(Südstadt, 24./25.09.2016) Bereits im Vorfeld der niederösterreichischen Mehrkampfmeisterschaften am letzten Septemberwochenende war nicht nur beim Team des ULC Riverside Mödling klar, dass das Wochenende bzw. eigentlich der Sonntag zu einer Art Schicksalstag werden könnte. Auf Landesebene war man in der NÖLV-Cupwertung so gut wie noch nie unterwegs und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hatte der ULC tatsächliche Chance auf den Sieg in dieser. Davon hat sogar der NÖLV im Vorfeld der Meisterschaften berichtet: Endspurt im NÖLV Cup. Erste Annahmen bereits im Vorfeld der Meisterschaften favorisierten dann doch eher SVS. Erschwerend kommt hinzu, dass man zwar in den weiblichen Klassen einige Starterinnen stellen konnte, bei den Burschen jedoch nur einen Vertreter am Start hatte. Hier wird man im kommenden Winter sicherlich ansetzen müssen, um den ULC auf eine breitere Basis aufzubauen. Aber was hat sich dann am Wochenende tatsächlich im BSFZ Südstadt abgespielt:
Am Samstag um 13:00 Uhr starteten alle ULC-Vertreter in ihren Mehrkampf. Die Mädchen der U16-Klasse starteten mit einer der Wackeldisziplinen, dem Speerwurf. Dabei gab es aber gleich mehrere Erfolgsmeldungen zu bejubeln. Anna Neunteufl kam mit ihrem ersten Versuch auf starke 44,03 Meter und konnte somit den ULC-Vereinsrekord, den sie die ganze Saison bereits im Visier hatte, an sich reißen. Aber auch dahinter zeigten die weiteren Mädchen mit Bestleistungen auf. Sandra Krenn kam zum Auftakt des Siebenkampfes auf 29,10 Meter, Verena Ewinger nur etwas dahinter ebenfalls auf eine pB von 27,79 Meter. Bei den weiteren Mädchen gab es einige gute Würfe, aber keine Bestleistungen. Besonders ärgerlich war der dritte Versuch von Leonie Tasch, die sich von 23,50 Meter deutlich hätte verbessern können, die Speerspitze wollte sich aber nicht mehr genug Richtung Boden bewegen.
Bei den gleichaltrigen Burschen ging der Siebenkampf mit dem 100 Meter Sprint los. Tobias Lugstein konnte sich im Laufe der letzten Wochen kontinuierlich verbessern und kam in der Südstadt mit 12,69 Sekunden bis auf eine Hundertstelsekunde an seine Bestleistung heran.
Astrid Hafner, die den Siebenkampf in der U20-Klasse in Angriff nahm, startete am Samstag mit ihren 100 Meter Hürden in das Wochenende. Die Devise bei Astrid lautete endlich mit einem 3er-Rhythmus den Hürdensprint durchlaufen zu können. Bis zur siebten Hürde sah das auch ausgezeichnet aus, danach kam sie etwas aus dem Tritt und verlor durch zweimaligen 4er-Rhythmus viel Schwung. Am Ende standen trotzdem eine pB von 17,08 Sekunden zu Buche.
Eine Altersklasse darunter starteten Lena Brensberger und Nina Lüdke in der U18-Klasse mit dem Weitsprungbewerb. Lena kam dabei auf solide 4,30 Meter. Nina blieb mit 3,86 Metern etwas hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Weiter ging es mit Disziplin zwei: Die U16-Mädels nahmen mit dem zweiten Bewerb langsam aber sicher an Fahrt auf. Gleich in ihrem ersten Versuch konnte Leonie nach überstandener Erkältung, wegen der sie auch die österreichischen Meisterschaften vor zwei Wochen verpasst hatte, mit 5,15 Meter die zweitbeste Marke ihrer Karriere anbieten. Auf die Bestleistung von 5,18 Meter fehlten nur wenige Zentimeter. Und auch dahinter zeigten die ULC-Nachwuchsmehrkämpferinnen tolle Leistungen: Speerwurfsiegerin Anna kam im Weitsprung auf 4,85 Meter und den zweiten Platz. Sie lag nach zwei Bewerben damit bereits deutlich in Führung. Im dritten und letzten Versuch konnte Charlotte Felmayer mit 4,65 Meter ihre alte pB um ca. 20 Zentimeter steigern. Sandra kam mit 4,60 Meter genauso wie Verena Ewinger mit 4,57 Meter, Viktoria Luschin mit 4,54 Meter, Darya Modaress mit 4,40 Meter und Saskia Bisanz mit 4,26 Meter auf einen neuen Hausrekord.
In der U20 haderte Astrid mit ihrem Hochsprungergebnis. MIt übersprungenen 1,36 Metern war die angehende Chemiestundentin nicht vollends zufrieden.
