Markus Fuchs

(Amsterdam/NED, 06.-10.07.2016) In den vergangenen Tagen und Wochen haben sich die Erfolgsmeldungen aus Sicht des ULC Riverside Mödling förmlich überschlagen. Die große Sensation, mit der keiner gerechnet hat, einzelne Personen aber davon geträumt haben, hat Markus Fuchs abgeliefert. Markus konnte sich als erster Athlet des ULC Riverside Mödling überhaupt für eine Freiluft-Europameisterschaft der allgemeinen Klasse qualifizieren.

Einen ersten Ausblick auf einen hervorragende Saison gab Markus bereits während der Hallensaison als er mit 6,73 Sekunden eine neue persönliche Bestleistung aufstellen konnte.
Etwas mehr als zwei Monate nach der erfolgreichen Titelverteidigung in der Halle, zeigte Markus bei den Vereinsmeisterschaften in Klagenfurt mit dem schnellsten Saisoneinstieg seiner Karriere, dass er sich in Topform befindet. Das erste Ausrufezeichen konnte der 20-Jährige aber dann spätestens mit dem Liese Prokop Memorial in St. Pölten setzen. An dem Ort, wo er im Vorjahr mit 10,56 Sekunden seine persönliche Bestleistung aufstellte, steigerte sich der Perchtoldsdorfer auf unglaubliche 10,42 Sekunden. UND: Spätestens ab diesem Zeitpunkt war das Limit von 10,38 Sekunden für die EM in Amsterdam nicht mehr nur Wunschdenken, sondern es lag in Reichweite.

Ab diesem Wochenende begann eine regelrechte Limitjagd. Markus sprintete bei mehreren Meetings hintereinander Zeiten zwischen 10,42 und 10,60 Sekunden. In Ried im Innkreis, bei einem der Austrian Top Meetings gelang die nächste Steigerung. In 10,39 Sekunden ist Markus seit einigen Jahren der erste Österreicher der unter der Marke von 10,40 Sekunden blieb. Das Limit verpasste er um eine einzige Hundertstelsekunde.

Eine Woche später, bei den ÖM U23, holte sich Markus den österreichischen Titel, die Zeit von 10,50 Sekunden reichte erneut nicht aus. So setzten er und seine Trainerin Victoria Schreibeis alles auf eine Karte. Für den letzten möglichen Termin, den 25. Juni 2016, wurde bei niederösterreichischen Landesmeisterschaften nichts dem Zufall überlassen. Man organisierte eine zweite Zeitnehnmung um bei Gegenwind die Laufrichtung drehen zu können. Just am ersten Wettkampf wehte im LAZ Wien eine steife Brise aus der falschen Richtung, dann die Hiobsbotschaft - die zweite Zeitnehmung funktioniert nicht und die Athleten müssen mit Gegenweind laufen. Das Team in Wien arbeitete eifrig und konnte rechtzeitig vor den Starts Entwarnung geben und die Läufe doch mit Rückenwind abwickeln.
Im zweiten Vorlauf war es dann soweit, es sollte der Lauf von Markus werden. Der Wind wehte konstant von hinten, war mäßig stark aber nicht zu stark. Der schnellste Österreicher der letzten beiden Jahre erwischte einen guten Start und fand sofort seinen Rhythmus. Er enteilte der Konkurrenz in Windeseile und stürmte unter den Anfeuerungen der Zuseher ins Ziel. Nach kurzer Warten und Bangen stieß Markus einen lauten Schrei aus. In 10,36 Sekunden sprintete er zu neuer persönlicher Bestleistung und dem Limit für die EM-Amsterdam. Im etwas späteren ausgetragenen Finale machte der Rückenwind einen Strich durch die Rechnung. Die Zeitnehmung blieb bei unglaublichen 10,30 Sekunden stehen - der Wind war diesmal mit +2,2 Sekunden etwas zu stark.
Markus aber war das an diesem Tag egal. Mit neuer pB, Vereinsrekord und österreichischer Jahresbestleistung qualifizierte er sich im letzten Moment für seine erste Freiluft-EM. Mit zwei verletzungsfreien Jahren entwickelte sich Markus zur größten heimischen Sprinthoffnung der letzten Jahre.

Eine Woche später ging es dann für den ULC-Sportler des Jahres 2015 mit seiner Trainerin nach Amsterdam. Das Ziel dort war eine Leistung in Markus Bereich abzuliefern. Am ersten Meisterschaftstag, dem 6. Juli 2016, wurde Markus in den dritten von vier Läufen eingeteilt. Nach einem guten Start fand Markus nicht wirklich in seinem Rhythmus - zudem wirkte sein Lauf etwas verkrampft. Am Ende standen solide 10,56 Sekunden und der 22. Platz zu Buche.
Obwohl Markus wusste, dass es mit einer Qualifikation für das Semifinale schlecht aussieht, machte er sich Hoffnungen. Auch weil einige Ahtleten vor ihm nicht an ihr Niveau herankamen, hätten 10,46 Sekunden für das Erreichen des Semifinals ausgereicht. Markus ärgerte sich etwas, war nach einigen Minuten aber schwer von seiner Saison begeistert.

Und nicht nur Markus darf mit sich selbst zufrieden sein. Wir, der gesamte ULC, sind von den Leistungen, die Markus heuer wie auf dem Fließband produzierte, schwer angetan. Herzlichen Glückwunsch zu einer ausgezeichneten Saison und mögen davon noch einige weitere folgen.

 

Ergebnis Europameisterschaften, Amsterdam/NED, 2016

Bericht (ÖLV, Tag 1) Europameisterschaft, Amsterdam/NED, 2016

Bericht (NÖLV) Europameisterschaft, Amsterdam/NED, 2016

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