(Ternitz, 6.5.2016) Am gestrigen Christi Himmelfahrtstag stand die erste große nationale Freiluftmeisterschaft der Saison auf dem Programm. In Ternitz fanden deswegen die österreichischen Staatsmeisterschaften der Langstaffeln und im 10.000 Meter Lauf statt. Die Damen gingen nach 2015 als Titelverteidigerinnen ins Rennen, mit Lena Millonig fehlte jedoch ein wichtiger Teil der Vorjahresmannschaft. Bei den Frauen war ebenso eine zweite Staffel am Start. Die Männer sahen sich mit einem starken Feld konfrontiert, waren jedoch angriffsfreudig. Abgerundet wurde das ULC-Team von je einer 4x400 Meter Staffel bei den Frauen und bei den Männern. Die Details zu den Rennen lest ihr umseitig:
Den Auftakt machten wie auch schon im Jahr zuvor die Damen mit ihrem 3x800 Meter Staffelbewerb. Startläuferin war niemand Geringeres als Julia Millonig, die nach langwierigen Verletzungsproblemen im Herbst/Winter endlich wieder zurück im Wettkampfgeschehen ist. Julia ordnete sich nach dem Startschuss hinter der Konkurrentin vom LCAV jodl packaging ein, folgte ihr die ganze erste Runde auf Schritt und Tritt. Eingangs der zweiten Runde wurde das Tempo ein Spur verschärft, Julia noch immer im Windschatten. 200 Meter vor Schluss setzte die Mödlingerin einen ersten Angriff und konnte sich recht schnell und deutlich absetzen. Julia übergab mit etwa 30 Meter Vorsprung das Staffelholz auf Stephanie Schrotter, die anstelle von Lena in die 1er-Staffel nachrückte. Stephanie begann ihr Rennen vernünftig, musste die zweite Läuferin vom LCAV aber schnell passieren lassen. Der Rückstand wurde bis zur weiten Übergabe noch etwas größer. Stephanie übergab das Holz dann an die schnellste 800 Meter Läuferin des ULCs, Ylvi Traxler. Ylvi begann das Rennen sehr flott, konnte den Rückstand auf ihren ersten 400 Metern etwas verringern. Auf der Schlussrunde setzte die 17-Jährige alles auf eine Karte und erhöhte das Tempo weiter, der Rückstand wurde jetzt immer schneller weniger. Eine halbe Runde vor Schluss waren es aber noch immer etwas mehr als 30 Meter, 20 Meter eingangs der Zielgeraden. Auf den letzten Metern waren Ylvi fast daran, es sollte jedoch etwas mehr als eine Sekunde am Ende fehlen. Mit 7:06,40 Minuten war die Zeit unserer Damen aber nur etwa drei Sekunden langsamer als im Vorjahr. Eine verdiente Silbermedaille war der Lohn für die Damen.
Die zweite Frauenstaffel eröffnete mit Katharina Lux. Hinter dem LCAV und unserer 1er-Staffel bildete sich eine dreiköpfige Verfolgergruppe. Luxi übergab auf Position vier liegend auf die zweite Läuferin Daniela Jantschy, die ein richtig starkes Rennen machte. Dani konnte den Rückstand auf Platz drei sukzessive verringern. Bei der zweiten Übergabe auf unsere zweite Schlussläuferin, Christine Weber, lag die 2er-Staffel auf dem dritten Platz. Sollte es wie im Vorjahr gleich zwei Medaillen geben? Christine wehrte sich auf ihren beiden Runden tapfer, musste auf den letzten 200 Meter die Konkurrenz von der DSG Volksbank Wien und vom KSV ziehen lassen. Doch auch die zweite Mannschaft darf mit den gelaufenen 7:22,13 Minuten sehr zufrieden sein.
