Limits(BSFZ Südstadt, 8.5.2015) Wir schreiben das Jahr 2006 und die erste Auflage des Run & Jump Hindernistags. Zum ersten Mal hat sich der ULC Mödling den nieder-österreichischen Hindernismeisterschaften angenommen. Für damalige Verhältnisse durfte man mit dem 34-köpfigen Starterfeld in den diversen Bewerben zufrieden sein. Keiner hätte sich jedoch erträumt, dass zehn Jahre später der gleiche Wettkampf für große Wellen sorgen würde. Wir sind zurück im Jahr 2015 mit dem 10-jährigen Jubiläums. Neben dem NÖLV tragen auch der WLV und BLV ihre Hindernismeisterschaften in der Südstadt aus. Aus quantitativer Sicht konnte mit 110 Teilnehmern auch heuer ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt werden.
Wichtiger ist, dass auch die Qualität der Veranstaltung stimmt. Von Athletenseite her dürfte das erfüllt sein, würde sonst nicht alle Nachwuchshindernisasse ihren Saisonauftakt in der Südstadt begehen. Aufgrund der Meldungen durfte man heuer mit dem einen oder anderen Limit für eine internatiionale Nachwuchsmeisterschaft rechnen. 

Was sich jedoch in der Südstadt entwickelt hat, glaubt man nur, wenn man dabei war. Lest selbst:

Um 17:30 Uhr machten die U12-Athletinnen über 1.000 Meter den Auftakt. Maxima KRAUSE sorgte gleich zum Auftakt für einen Mödlinger Sieg. Die Zeit mit 3:39,91 Minuten ist für eine U12-Athletin ausgezeichnet. Bei den gleichlaltrigen Burschen führte Elias LACHKOVIS (SVS-Leichtathletik) in 3:24,92 Minuten einen Schwechater Doppelsieg an.

Die ersten Landesmeisterschaftsbewerbe gingen in der U14-Klasse über die Bühne. Bei den Mädchen konnte Alexandra ZENZ mit einem bemerkenswerten Temporennen in 3:19,49 Minuten ihrer Favoritenrolle gerecht werden und mit deutlichem Vorsprung gewinnen. Verena EWINGER konnte trotz leichter Probleme auf der Zielgeraden den dritten Platz ins Ziel bringen und sich über eine Medaille freuen. Mit insgesamt 19 Starterinnen war der Bewerb der U14-Mädchen auch noch der teilnehmerstärkste Bewerb.

Die Mödlinger Jungs versuchten es den Mädchen gleich zu machen. Obwohl es mit dem Sieg nicht ganz funktioniert hat, überzeugte Merlin MELZER mit einer starken Leistung in seinem ersten Hindernisrennen und holte sich in 3:25,03 Minuten die Silbermedaille. In 3:30,20 Minuten folgte Tamino SCHMID in seinem ersten U14-Jahr auf dem Bronzerang. Wieder nur einen Platz dahinter landete Noch-U12-Athlet Chinomnso NNAMDI auf Platz vier und rundete die starke Mödlinger Mannschaftsleistung ab.

Leonie TASCH war als einzige Mödlinger Athletin in der U16-Klasse mit von der Partie. Die 13-Jährige kämpfte sich in guten 4:02,69 Minuten ins Ziel und erreichte Platz fünf bei den niederösterreichischen Meisterschaften.

Die gleichaltrigen Burschen waren mit einer 4-köpfigen Mannschaft am Start. Patrick TRAXLER, der erst am Freitag von einer Sommersportwoche zurückkam und nicht die besten Beine hatte, überraschte mit einem dritten Platz. Mit 3:00,65 Minuten konnte der Mödlinger seine sogar 1.000 Meter Bestzeit, die er ohne Hindernisse gelaufen war, unterbieten. Marcel TOBLER lief in 3:08,87 Minuten wie auch Patrick ein ausgezeichnetes Rennen und holte sich als Sechster auch noch eine Platzierung in der Landesmeisterschaftswertung.  Felix HACKSTOCK kam nach 3:15,92 Minuten auf den siebten, Manuel PECZAR fünf Sekunden dahinter auf den achten Rang.


 

Soweit so gut. Nach den ersten sechs Altersklassen und vier Landesmeisterschaftsbewerben standen 1 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze und 3 weitere Platzierungen auf der Mödlinger Bilanz. Wer denkt, dass diese Leistungen den Abend außergewöhnlich gemacht haben, irrt. Ab diesem Zeitpunkt ging es erst richtig los!


