Markus Fuchs

(Amstetten, 18./19.06.2016) Bei den diesjährigen österreichischen U18- und U23-Meisterschaften durfte das Team des ULC Riverside Mödling mit einigen Medaillen rechnen. Aus einer Reihe an hervorragenden Leistungen konnte aber ein Athlet ganz besonders hervorstechen: Samuel Szihn sicherte sich im Laufe des Wochenendes gleich drei Medaillen – alle davon in Gold.

Die erste Goldmedaille kam sicherlich auch für Samuel etwas überraschend. Der 15-Jährige war mit einer Bestleistung von 6,50 Metern nach Amstetten angereist, konnte diese im ersten Versuch mit 6,58 Metern nach oben schrauben. Im zweiten Versuch folgten mit 6,71 Metern eine weitere Verbesserung. Der Paukenschlag folgte dann im dritten Versuch der Konkurrenz. Mit 6,88 Metern drang Samuel in ungeahnte Sphären, keiner der Konkurrenten hatte mehr eine Antwort parat.
Gold Nummer zwei folgte in Samuels Paradedisziplin, dem Dreisprung. Hier reichte dem Wiener ein gültiger Versuch auf gute 13,44 Meter. Nach einem zweiten Versuch der ungültig war, ließ Samuel vorsichtshalber die restlichen Versuche aus, um keine erneuten Rückenschmerzen zu provozieren. Der Vorsprung betrug am Ende etwas mehr als 60 Zentimeter.
Die dritte Goldmedaille des Wochenendes konnte sich das Sprungass mit den Staffelkollegen Hermann-Alexander Beckert, Chukwuma Nnamdi und Levin Gottl sichern. In 43,97 Sekunden konnte keine andere Staffel dem Mödlinger Quartett auch nur annähernd das Wasser reichen. 43,97 Sekunden waren zudem eine starke Zeit, die von den vier Burschen auf die Bahn gezaubert wurde.

Neben Staffelgold konnte sich Chuk über eine weitere Goldene freuen. Nachdem der 16-Jährige seine Bestmarke heuer schon um mehr als sieben Zehntelsekunden nach unten drücken und sich für die U18-EM qualifizieren konnte, wollte er natürlich auch den Titel im 100 Meter Sprint erobern. Bei mäßigem Gegenwind konnte Chuk bereits im Vorlauf starke 11,11 Sekunden anbieten. Im Finale konnte er sich, gerpusht durch die starke Konkurrenz, steigern und sprintete in tollen 11,01 Sekunden zum österreichischen Meistertitel.

Ein ganzes Set an Medaillen konnte Levin gewinnen. Der Biedermannsdorfer war wie auch Samuel und Chuk Teil des Goldquartetts im Bewerb über 4x100 Meter. Zuvor konnte der ebenfalls 16-Jährige bereits über 200 Meter mit persönlicher Bestleistung aufzeigen. Bei einem Gegenwind von -0,8 m/s steigerte Levin seinen Hausrekord auf 23,23 Sekunden. Diese Leistung brachte ihm Silber ein.
Etwas überraschender kam die Bronzemedaille über 100 Meter. Seine gute Sprintform unterstrich Levin bereits im Laufe der Saison. Schon im Vorlauf durfte er sich in 11,41 Sekunden über eine persönliche Bestleistung und die fixe Qualifikation für das Finale freuen. Im Finale folgte endlIch die erhoffte Steigerung. 11,27 Sekunden bedeuteten abermals Bestleistung und die erste 11,20er-Zeit in seiner Karriere – hierfür wurde Levin mit Bronze belohnt.

