraschten in der Besetzung Stephanie Schrotter, Daniela Forsthuber und Nicole Bauer mit einem tollen 4. Platz. Danach waren Neomödling Mitglied Marleen Haimberger mit den arrivierten Athletinnen Klara Dünser und Tabea Schmid in der Klasse W U20 nicht zu schlagen und holten sich den Titel in 7:20,78 mit fast einer Minute Vorsprung.
Unser Herrenteam erreichte mit Simon Ritzer (U18), Stefan Klefasz und Marcel Tobler den ausgezeichneten 3. Rang in der AK. Simon startete mit einer guten Vorstellung und übergab als 4. an Stefan, der den Drittplatzierten überholte, sodass Marcel sich nur auf seine letzten 200m verlassen musste und Platz 3 sicherte. In der Klasse U18 liefen Simon Wildfeuer, Leo Daublebsky und Manuel Hein ein taktisch sehr kluges Rennen und sicherten sich den klaren Vizemeistertitel und die Silbermedaille.
Herzliche Gratulation an alle AthletInnen!
Berichte von Victoria Schreibeis, Manfred Muster & Otto Krause
Fotos © ÖLV / Alfred Nevsimal
Fotos auf Flickr Austrian Athletics
Ergebnisse ÖM MK U16/U18 Wien LAZ
Ergebnisse ÖM Langstaffel Wien LAZ