Nur wenige Minuten nach den Frauen wurden auch die Männern auf die Reise geschickt - hier galt es jedoch 3x1.000 Meter zu laufen. Die erste Runde war mit etwas über 65 Sekunden sehr gemächlich. ULC-Startläufer Gabriel Hein sortierte sich im Feld ein und ließ nichts anbrennen. Nach der ersten Rennhälfte wurde das Rennen nach einer Attack schlagartig schneller. Das Rennen um den Staatsmeistertitel war somit eröffnet. Gabriel biss sich mit aller Kraft an seinen Konkurrenten fest, um nicht den Kontakt zu verlieren. Auf der Zielgeraden konnte der Breitenfurter noch einmal zulegen, schummelte sich innen an drei Läufern vorbei und übergab an Position fünf liegend. Philip Hackstock suchte nach der Übergabe direkt einen Konkurrenten vor sich, mussten einen Läufer passieren lassen. Hinter Timon Theuer vom team2012.at lief Philip ein zunächst unscheinbares Rennen. Philip wusste jedoch, dass er auf den letzten 200 Metern noch Einiges im Köcher hatte. Bereits in der Kurve scherte unser zweiter Läufer aus und setzte zum Überholmanöver an. Auf seiner Zielgerade konnte Philip auf Position drei laufen und übergab auf Schlussläufer Raphael Asamer. Direkt nach der Übergabe wäre Raphael beinahe durch einen anderen Schlussläufer, der noch wartete, zu Sturz gebracht worden. Der schnellste Mittelstreckler des ULC hatte es auf seinem Stück mit starker Konkurrenz zu tun. Paul Stüger übernahm ca. 10 Meter, Olympia-Teilnehmer Andreas Votja mit etwa vier bis fünf Sekunden Rückstand, auf unseren Schlussmann. Raphael begann sein Rennen schnell, ob des Wissens das von hinten noch Umgemach droht, aber kontrolliert. Lange Zeit blieb das Klassement alles gleich. Man konnte aber schon sehen, dass Andreas Vojta aufholen konnte. Auf der Zielgeraden, etwa 50 Meter vor der Ziellinie war es dann so weit. Raphael musste trotz eines extrem starken Laufes den Konkurrenten passieren und die Bronzemedaille aus seinen Händen gleiten lassen. In 7:51,22 Minuten waren die Männer aber so schnell wie seit 2005 nicht mehr.
Viel Zeit zum Verschnaufen blieb aber nicht. Um 16:30 Uhr, nur 45 Minuten nach dem Startschuss zur 3x800 Meter Staffel ging es über 4x400 Meter weiter. Neben den 800 Meter Läuferinnen Ylvi, Daniela und Stephanie wurde das Team durch Astrid Hafner verstärkt. Astrid eröffnete mit guten 400 Meter und übergab das Staffelholz an Stephanie, die den 800er von zuvor noch deutlich spürte. Dani als Dritte konnte trotz der Vorbelastung eine tolle und flotte Stadionrunde aus dem Hut zaubern. Schlussläuferin Ylvi konnte nicht mehr wirklich was gut machen, sicherte aber nicht hinten auch den vierten Platz ab.
Neben Andreas Meyer und Sprintstaatsmeister Markus Fuchs kamen auch bei den Männern mit Gabriel und Raphael zwei Mittelstreckler zum Einsatz. Alle vier brannten jedoch auf ihren Einsatz, man konnte jedoch nicht genau einschätzen, wo die Reise der vier hingehen kann. Ein untergeordnetes Ziel war auf jeden die Verbesserung des alten Vereinsrekordes. Die Männerstaffel wurde aufgrund der pB in den zweiten Lauf gelost, im ersten gewann die Zehnkampf-Union vor DSG Volksbank Wien und ATSV Linz LA. Markus, der seit 2012 keinen 400er mehr gelaufen ist, begann den zweiten Zeitlauf mit einer 49 Sekunden-Runde und übergab in Führung liegend an Raphael Asamer, dieser konnte den Vorsprung konstant halten, hatte nach der Vorbelastung auf der Zielgerade aber mächtig zu kämpfen. Auch nach Halbzeit des Rennens und der zweiten Übergabe von Raphael auf Gabriel lag das Männerteam in Führung. Gabriel schaffte es auf seinem Teil den Vorsprung etwas zu vergrößern und übergab mit knapp 10 Metern Vorsprung auf Andi. Lang Zeit sah es gut aus, auf der Zielgeraden war der Vorsprung zwar schon deutlich geschmolzen aber noch vorhanden. Auf den letzten Metern erwischte Andi dann so richtig die Laktatkeule, er versuchte alles um die heranlaufenden Sankt Pöltener auf Distanz zu halten. Auf dem buchstäblich letzten Meter musste Andi Tim Wagner vorbei lassen. Mit einer Zeit von knapp über 3:25,01 Minuten war der neue Vereinsrekord beschlossene Sache, es sollte sich jedoch herausstellen, dass der zweite Lauf so schnell war, dass der ULC in den Kampf um Bronze verwickelt war. Am Ende hatte man um fünf Hundertstelsekunden das Nachsehen - besonders bitter für Gabriel und Raphael, die auch bei den 3x1.000 Meter Vierter wurden.