Zwei Favoritensiege gab es in der U23-Klasse. Über 100 Meter konnte Markus Fuchs den Erwartungen gerecht werden und einen ungefährdeten Sieg feiern. Im Vorlauf überzeugte der Perchtoldsdorfer mit starken 10,46 Sekunden. Im Finale gab es leider Schwierigkeiten mit dem Start, was den schnellsten Österreicher etwas aus der Ruhe brachten. Mit 10,50 Sekunden gelang die erhoffte Steigerung in Richtung EM-Limit leider nicht mehr. Auch der Gegenwind mit -0,9 m/s war für dieses Unterfangen etwas zu stark.
Bei den gleichaltrigen Damen kamen im Bewerb über 1500 Meter nie Zweifel am Sieg von Julia Millonig auf. In 4:51,07 Minuten gewann die Mödlingerin überlegen; die Zeit war einem Meisterschaftsrennen entsprechend aber relativ langsam.

Neben sechs Goldenen durfte sich das ULC-Team über vier weitere Medaillen freuen. Wie schon oben erwähnt, steuerte Levin je eine Silber- und eine Bronzemedaille bei. Zwei weitere Bronzemedaillen gewannen Richard Weiss im Dreisprung der U18-Klasse. 12,50 Meter bedeuteten für Richard neue persönliche Bestleistung. Für die zehnte ULC-Medaille des Wochenendes zeichnete sich Christine Weber verantwortlich. In 65,72 Sekunden kam die Medizinstudentin bis auf wenige Hundertstelsekunden an ihre persönliche Bestleistung heran.

Als Draufgabe durfte sich das an diesem Wochenende bestens aufgelegte ULC-Team über neun weitere Top-6-Platzierungen freuen. Becki lief in starken 14,94 Sekunden (pB) zu Platz vier über 110 Meter Hürden. Am zweiten Tag konnte er im Rahmenbewerb über 100 Meter mit guten 11,79 Sekunden aufhorchen lassen. 
Für zwei fünfte Plätze reichte es bei Andreas Meyer. In seinem letzten U23-Jahr konnte der Mödlinger über 200 Meter eine Zeit von 22,78 Sekunden laufen und im Weitsprung 6,72 Meter springen.
24,08 Sekunden benötigte Chuk im Bewerb der männlichen U18 über 200 Meter. Noch kann der 100 Meter Spezialist seine Schnelligkeit noch nicht auf die doppelte Distanz übertragen.
Alina Federle konnte sich nach soliden 15,79 Sekunden im Vorlauf über 100 Meter Hürden im Finale weiter steigern. In 15,72 Sekunden lief Alina mit der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere auf den sechsten Platz.
Mit Karin Rokitte konnte eine weitere U23-Athletin eine tolle Platzierung erzielen. Karin, die heuer bereits starke 36,54 Meter mit dem ein Kilogramm schweren Diskus erzielen konnte, blieb diesmal mit 34,68 Metern etwas hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Karin zeigte aber erneut ihr konstant hohes Niveau.
Leonie Springer verfehlte über 100 Meter als Siebte knapp eine Platzierung. Diese holte sie dafür über 100 Meter Hürden nach. Mit 15,14 Sekunden konnte sich die Vösendorferin um eine gute Sekunde verbessern. Im Finale bestätigte die 16-Jährige mit 15,30 Sekunden ihre Form und sicherte sich Platz fünf im Hürdensprint.
In einem hochklassigen Speerwurffeld in der weiblichen U18 konnte U16-Athletin Anna Neunteufl mit 39,17 Metern aufzeigen. Anna ist noch zwei weitere Jahre in dieser Altersklasse startberechtigt. Den Vereinsrekord der U18-Klasse verfehlte Anna um nicht einmal einen Meter.
Auch die männlichen Läufer waren an diesem Wochenende nicht unerfolgreich. Nach langer Meisterschaftspause konnte Philip Hackstock über 5.000 Meter der männlichen U23 zuschlagen. In 16:19,50 Minuten lief der Maria Enzersdorfer mit persönlicher Bestleistung auf den erfreulichen vierten Platz.

 

Ergebnis ÖM U23/U18, Amstetten, 2016

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