Um 19:20 Uhr erfolgte der Startschuss zum 2.000 Meter Hindernislauf der weiblichen U18-Klasse. Es waren schon länger nicht mehr so viele Zuseher und vor allem so eine Stimmung auf der Leichtathletikanlage des BSFZ Südstadt. Lena MILLONIG hat bereits vor dem Rennen das Limit für die U18-Weltmeisterschaften (7:14,00 Minuten) als ihr Ziel ausgegeben. In ihrem Sog wollte Katharina PESENDORFER (SVS-Leichtathletik) das Limit für das EYOF (European Youth Olympic Festival) unterbieten. Mit dem Startschuss setzte sich Lena an die Spitze und drehte "einsam" ihre Runden. In einem toll anzusehen Temporennen, durfte Lena nach 2.000 Metern und 6:50,09 Minuten die Arme in die Höhe reißen. Sie bleib satte 24 Sekunden unter der geforderten Marke, verbesserte ihren eigenen österreichischen Rekord der U18 und darüber hinaus auch den Vereinsrekord um zehn Sekunden. Dahinter lief auch Katharina ein starkes Rennen, dass aufgrund von Lenas Leistung etwas unterging. Im Ziel folgte dann sowohl für Ahtletin als auch Trainerin die Überraschung. Auch Katharina blieb in 7:13,68 Minuten unter dem U18-WM-Limit.

Nur 15 Minuten nach der U18-Klasse fiel der Startschuss für die U20-Mädchen und die Frauen über 3.000 Meter Hindernis. Auch hier stand wieder ein Limitversuch im Vordergrund. Die ältere Schwester von Lena, Julia MILLONIG, die schon U20-EM und -WM teilgenommen hatte, versuchte in ihrem ersten U23-Jahr das Limit (10:35,00 Minuten) für die diesjährige Europameisterschaften im estischen Tallinn. Bei Julia ging es etwas härter zur Sache, da ihre Bestleistung noch außerhalb des Limits lag. Julia musste ihre Bestleistung von 10:37,58 Minuten also knapp drei Sekunden steigern. Julias Vorleistung in der Hallen- und Crosslaufsaison waren vielversprechend, dass es gleich beim ersten Versuch mit dem Limit klappt. Julia lief vom ersten Meter an ihr eigenes Rennen. Es sah von Runde zu Runde besser aus, der Vorsprung auf die geplanten Zwischenzeiten wuchs konstant an. Vor der letzten Runde war klar, dass nur noch ein Sturz das Limit verhindern kann. Alles Hindernisse klappten und am Ende stand eine Zeit von 10:27,65 Minuten zu Buche. Wie auch Lena unterbot Julia das Limit deutlich, steigerte ihren eigenen österreichischen Rekord und Vereinsrekord der U23-Klasse um knapp zehn Sekunden.

Auch nach den weiblichen Läufen ging es mit den Limitversuchen munter weiter. Im Rennen der männlichen U18 versuchten Stefan SCHMID (SVS-Leichtathletik) und Bernhard OBRECHT (Union Pottenstein) einen Angriff auf das Limit von 6:05,00 Minuten. Die beiden Athleten liefen teilweise Schulter an Schulter und versuchten sich zu jedem Zeitpunkt gegenseitig Richtung Limit zu pushen. Während Bernhard vor allem auf der letzten Runde deutlich nachlassen musste, konnte Stefan noch einmal forcieren und alles aus sich herausholen. Während es bei den Mädchen deutlicher war, musste Stefan bis zum letzten Meter fighten. Der Lohn dafür war eine Zeit von 6:04,43 Minuten und das Limit für die U18-Weltmeisterschaften in Kolumbien.

Pünktlich zur Primetime um 20:15 Uhr ging das letzte Rennen des Abends über die Bühne. Die U20-Burschen und die Männer machten sich auf den Weg. Luca SINN (UAB Athletics) und Paul STÜGER (LTV Bawag PSK Köflach) hatten sich das U20-EM-Limit (9:15,00 Minuten) als Ziel gesetzt. Für Luca, der im Vorjahr bereits starke 9:10 Minuten gelaufen war, lag das Limit sicherlich in Reichweite. Bei Paul musste abgewartet werden, wie er sich im ersten Hindernisrennen seiner Karriere schlägt. Die beiden bekamen auf ihrem Weg auch noch Unterstützung von Christoph SANDER (DSG Volksbank Wien), dessen Bestzeit deutlich unter neun Minuten liegt. Luca und Paul verlangten sich gegenseitig alles ab, wobei bei Luca noch ein paar Reserven zu erkennen waren. Auf der letzten Runde mussten jedoch beide Athleten hart kämpfen und bis zum letzten Meter auf der Südstadter Laufbahn alles geben. Luca war nach 9:10,41 Minuten, Paul nach 9:13,75 Minuten im Ziel. Somit schafften die beiden die Qualifikation für U20-EM in Eskilstuna in Schweden.

Von diesem Ausgang des Wettkampfes (inkl. 6 Limits für internationale Nachwuchsmeisterschaften) konnte im Vorfeld nur geträumt werden. Auch bleibt abzuwarten, ob bei den österreichischen Meisterschaften der Vereine kommende Woche die tolle Stimmung in der Südstadt überboten werden kann. Wir als Veranstalterverein sind natürlich von allen Athletinnen und Athleten sowie der tollen Atmosphäre in der Südstadt begeistert. Nur durch die hervorragenden Leistungen wurde das 10-jährige Jubiläum des Run & Jump Hindernistags zu einem Tag, an den viele noch öfters zurückdenken werden.

 

 

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