Umso besser verlief dafür der Hochsprung bei Tobi. Dieser konnte seine Bestleistung erst vor einer Woche auf 1,55 Meter steigern. Am Ende seines zweiten Bewerbs standen 1,54 Meter zu Buche. Das Einspringen, wo es bereits über 1,60 Meter klappte, zeigte aber wo es in der kommenden Saison hingehen kann.
Lena fand im Hürdensprint leider nicht ihren aus dem Training gewohnten Rhythmus und blieb mit 19,10 Sekunden wie schon Astrid zuvor hinter ihren Erwartungen zurück.
Nach der Bestleistungsflut im Weitsprung ging es bei Schülerinnen mit dem Hürdensprint über 80 Meter weiter. Im ersten und schnellsten Zeitlauf setzte sich Anna erneut durch, und das in persönlicher Bestleistungszeit von 12,72 Sekunden. Noch viel beeindruckender war dahinter die Leistung von Charlotte, die ihren alten Hausrekord von 13,71 Sekunden förmlich pulverisieren konnte. Trotz etwas verschlafenem Start kam die 14-Jährige immer besser ins Laufen und überraschte sich selbst mit der neuen pB von 12,83 Sekunden. Die Trainer hatten ihre eine Zeit in diesem Bereich schon seit längerem zugetraut. Verena zeigte sich mit 13,36 Sekunden auch wieder ein bisschen verbessert, Amelie lief in 13,54 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestzeit. Das gleiche gilt auch für Leonie, die mit 13,66 Sekunden endlich ihr Hürdentrauma vom Vorjahr vergessen konnte.
In den übrigen Altersklassen ging es mit dem Speerwurf (Tobi und Lena) sowie dem Kugelstoß (Astrid). Alle drei zeigten solide Leistungen, an denen man in der Vorbereitung für die nächste Saison aber sicherlich noch ein bisschen etwas verbessern kann. Astrid stieß dabei zum ersten Mal mit der vier Kilogramm schweren Kugel und kam dabei auf 8,47 Meter. Lena kam bis auf eineinhalb Meter an ihre persönliche Bestmarke heran.
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Den dritten Doppelsieg in der vierten Disziplin gelang den U16-Athletinnen im abschließenden 100 Meter Bewerb. Amelie holte sich in guten 13,39 Sekunden den Disziplinensieg vor ihrer Trainingskollegin Leonie, die sich mit den gelaufenen 13,52 Sekunden auf Platz im Zwischenklassement nach Tag 1 schieben sollte. Sandra zeigte mit 13,78 Sekunden bei leichtem Gegenwind auf. In 13,91 Sekunden reichten bei Anna um die Führung nach dem ersten Wettkampftag zu behaupten - sie lag bereits mit knapp 300 Punkten vor Leonie. Auf Platz drei nach Tag 1 folgte dann die eigentliche Sensation: nach ihrer außergewöhnlichen Hürdenleistung lag Charlotte nur knapp hinter Leonie. Auch die Siebte, Achte und Neunte also Amelie, Sandra und Verena waren noch in Schlagdistanz zum Podium.
In der U20-Klasse zeigte Astrid mit 27,61 Sekunden bei ebenfalls leichtem Gegenwind wieder eine ansprechende Leistung. Nach ihrem ersten Tag lag die 18-Jährige bereits mit fast 300 Punkten vor Zweitplatzierten, der Sieg sollte ihr also nicht mehr zu nehmen sein.
Tobi beschloss seinen ersten Tag bei seinem ersten U16-Mehrkampf mit 4,54 Metern im Weitsprung. Er selbst war ziemlich verärgert, da der letzte Versuch über die 5-Meter-Marke war. Leider aber war dieser minimalst übertreten.
Lena beschloss ihren ersten von zwei Mehrkampftagen wie Astrid mit dem 200 Meter Lauf. Dabei konnte die Leobersdorferin eine Zeit von 30,09 Sekunden anbieten.
Der Siebenkampf der weiblichen U20 wurde am zweiten Tag durch den Weitsprungbewerb eröfnnet. Astrid kam dabei auf gute 4,91 Meter. Damit konnte sich auch ihre Führung auf nun 350 Punkte weiter ausbauen.
Im Zuge des Siebenkampfes der männlichen U16 gab Tobi sein Debut über 100 Meter Hürden. In 16,83 Sekunden zeigte er bei leichtem Gegenwind ein solides Rennen, auf dem man für die kommende Vorbereitung aufbauen kann.
Lena begann ihren zweiten Tag mit Kugelstoßbewerb, wo sei auf solide 6,70 Meter kam.
