(Götzis, 20./21.6.2015) Das geschichtsträchtige Mösle-Stadion in Götzis lud zu den diesjährigen österreichischen Mastersmeisterschaften. Drei Mödlinger Athleten folgten diesem Ruf und erlebten Besonderes. Wie bei älteren Sportlern anscheinend üblich, plagten Markus HAILING, Urs MEIER und Jörg VANCL vorerst Verletzungssorgen. Markus bekam seine Achillessehnenprobleme rechtzeitig in den Griff, Jörgs Wirbelsäule besserte sich zusehends, konnte aber nicht trainieren, und Urs nahm für Götzis ein paar Rückenschmerzen in Kauf.
Auch das Wetter bereitete Sorgen, denn schließlich regnete es zwei Tage fast durchgehend - bei kühlen Temperaturen um zehn Grad Celsius, aber was soll‘s, wir sind im Mösle-Stadion! Die Details zu ereignisreichen zwei Tagen findet ihr umseitig:
Tag 1:
Urs war in der Altersklasse M50 als erster Mödlinger im Einsatz und stieß seine Kugel 9,68 Meter weit in die Wasserpfützen, was in einem sehr starken Feld immerhin Platz fünf bedeutete. Die Rückenschmerzen verhinderten leider weitere Stöße.
Markus ging mit gemischten Gefühlen an den 800 Meter Start, war er in seiner Altersklasse M35 doch mit einem anderen Athleten nur zu zweit, wodurch eine Zeit von unter 2:10,00 Minuten für einen Meistertitel notwendig war. Er lief ein beherztes Rennen, war bis zur 600 Meter Marke auf Kurs, konnte das Tempo aber leider nicht halten, und lief für ihn trotzdem sehr beachtliche 2:14,98 Minuten.
Nun machte sich Jörg in der Altersklasse M45 daran möglichst weite Sprünge in den "Gatsch" zu setzen. Leider klappte der Absprung nicht nach Wunsch. Mäßige 5,07 Meter dennoch zur Silbermedaille.
Gleich anschließend ging Jörg zur Stabhochsprunganlage, deren Landungspolster eher einer Badewanne glich. Er ging trotzdem motiviert ans Werk, führte zwischenzeitlich, und wurde schließlich mit persönlicher Regenbestleistung von 3,40 Meter wieder österreichischer Vizemeister.
Tag 2:
Am zweiten Tag machte Jörg den Anfang beim Diskuswurf, der leider überhaupt nicht funktionieren wollte. Mit 24,82 Meter wurde er regennasser Vierter.
Danach griff auch Urs zur feuchten Scheibe, knallte sie erst ins Netz, steigerte dann aber seine Weite kontinuierlich. Schließlich kam Urs auf 30,50 Meter, was Rang sechs bedeutete. Gänzlich zufrieden war er mit seiner Leistung aber nicht.
Schließlich wollte sich Jörg über 400 Meter noch einmal voll auspowern. Leider folgten die Beine dem Willen nicht. Trotzdem reichten 66,40 Sekunden überraschend für eine Bronzemedaille, und Jörgs dritte Medaille an diesem Wochenende.
Nun kam die Paradedisziplin von Urs, das Speerwerfen. Nach anfänglichen Problemen mit dem noch ungewohnten 700 Gramm schweren Gerät, bekam er den Abwurf und sein "Regenkapperl" dann doch gut in den Griff und jubelte schließlich nach hartem knappen Kampf und geworfenen 33,82 Meter über die Silbermedaille.
Gleichzeitig nahm Markus als Favorit den 1500 Meter Lauf in Angriff. Nach einem taktisch klugen und sehr schnellen Rennen siegte er klar in 4:33,10 Minuten, der schnellsten Zeit an diesem Tag. Wie sich leider im Nachhinein herausstellte, wurde eine Meldung nicht anerkannt, weswegen auch hier eine Mindestleistung für den Meistertitel nötig gewesen wäre. Diese hat Markus leider um undankbare drei Sekunden verpasst. Zum Trost bleibt die zweite tolle Saisonbestleistung auf besonderem Boden.
Neben den erreichten drei Silber- und einer Bronzemedaille sowie zwei Laufsiegen wird aber die familiäre Atmosphäre in Erinnerung bleiben: viele tolle Rahmenbedingungen wie Pasta-Party, Anerkennungsmedaillen, Regenzelte, ein Organisationsteam und Kampfrichter, die mit Herz und Leidenschaft arbeiteten, die Anfeuerungen des unermüdlichen Platzsprechers und eben das Ambiente des von Bergen umrahmten Mösle-Stadions in Götzis.
Wir waren bei diesem Highlight erfolgreich dabei!
Bericht von Jörg VANCL