Nicht viel hat Markus Fuchs auf einen Titel gefehlt. Souverän qualifizierte er sich, ebenso wie sein Kollege Andreas Meyer, in 10,89 Sekunden für das erste 100 Meter-Finale in der Allgemeinen. Am Ende des Tages war er dann nur neun Hundertstel vom Sieg entfernt, aber eine abermals starke Vorstellung des noch 16-Jährigen. Andi, der bereits einen Weitsprungwettbewerb in den Beinen hatte und dort mit der ausgezeichneten Weite von 7,02 Meter Blech holte – nur drei Zentimeter vom Stockerl entfernt - hatte den besten Start aller acht Teilnehmer. Aber wie im Weitsprung reichte es „nur“ für den vierten Platz. Dennoch auch herzliche Gratulation an Andi. Dessen Trainerin Victoria Schreibeis holte sich den inoffiziellen Titel in der Trainersprintwertung. Kein anderer Trainer hatte zwei Athleten ins 100 Meter Finale gebracht.
Im 800 Meter-Lauf der Frauen kostete ein zu verhaltener Beginn Katharina Lux eine Platzierung. Bei einer aggressiveren Startphase hätte mehr als eine gute Zeit von 2:20,18 Minuten und ein achter Platz herausschauen können. Vielleicht war es auch die Nervosität bei den ersten Staats im Freien, die Luxi etwas einbremste.
Im Hammerwurf der Frauen war Anna Winter am Start. Bei nicht optimalen Bedingungen, wir Nicht-Hammerwerfer können uns nicht in die Lage versetzen, konnte sie aber ihre persönliche Bestleistung auf 31,48 Meter verbessern. Ihren Trainer Alfred Ramler wird es freuen. Am Ende wurde es Platz sieben für Anna.
Konstantin Pell war nach der Absage von Mario Weiß unser einziger Vertreter auf der 5000 Meter-Distanz. Konsti zeigte ein kämpferisches Rennen, doch letztlich war sein Trainingseinsatz doch zu gering. Nur allzu verständlich, wenn man weiß, dass er am kommenden Samstag in den Stand der Ehe treten wird. Da verkommt dann ein 5000 Meter-Lauf etwas zur Nebensache. Aber letztlich hat er die Angelegenheit ordnungsgemäß über die Bühne gebracht.
Ein weiteres Highlight setzten unsere U-18 Mädchen in der 3x800 Meter-Staffel. Ylvi Traxler, Majam Boehmelt und Schlussläuferin Julia Millonig ließen der Konkurrenz aus Wolfsberg und Krems nicht den Funken einer Chance und siegten überlegen in 7:13,73 Minuten. Diese Leistung stellt immerhin die drittbeste jemals gelaufene Staffelzeit im Verein dar. Ylvi als Startläuferin lief einige Sekunden schneller als ihre pB und übergab als Zweite an Marjam. Diese begann etwas zu forsch, hatte aber schnell den Rückstand auf Wolfsberg aufgeholt, schließlich rettete sie aber einige Sekunden ihres Vorsprungs ins Ziel. Die erfahrene Julia lief dann souverän den Sieg nach Hause.
Der Zweite Tag begann mit einem Knalleffekt. Andi Meyer, dem man bei etwas Glück eine kleine Medaillenchance über die 400 Meter Hürden einräumen durfte, nahm sein Herz in beide Hände und lief in 54,67 Sekunden sensationell zu Silber. Auf den Staatsmeister fehlten ganze zwei Zehntel. Seine Endzeit war natürlich persönliche Bestleistung. Damit zeigte er auch, welches Potential in ihm steckt.
Im Speerwurf der Damen schaffte Stephanie Winter den Einzug ins Finale und wurde dort mit 38,64 Meter Achte. Der erste Versuch war gleich ihr Bester. Damit hat Steffi ihr Ziel, das 600 Gramm schwere Wurfgerät über die 40 Meter hinauszuschleudern, aber nur aufgeschoben. Nächste Woche bei den Österreichischen Meisterschaften der U-23 Klasse in Amstetten gibt es eine neue Chance.
Gleich zwei Starterinnen hatte der ULC über die 1500 Meter. Und Magdalena Asamer lief mit einem starken Rennen auf Platz sechs. Dabei verbesserte Magdi mit einem sehr ausgeglichenen Lauf ihren Hausrekord auf 4:40,29 Minuten. Zwei Mal weniger umdrehen auf der Zielgerade und die 40er-Marke wäre geknackt gewesen. In dem Bewerb, der sehr stark besetzt war und mit Jenny Wenth nur eine echte Spitzenläuferin fehlte, blieb unsere zweite Teilnehmerin, Margit Kranner, etwas unter ihren Möglichkeiten. Die erstmalige Teilnahme an einer Freiluftmeisterschaft in der Allgemeinen Klasse war doch ein bisschen zu beeindruckend. Aber auch diese Lernphase wird Margit schnell überwinden. Mit 4:55,88 Sekunden belegte sie Rang elf.
Zum Abschluss starteten unsere beiden Sprinter-Asse Andi Meyer und Markus Fuchs noch über die 200 Meter. In einem sehr engen Feld, zwischen dem ersten und dem letzten lagen nur 64 Hundertstel, belegten sie die Ränge elf und neun. Aber auch sie lieferten den nochmaligen Beweis, dass die besten Athleten unseres Vereines im Kreise der österreichischen Elite angekommen sind und dort um Medaillen und Platzierungen jederzeit mitmischen können.
Dafür auch ein Lob an die Betreuung durch Victoria Schreibeis und Christian Jaeger. Victorias Athleten holten immerhin drei Medaillen und auch sie selbst, die mittlerweile im Herbst ihrer Karriere angekommen ist, holte Silber über die 100 Meter Hürden. Auch Dank an Thomas Futterknecht, der an den beiden Tagen in Klagenfurt mit seiner Erfahrung und seinem Wissen unsere Athleten ebenfalls mit Rat und Tat unterstützte.
Beitrag von Herbert Asamer