Wie schon am ersten Tag begann auch der zweite Tag bei der U16 mit einer Wackeldisziplin. Diesmal konnten sie Aufgabe aber noch besser als im Speerwurf lösen. Überragend war die Leistung von Leonie, die ihre Bestleistung von 1,35 Meter auf 1,50 Meter steigern konnte und einen großen Schritt in Richtung Medaille machte. Aber auch dahinter gab es durch die Bank tolle Leistungen und Bestleistungen am laufenden Band. Sandra übersprang zu ihrer eigenen Überraschung 1,46 Meter, Verena kam über 1,42 Meter sowie Anna, Amelie, Charlotte und Viki auf 1,38 Meter, Darya schaffte mit 1,26 Meter ebenfalls einen Hausrekord.
In der U18-Klasse war der vorletzte Bewerb der Hochprung. Lena konnte dabei ihre persönliche Bestleistung egalisieren und 1,35 Meter überwinden.
Tobi zeigte im Kugelstoß der Burschen eine solide Leistung. Er kam in seinem zweiten Versuch auf 8,32 Meter.
Sehr durchwachsen waren die Ergebnisse im Kugelstoß der U16-Mädchen. Während Verena mit 9,26 Metern genauso wie Anna mit 8,97 Metern an der Spitez auf persönliche Bestleistungen kamen, landeten die anderen Mädchen eher im Mittelfeld. Nach sechs von sieben Bewerben lag Anna weiter überlegen in Führung, Leonie auf Position zwei. Auf den Plätzen vier, fünf und sechs folgten die nächsten Mödlingerinnen. Amelie, die zu diesem Zeitpunkt auf Platz acht lag, hatte als extrem starke Läuferin aber auch noch Chancen auf die Medaillen.
Beim 800er selbst entwickelte sich ein spannendes Rennen: Laura Ripfel vom ULC Weinland schlug von Anfang an ein hohes Tempo an, in ihrem Windschatten lief Amelie. Die erste Runden wurde in ca. 1:10-1:11 Minuten absolviert. Amelie ließ nicht locker und musste die Konkurrentin erst auf den letzten Metern ziehen lassen. Amelie lief sehr starke 2:21,83 Minuten und markierte damit eine deutliche persönliche Bestmarke. Aber auch dahinter zeigten die Topplatzierten Mödlingerinnen starke Läufe - Verena lief in 2:34,70 Minuten so schnell wie schon lange nicht mehr, Leonie überraschte sich mit 2:36,45 Minuten und pB abermals, Anna lief mit 2:44,69 Minuten auch ein starkes Rennen und Sandra sorgte mit 2:52,99 Minuten dafür, dass sie die vor ihr liegende Konkurrentin überholen konnte.
Wie sah es dann aber in der Endabrechnung aus: Anna gewinnt den Siebenkampf mit pB von 4.135 Punkten, Leonie wird ebenfalls mit pB von 3.801 Punkten Zweite und Verena komplettiert mit pB von 3.767 Punkten den ULC-Sweep. Amelie verpasst mit pB von 3.735 Punkten als Vierte knapp das Podium. Sandra kommte am Ende auf pB von 3.580 Punkten und schafft als fünfte Mödlingerin den Sprung unter die Top 6 und komplettiert ein wahrscheinlich historisches Ergebnis. Besonders bitter war der Ausfall von Charlotte beim 800er, wo sie das Rennen nach Absprache mit ihrem Trainer direkt nach dem Startschuss beendete um keine gröbere Verletzung zu riskieren. Sie kam als nächstbeste Mödlingerin auf den 14. Rang mit pB von 3.115 Punkten. In der Mannschaftswertung zeigte sich Dominanz der Mädchen abermals: Platz 1 für ULC Riverside Mödling I (Anna, Leonie, Verena), Platz 2 für ULC Riverside Mödling II (Amelie, Sandra, Charlotte) und Platz 6 für ULC Riverside Mödling III (Viki, Darya, Elli Olbort).
In der U18-Klasse der Mädchen schaffte Lena mit guten 2:43,52 Minuten und einer der schnellsten Laufzeiten noch eine Sprung nach vorne. Am Ende ihres Siebenkampfes lag die Schülerin auf dem zehnten Gesamtrang.
Tobi begann seinen abschließenden 1.000 Meter Lauf sehr motiviert, Trainer Gregor Kranawetter hatte Bedenken, ob er das durchlaufen könne. Tobi fightete und versuchte die Konkurrenz auf Abstand zu halten. Am Ende des Rennens sprintete er zusammen mit einem Kontrahenten um den dritten Platz. In 3:10,26 Minuten schaffte Tobi eine pB und den siebten Rang im Siebenkampf der U16.
Für Astrid, die schon vor dem Lauf fast 450 Punkte Vorsprung hatte, war der 800er nicht zum Ausruhen. Astrid schlug eine schnelles Tempo an und kämpfte bis zum Schluss um jede Zehntel- und Hundertstelsekunde. Mit 2:34,04 Minuten gelang der Liesingerin eine pB und der Landesmeistertitel in der U20-Klasse.